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Betrübte Gesichter bei trüber Sicht

jt,fj; 21. Mar 2015, 17:43 Uhr
Bilder: Fenja Jansen/ Thomas Altmann --- Die Schüler des DGBs waren bestens vorbereitet, der Nebel machte jedoch einen Strich durch die Rechnung.
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Betrübte Gesichter bei trüber Sicht

jt,fj; 21. Mar 2015, 17:43 Uhr
Wiehl - Den Menschen aus der Region blieb der Blick auf die partielle Sonnenfinsternis verwehrt - Bestens vorbereitet, aber dennoch vergebens, warteten auch die Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums auf das Ereignis (AKTUALISIERT).
Es sollte das Naturschauspiel des Jahres werden. Die Vorbereitungen liefen seit Wochen. Es gab Sicherheitsunterweisungen, Erklärungen im Physikunterricht und eine Massenbestellung von Schutzbrillen. Heute, am großen Tag, warteten die Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG) bestens vorbereitet auf das seltene Spektakel: die partielle Sonnenfinsternis. Sogar ein Teleskop stand bereit. Mit diesem wollte Wolfgang Klein, dessen Sohn die achte Klasse des DBGs besucht, die Sonnenfinsternis auf eine Leinwand projizieren.



[Johanna (li.) und Stefanie, beide Schülerinnen der Stufe 12, hätten gerne einen Blick auf die Sonnenfinsternis erhascht.]

Als es dann heute gegen 10:30 Uhr endlich soweit sein sollte sah man - nichts. Schon am frühen Morgen wurde der Blick auf die Sonne durch dichte Nebelfelder verwehrt. So blieb Jochen Lorenz, Vorsitzender der Fachschaft Physik am DGB nur, den Schülern zu erklären, was sie gerad leider nicht beobachten konnten: Irgendwo hinterm Nebel schob sich der Mond zwischen Erde und Sonne und verdeckte diese langsam. Hätte der komplette Schulhof nicht eh schon im Schatten und Nebel gelegen – man hätte sehen können, wie der Mond seine Schatten auf die Erde wirft.


[Thomas Altmann war in luftigen Höhen unterwegs und schickte dieses Foto, das er um 8:30 Uhr aufgenommen hat, an die OA-Redaktion. „Der Nebel hat eine Dicke von 300 Metern“, berichtete er.] 


Johanna und Stefanie aus der 12. Stufe freuten sich zwar, dass eine Unterrichtsstunde ausfiel, lieber wäre aber auch ihnen ein Blick auf das seltene Naturphänomen gewesen. „Blöd, dass man nichts sehen kann. Aber immerhin haben wir jetzt kein Mathe“, fanden auch Oskar und Dzana aus der 5a. Auf die nächste totale Sonnenfinsternis in Deutschland, bei hoffentlich klarer Sicht, müssen die Schüler nun bis 2081 warten. Für die liegen jedoch 1.150, bei einem Optiker bereits vor Wochen georderte Schutzbrillen bereit, die heute leider höchstens beim Selbstporträt mit der Handykamera zum Einsatz kamen.

Spürbar war die Sonnenfinsternis hinsichtlich der Leistung der oberbergischen Photovoltaikanlagen. Zur Zeit der maximalen Verschattung um 10:30 Uhr wurden gerade einmal 41 Watt errreicht. Rund zwei Stunden später waren es wieder mehr als 7.000 Watt. 

Kreative Eigenkreationen zur "SoFi" und Beweisfotos finden Sie übrigens auf der OA-Facebook-Seite. Martin Hartmann (Reichshof) Jürgen Reucker (Nümbrecht) und Christoph Willnow (Wiehl) ließen am Freitag die Telefondrähte glühen, um sich über eventuelle Lücken im Hochnebel zu informieren. Schließlich wurden sie in Reichshof-Nosbach und Morsbach-Lichtenberg fündig. Mit einer Canon EOS 1000D (300 mm Teleobjektiv) gelang ihnen unter anderem diese Aufnahme, wobei zum Zeitpunkt der maximalen Finsternis keine Sicht möglich war:   


  







[Von Ute Althausen in Wermelskirchen aufgenommen.]
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