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Wasserlinsen und Schmutzfracht brachten den Erfolg

js; 20. Mar 2015, 19:59 Uhr
Bilder: Jessica Schöler --- Ulrich Stücker (Vorsitzender Verbandsrat Aggerverband, v.l.), Förderpreisträger Mario Morath, Förderpreisträger Markus Neuhaus und Prof. Dr. Lothar Scheuer (Vorstand Aggerverband).
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Wasserlinsen und Schmutzfracht brachten den Erfolg

js; 20. Mar 2015, 19:59 Uhr
Gummersbach – Der Aggerverband verlieh heute zum 14. Mal einen Förderpreis an Studenten des Campus Gummersbach – Mario Morath und Markus Neuhaus überzeugten mit ihren Bachelorarbeiten.
„Ich begrüße sie zur letzten Aggerverband-Förderpreisverleihung am Campus“, erklärte Prof. Dr. Christian Averkamp und sorgte für verwunderte Gesichter bei den Gästen. Auch die Vertreter des Aggerverbands blickten skeptisch in die Runde. Nach einem kurzen Schreckmoment gab der Dekan Entwarnung. Die Auszeichnung für herausragende Studienleistungen mit wasserwirtschaftlichem Bezug werde auch in Zukunft vergeben, richte sich dann aber an Absolventen der Technischen Hochschule und nicht mehr an Studenten der Fachhochschule Köln - Campus Gummersbach. Bevor die Namensänderung in Kraft tritt, wurden am Nachmittag die Preisträger für 2015 bekannt gegeben.


[Mario Morath (l.) und Markus Neuhaus haben beide den Titel „Bachelor of Engineering“ erlangt .]


Prof. Dr. Lothar Scheuer, Vorstand des Aggerverbands, lüftete das Geheimnis und überreichte Mario Morath und Markus Neuhaus ihre Auszeichnungen. „Übermorgen ist der Tag des Wassers. Wir nehmen diesen Tag jedes Jahr zum Anlass, um die Förderpreise zu übergeben. Damit die Wasserwirtschaft funktioniert, brauchen wir nämlich ordentlich ausgebildete Arbeitskräfte“, so Scheuer. Gut geschulte Nachwuchskräfte sind beide Absolventen. Morath und Neuhaus haben bereits eine Beschäftigung in anderen Unternehmen gefunden, geben mit ihren Abschlussarbeiten aber Impulse für das gesamte Geschäft mit dem Wasser, wovon auch der Aggerverband profitieren kann.





„Sie haben ein schnelles Auswertungstool geschaffen, das auf einer biologischen Grundlage basiert“, lobte Scheuer das Endprodukt von Moraths Abschlussarbeit. Der 24-jährige Rösrather hat ein Bildanalyse-Verfahren zur automatischen Bestimmung der Toxizität von Wasserproben entwickelt. Seine Testmethode analysiert die Anzahl von Wasserlinsen im Abwasser, misst eine Woche lang die Wachstumshemmung der Blätter und stellt die Ergebnisse in einem Computerprogramm dar. Die Anzahl der einzelnen Linsen-Blätter hilft zu entscheiden, ob ein industrielles Abwasser in eine kommunale Kläranlage eingeleitet werden kann oder der Ablauf in ein Gewässer erfolgen darf. Das von Morath entwickelte Bildanalyse-Verfahren für die Testmethode wurde mit dem ersten Platz 900 € belohnt.


„Vergleich der Ergebnisse der hydrodynamischen und hydrologischen Schmutzfrachtsimulation für einen Kanalnetzteil in Bedburg“, ist der Titel der Abschlussarbeit, die mit dem zweiten Förderpreis und 600 € prämiert wurde. Die von Neuhaus untersuchten Berechnungsverfahren prognostizieren, wie hoch Restverschmutzungen sind, die durch eine Mischwasser-Entlastungsanlage in Gewässer abgeleitet werden. Der 25-jährige Arnsberger trägt mit seinen Erkenntnissen und einer Software-Weiterentwicklung dazu bei, abschätzen zu können, ob Gewässer künftig die Forderungen der europäischen Wasserrahmenlichtlinie einhalten werden.
  
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