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Minister voller Lob für „Wohnhilfen Oberberg“

fj; 12. Mar 2015, 13:11 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- (v. li.) Susanne Hahmann, Geschäftsbereichsleiterin Wohnungshilfen Oberberg der Diakonie Michaelshoven, Bürgermeister Frank Helmenstein, Minister Guntram Schneider, Uwe Ufer, Vorstand der Diakonie Michaelshoven und Wolfgang Schmidt,Geschäftsführer Soziale Hilfen der Diakonie Michaelshoven.
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Minister voller Lob für „Wohnhilfen Oberberg“

fj; 12. Mar 2015, 13:11 Uhr
Gummersbach – Im Oberbergischen erprobt das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales, wie Hilfen für wohnungslose Menschen effektiver gestaltet werden können – Heute überzeugte sich Minister Guntram Schneider von den Fortschritten.
Wohnungslosigkeit auf dem Land hat ein anderes Gesicht, als Wohnungslosigkeit in der Stadt. Gerade an Bahnhöfen oder anderen zentralen Plätzen gehören sie dort oft zum Stadtbild: Menschen, die mit einem Schlafsack oder einer Decke in einer Häuserecke kauern. Auf dem Land sieht man dies nur selten. Wer hier wohnungslos ist, findet oft noch einen Unterschlupf bei Freunden oder Verwandten. Dies ändert aber nichts an der eigentlichen Notlage. Und somit gibt es sie auch im Oberbergischen Kreis: die Wohnungslosigkeit.

Im vergangenen Jahr haben fast 1.000 Menschen aus der Region die Hilfsangebote der Diakonie Michaelshoven in Anspruch genommen. Die Tendenz in den vergangenen Jahren zeigt eine kontinuierliche Steigung. Mit einem Pilotprojekt wird im Kreis nun erprobt, wie Hilfen für wohnungslose Menschen effektiver gestaltet werden können. Das Projekt „Entwicklung eines integrierten Gesamthilfesystems im ländlichen Raum des Oberbergischen Kreises“ wird durch das nordrhein-westfälische Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales gefördert. Sozialminister Guntram Schneider besuchte heute die neue Beratungs- und Betreuungsstelle „Wohnhilfen Oberberg“, die dank der Fördermittel im Januar eröffnet werden konnte (OA berichtete), um sich von den Fortschritten des Projekts zu überzeugen.

Die Räumlichkeiten der „Wohnhilfen Oberberg“ in der Karlstraße bündeln gleich mehrere Beratungsgebote der Initiative und sollen so kurze Wege und schnelle Hilfe ermöglichen. Die Fachberatung Wohnungsnot, das Ambulante Betreute Wohnen, die Tagesstrukturierung und das neue Büro des stationären Bereichs befinden sich nun unter einem gemeinsamen Dach. Außerdem wurde Wohnraum in den Stadtteilen Strombach und Lochwiese angemietet. Bislang gab es für den ganzen Landkreis nur im Haus Segenborn in Waldbröl Angebote für wohnungslose Menschen. Diese werden zwar weitergeführt, nun gibt es solche Angebote aber auch in der zentral gelegenen Kreisstadt. „Gerade in ländlichen Flächenkreises müssen die Hilfsangebote möglichst nah bei den Menschen sein, denn wer keine Wohnung hat, kann meist auch keine langen Wege zurücklegen“, lobte der Minister.


Auch, dass durch die neuen Angebote in Gummersbach Wohnungslose nicht mehr zentral im Haus Segenborn untergebracht werden müssen, fand die Anerkennung Schneiders: „Das Projekt zeigt, dass dezentrale Hilfen auch effektive Hilfen sind, denn die Betroffenen finden schneller wieder eine reguläre Wohnung, wenn sie nicht aus ihrem vertrauten Umfeld gerissen werden.“ Zudem haben Kooperationsvereinbarungen dazu geführt, dass Jobcenter, Jugendämter und psychosoziale Betreuer sozialer Dienste ihre Angebote enger aufeinander abstimmen und die Betroffenen leichter durch den Ämterdschungel kommen.

„All dies wäre ohne die Förderungen des Landes nicht möglich gewesen. Nordrhein-Westfalen ist hier vorbildlich aufgestellt“, bedankte sich Susanne Hahmann, Geschäftsbereichsleiterin Wohnungshilfen Oberberg der Diakonie Michaelshoven. Aber auch ohne die gute Zusammenarbeit mit dem Oberbergischen Kreis, der Stadt Gummersbach und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) hätte man dem Minister heute nicht solche Erfolge präsentieren können, war sich Hahmann sicher. „Bei Bürgermeister Frank Helmenstein hat ein Anruf genügt und schon hatte er ein offenes Ohr für unsere Bedürfnisse.“ Dank des LVR wird kann das Projekt auch nach dem Förderungszeitraum durch das Land NRW fortgeführt werden, da er die weitere Finanzierung übernehmen wird. Denn der Aufbau des Gesamthilfesystems soll weitergehen: Derzeit werden Sozialarbeiter sowie Wohnraum in Wipperfürth gesucht.

Kontakt und weitere Informationen: www.diakonie-michaelshoven.de.
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