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Übermächtiger Gegner und Rekord-Kulisse

uk; 29. Mar 2015, 19:28 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Übermächtiger Gegner und Rekord-Kulisse

uk; 29. Mar 2015, 19:28 Uhr
Gummersbach – Bergneustädter Schwalben unterliegen dem Tabellenführer Borussia Düsseldorf im Bundesliga-Duell glatt mit 0:3, freuten sich beim letzten Saisonspiel aber über 600 Tischtennis-Begeisterte.
Von Ulrich Klein

Der Rahmen war prächtig und der Gegner hätte kaum prominenter sein können. Rund 600 Zuschauer hatten sich in der  Gummersbacher Schwalbe Arena versammelt, um den letzten Saisonauftritt der Bergneustädter Tischtenniskünstler live zu verfolgen.  Gegen den haushohen Meisterschaftsfavoriten und mehrfachen Championsleague-Sieger Borussia Düsseldorf hatten die Bergneustädter indes keine echte Chance und  unterlagen der Übermannschaft aus der Landeshauptstadt mit 0:3. Dennoch beendete der Liga-Neuling seine erste Saison in neuer Umgebung im gesicherten Mittelfeld auf Rang sieben.


[Steffen Mengel konnte zwar einen Satz gegen Kamal Achanta gewinnen, doch das reichte am Ende nicht.]

Für die zahlreichen erwartungsfrohen  Fans begann der Nachmittag freilich mit einer leisen Enttäuschung. Da die Düsseldorfer (32:2 Punkte) schon vor dem Kräftemessen mit  den Oberbergern  (14:20 Punkte) uneinholbar an der Tabellenspitze thronten, verzichteten sie  in Gummersbach sie auf ihren Superstar: Tmo Boll,  ehemailge Numme 1 der Tischtenniswelt, stand nicht mal im Aufgebot der Borussia.


[Benedikt Duda musste sich am Ende seinem cleveren Kontrahenten beugen.]

Aber auch so entpuppte sich der Favorit als bärenstarker Gegner der Schwalben. Das bekam zunächst Steffen Mengel zu spüren. Im Eröffnungsmatch gegen den Inder Kamal Achanta gab er den ersten Satz mit 4:11 ab, im zweiten Durchgang steigerte sich Mengel zwar, musste aber auch diesen Durchgang knapp (9:11) dem Asiaten überlassen. Als der Neustädter dann aber den dritten Satz mit 12:10 zu seinen Gunsten entscheiden konnte, schien sich das Blatt zu wenden. Achanta blieb allerdings cool und machte mit einem 11:4 im vierten Satz seinen 3:1-Satzsieg perfekt.


Durch die Mengel-Niederlage stand Gustavo Tsuboi in seiner Partie gegen Patrick Franziska schon unter Druck. Diesem war der  Brasilianer nicht ganz gewachsen. Er kassierte eine glatte 0:3-Schlappe, auch wenn die jeweiligen Sätze (8:11, 9:11, 10:12) denkbar umkämpft waren. Benedikt Duda musste also das dritte Spiel unbedingt gewinnen, um die Hausherren noch im Rennen zu halten. Und tatsächlich gewann Bergneustadts Nummer 3 den ersten Durchgang (11:8) gegen Danny Heister, der in der Landeshauptstadt als Spielertrainer amtiert. Heister ist allerdings nicht nur immer noch ein starker Spieler an der Platte,  vor allem ist der 43-Jährige mit allen Wassern gewaschen. Und so brachte er Youngster Duda mit einigen Mätzchen aus dem Tritt. Mal hier den Schweiß mit dem Handtuch abwischen, mal dort die Platte putzen. Oder einfach nach einem Time-Out erst nach Aufforderung der Schiedsrichterin an den Tisch zurückkehren.


[Die 600 Zuschauer boten eine tolle Kulisse für das Spiel gegen Düsseldorf.]

Die Palette an Tricks und Kniffen war auf jeden Fall lange genug, um den vorher engagierten Gegner völlig  aus dem Rhythmus zu bringen. Logisch also, dass Routinier Heister leichtes Spiel (11:8, 11:5 und 11:7 hatte, um nicht nur den persönlichen Erfolg über Duda, sondern auch den Düsseldorfer 3:0-Gesamtsieg unter Dach und Fach zu bringen. Schwalben-Chef Andreas Grothe grämte sich zwar ein wenig über die knapp verlorenen Sätze: „Es ist immer ärgerlich, wenn man mit ein, zwei Punkten verliert." Beim Blick auf die dicht besetzen Ränge hellte sich die Miene des Schwalbe-Managers aber wieder auf:   "Einfach toll, wie viele Leute den Weg zu uns gefunden haben."
  
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