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Den doppelten Straßennamen geht es an den Kragen

Red; 20. Mar 2015, 13:24 Uhr
Bild: privat --- Auch die Dorfstraße gibt es in Reichshof nicht nur einmal. Das soll sich ändern.
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Den doppelten Straßennamen geht es an den Kragen

Red; 20. Mar 2015, 13:24 Uhr
Reichshof – Dass Straßennamen in Reichshof gleich mehrfach vorkommen, führt nicht nur bei Postzustellern, sondern auch bei Rettungskräften zu Verwirrung – Rund 30 Straßen sollen neue Namen bekommen, Bürger werden um Vorschläge gebeten.
Der Rat und die Verwaltung der Gemeinde Reichshof möchten, dass die mehrfach vorhandenen Straßennamen in Reichshof endlich der Vergangenheit angehören. Und damit auch Verwirrungen und Missverständnisse bei Behörden, Rettungsdiensten und Zustellern. Laut der Gemeinde sei es ein ständiges Ärgernis, dass Postsendungen dem falschen Empfänger zugestellt werden, den Adressaten verspätet oder gleich gar nicht erreichen. Auch große Lastkraftwagen würden sich immer wieder in kleinen Straßen festfahren.

Die Umbenennung diene aber primär der schnellen Hilfeleistung bei Einsätzen von Notarzt, Feuerwehr und Polizei im Brand- und Katastrophenfall – und könne somit Menschenleben retten. Denn gibt ein Schadensmelder den Einsatzort nur ungenau an und nennt nur den Straßennamen, der in Reichshof mehrfach vorkommt, oder wird der Ortsteil zwar genannt, aber nicht notiert, ist die Gefahr gegeben, dass dadurch rechtzeitige Hilfeleistungen erheblich erschwert sind.

Der in der Vergangenheit wiederholt gegebene Hinweis, immer den Ortsteil mit anzugeben, habe sich laut Gemeinde nicht durchgesetzt oder wurde von den Rettungskräften und Postzustellern oft nicht notiert. Aus diesen Gründen sind sich Rat und Verwaltung einig, dass die Umbenennung von Straßennamen in Reichshof dringend angezeigt ist. Der Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschuss hat in seiner Sitzung am 10. März über Kriterien zur Bestimmung, welche Straßen zur Umbenennung vorgeschlagen werden sollen, entschieden. Dazu gehört unter anderem die Anzahl der betroffenen Personen und Gewerbebetriebe. Rund 30 Straßen sollen demnach in der nächsten Sitzung des Ausschusses eine neue Bezeichnung erhalten. Eine Übersicht gibt es hier.


Bei einigen Straßen, die durchgehend ohne große Unterbrechungen durch einige Ortschaften verlaufen, soll nur die Hausnummerierung geändert werden. Der Vorteil sei, dass die Navigationssysteme schon jetzt die richtige Straße anzeigen werden, auch wenn es bei den Hausnummern etwas dauern wird. Diese könne man jedoch sehr schnell auch ohne Navigationssystem finden. Eine Übersicht der Straßen, bei denen eine fortlaufende neue Hausnummerierung beschlossen wurde, gibt es hier.

Die notwendigen Benachrichtigungen an Versicherungen, Banken, Arbeitgeber, Arbeitsamt, Versorgungsdienstleister und weitere könne die Gemeinde leider niemanden abnehmen oder auch den daraus resultierenden Aufwand entschädigen. Dies gelte auch für die Kosten, die bei der Anschaffung einer neuen Hausnummer entstehen. „Die Schaffung einer Eindeutigkeit bei den Straßennamen liegt im öffentlichen Interesse und hat daher Vorrang gegenüber dem Nachteil des Umstellungsaufwandes, den jeder Einzelne hat“, hieß es dazu aus dem Rathaus.

Die Gemeinde übernimmt jedoch die Kosten für die Umschreibung von Personalausweisen. Der Oberbergische Kreis wurde gefragt, ob die Änderung der Fahrzeugscheine ebenfalls gebührenfrei erfolgen könnte. Leider wurde dies nach Angaben der Gemeinde negativ beschieden. An mehrere Institutionen erfolgt die Meldung der neuen Adresse durch die Gemeinde, beispielsweise Finanzamt, Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste, Grundbuchamt, Deutsche Rentenversicherung, örtliche Brief- und Zeitungszusteller, an Hersteller von Navigationssystemen und Kartenmaterial.

Aufgrund der besonderen Problematik hat der Ausschuss die Entscheidung über einige Straßen auf die nächste Sitzung vertagt. Zur Übersicht geht es hier. In folgenden Wochen werden die betroffenen Bürger und Firmen informiert und um Vorschläge für neue Straßennamen gebeten. Ansprechpartnerin im Rathaus ist Larissa Weber, Tel.: 02296/801-142, E-Mail: larissa.weber@reichshof.de.
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