Archiv

Die Trauerarbeit im Oberbergischen gestärkt

fj; 4. Mar 2015, 11:03 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- (v. li.) Andreas Groß von der Notfallseelsorge, AggerEnergie-Geschäftsführer Frank Röttger, Kerstin Bockemühl - van Rappard, Leiterin Malteser Hospizdienst Aggertal sowie Dorthe Maras und Franz Lasmanowicz von der Hospizgruppe Marienheide.
ARCHIV

Die Trauerarbeit im Oberbergischen gestärkt

fj; 4. Mar 2015, 11:03 Uhr
Gummersbach – Über die traditionelle Weihnachtspende der AggerEnergie konnten sich in diesem Jahr die Ökumenische Notfallseelsorge Oberberg, die Hospizgruppe Marienheide und der Hospizdienst Aggertal freuen.
Die Mitarbeiter der Ökumenischen Notfallseelsorge Oberberg leisten Erste Hilfe an der Seele. 365 Tage im Jahr stehen sie auf Abruf bereit, um Menschen in akuten Notfällen zu helfen. Sie überbringen gemeinsam mit der Polizei Todesnachrichten, sprechen mit Unfallbeteiligten oder sind für Angehörige da, wenn ein Verwandter zu Tode gekommen ist - auch durch Suizid. Wo ihre Arbeit aufhört, beginnt die der Hospizdienste. Auch deren Mitarbeiter stehen ständig zur Verfügung, um Betroffenen dabei zu helfen, ihre Trauer über den Tod eines lieben Menschen zu verarbeiten. Außerdem begleiten sie lebensverkürzt erkrankte Kinder oder Erwachsene und sind für deren Angehörige da.

Diesen Zusammenhang zwischen dem Malteser Hospizdienst Aggertal, der Ökumenischen Hospizgruppe Marienheide und der Notfallseelsorge Oberberg scheinen auch die Mitarbeiter der AggerEnergie gesehen zu haben, als sie darüber abstimmten, welche caritativen Einrichtungen sie in diesem Jahr finanziell unterstützen wollen. Es ist bereits gute Tradition, dass das Gemeinschaftsstadtwerk zu Weihnachten auf Geschenke für Geschäftspartner und Kunden verzichtet und stattdessen 3.000 € spendet. Neu in diesem Jahr war, dass sich Vereine und Institutionen um die Weihnachtsspende bewerben konnten. 22 Bewerbungen gingen ein, aus denen die PR-Abteilung fünf in die engere Auswahl nahm. Die rund 160 Mitarbeiter der AggerEnergie entschieden sich dann in einer Abstimmung für die Hospizgruppen sowie die Notfallseelsorge.


Andreas Groß durfte für die Notfallseelsorge einen Scheck in Höhe von 1.500 € entgegennehmen. Diese Summe, so berichtete er, wird für die Anschaffung eines speziell ausgerüsteten VW Busses verwendet. Er und seine Kollegen absolvieren rund 80 bis 100 Einsätze pro Jahr, durch den neuen Wagen wird ihnen ein geschützter Raum zur Verfügung stehen, in dem sie ihre Beratungsgespräche durchführen können. „Das Auto wird nicht nur bei Unfällen zum Einsatz kommen. Auch wenn die Wohnung, beispielsweise bei einem Suizid, zu einem Tatort geworden ist, scheidet sie als Gesprächsort aus. Hier bietet uns der Bus neue Möglichkeiten“, so Groß.

Die Hospizgruppe Marienheide begleitet Erwachsene, unterhält ein Trauercafé und vermittelt im Rahmen eines Schulprojekts schon den Kleinen behutsam den Gedanken, dass das Leben endlich ist. Die Kinder- und Jugendabteilung des Malteser Hospizdienstes Aggertal ist im Kreis einzigartig. Daneben unterhalten auch die Malteser ein Trauercafé, führen Projekte in Kindergärten durch und begleiten lebensverkürzt erkrankte Erwachsene, Kinder und ihre Angehörigen. Beiden Diensten gemein ist, dass sie bei ihrer Arbeit auf die Mithilfe von Ehrenamtlichen angewiesen sind. Diese werden für die anspruchsvolle Aufgabe der Trauerbegleitung speziell geschult und ausgebildet. Die Summe von jeweils 750 €, die an beide Gruppen ging, werden die Hospizdienste zur Ausbildung ihrer Mitarbeiter verwenden.

Fünf weitere Bewerber können sich über Bürogeräte wie Drucker freuen, die die AggerEnergie ausgemustert hat, die aber noch funktionstüchtig und frisch gewartet sind. „Die Übergabe heute zeigt nur einen kleinen Teil unseres sozialen Engagements, welches wir als hiesiges Gemeinschaftswerk der Kommunen als selbstverständlich ansehen“, erklärte AggerEnergie-Geschäftsführer Frank Röttger. So hat das Unternehmen im Jahr 2013 rund 625.000 € für die Bereiche Kultur, Sport und Soziales in der Region aufgewendet. Davon, dass auch die jüngste Spende des Gemeinschaftswerks gut angelegtes Geld ist, zeigte sich Röttger überzeugt: „Es trifft die Richtigen.“
WERBUNG