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Die „Route 55“ ist (streckenweise) Geschichte

jt; 27. Feb 2015, 12:53 Uhr
Bild: Michael Kleinjung --- An dieser Kreuzung in Gummersbach-Derschlag wird die B 55 zur L 136.
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Die „Route 55“ ist (streckenweise) Geschichte

jt; 27. Feb 2015, 12:53 Uhr
Oberberg – Zwischen Gummersbach-Derschlag und Overath wurde die Bundesstraße zur Landstraße herabgestuft – Bevor der Bund die Straße in die Hände des Landes NRW überreichte, wurde sie nochmal gründlich auf Vordermann gebracht.
Von Jana Tessaring

Für viele gehört die B 55 ebenso zum Oberbergischen Kreis wie Schloss Homburg oder die zahlreichen Talsperren. Vielleicht haben es aber trotzdem einige Oberberger noch gar nicht bemerkt: Seit Beginn des Jahres ist die B 55 Geschichte, zumindest zwischen Gummersbach-Derschlag und Overath. Hier verläuft nun die Landesstraße 136. In die andere Richtung, zwischen Derschlag und Drohlshagen-Wegeringhausen (Kreis Olpe), gilt diese Änderung nicht. Hier bleibt es bei der B 55, da das Netz der Bundesstraßen und Bundesautobahnen nicht unterbrochen werden darf. Bundesstraßen, die parallel zu einer Autobahn verlaufen (hier: A 4), gibt der Bund dagegen an die jeweiligen Länder ab.

Außer der Tatsache, dass man nun korrekterweise L 136 statt B 55 sagen muss, ändere sich für die Autofahrer aber nichts, erklärte Johannes Szmais vom Landesbetrieb Straßenbau NRW. So wird es auf der Straße weder langsamer noch schneller zugehen. Auch die B 55-Schilder wurden noch nicht alle ausgetauscht. Das bekannte Warten an Baustellen-Ampeln bleibt ebenfalls erstmal erhalten: Bislang sind die Arbeiten an der Straße in Gummersbach-Rebbelroth noch nicht abgeschlossen. Hier wird auch unterirdisch, an den Gas- und Wasserleitungen, gewerkelt. „Da nur bei trockenem Wetter gearbeitet werden kann, wird die Sanierung vermutlich noch ungefähr zwei Monate andauern“, schätzte Szmais.


Da der Bund verpflichtet ist, die Straßen in einem ordnungsgemäßen Zustand an das Land zu übergeben, wurde auch die B 55 noch einmal umfassend saniert. Dies ist auch gut so, denn für zukünftige Sanierungen müsste das Land aufkommen. Und dessen Finanztopf fällt „etwas ungünstiger“ aus wie der des Bundes, drückte es Szmais vorsichtig aus. Dies sei aber kein Anlass zur Sorge: Dank der grundhaften Erneuerung, zu der auch streckenweise die Anbringung einer neuer Fahrbahndecke gehörte, werde die Straße laut Szmais nun erstmal gute 30 Jahre halten.

Sie wird außerdem nach wie vor vom Landesbetrieb Straßen NRW betreut. Es gelten demnach die gleichen Sicherheitsanforderungen wie zuvor. Unterm Strich brachte die Herabstufung somit scheinbar vor allem den Vorteil, dass man endlich über eine ordentliche Straße statt eines Flickenteppichs fahren kann – von der lästigen Namensänderung, die es sich nun einzuprägen gilt, einmal abgesehen.
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