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Mit dem Zug zum Flug

db; 16. Feb 2015, 20:24 Uhr
Bilder: Oliver Müller, Michael Gauger Galerie (31-40) --- Kekse, Kekse und noch mehr Kekse verlangen die Krümelmonster der „Feuchten Runde“.
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Mit dem Zug zum Flug

db; 16. Feb 2015, 20:24 Uhr
Engelskirchen – 1.300 Teilnehmer und über 50 Wagen und Fußgruppen beim Rosenmontagszug in Engelskirchen - Sogar ein fertiger Flughafen BER war dabei.
Was Hartmut Mehdorn nicht schafft, hat die „KG Große Albertsthaler“ ganz locker hinbekommen. Sie haben den Pannenflughafen Berlin-Brandenburg eröffnet und auf den Namen „BER Albertsthal“ getauft. „Wir sind schon fertig und wir haben nur sechs Wochen gebraucht“, verkündete Andreas Miebach stolz. Begleitet wird der schmucke Airport von Flugkapitänen, Stewardessen und Landebahnen auf zwei Beinen. Und schon traditionell feiert die Mitte der 80er Jahre gegründete Gruppe auch dieses Jahr wieder 100-jähriges Jubiläum. Ein drehbares Ziffernrad am Wagen macht’s möglich.



Mit 1.300 Teilnehmern sowie 51 Wagen und Fußgruppen zog erneut ein großer Rosenmontagszug durch Engelskirchen. Sorgen um die Sicherheit musste sich die Zugleitung dabei nicht machen, denn einen „Charlie Hebdo“-Wagen oder dergleichen gab es nicht. Die Wagenbauer bleiben in Engelskirchen traditionell mit ihrer Motto- und Motivauswahl eher in der Region.


[Die Panzerknacker haben sich an den Gemeindekassen bedient.] 

Das passende Flugzeug zum Albertsthaler Flughafen hat die Gruppe „Feckelsberg/Blumenau“ mitgebracht. Und die Piloten der Fluglinie „Engelwings“ versprechen sogar: „Wir streiken nie!“. Sogar die Proll-Millionäre Robert und Carmen Geiss sind nach Engelskirchen gekommen - in mehrfacher Ausführung und mit weißer Stretchlimousine. Eine Carmen heißt Elke Sindermann von den „Unverbesserlichen“ und erklärt: „Wir feiern 20-jähriges Jubiläum und gönnen uns dafür dieses tolle Auto.“ Wer hat, der hat. Und deshalb gibt es für die Jecken am Wegesrand auch Sekt und natürlich Geld, wenn auch nur essbar.

Ein weiteres Jubiläum feiern „De Spätzünder“, die als Gruppe seit 30 Jahren dabei sind. Spätzünderin Astrid Zimmermann (Bild), die in all den Jahren immer mitgemacht hat, bekam für ihr unermüdliches Engagement einen Orden verliehen. „De SchnellenBicker“ aus Schnellenbach und Bickenbach kommen seit zehn Jahren zum Rosenmontagszug. Die Heißluftballonkostüme zum Jubiläum sind ein echter Hingucker. Zwischen zehn und 71 Jahren sind die 30 Mitstreiter der beiden Dörfer alt. 

Als Panzerknacker haben sich die 50 Mitglieder der Gruppe „Steeger Hütte un Fründe“ verkleidet. Der Grund dafür ist ganz pragmatisch: „Wir sind zum fünften Mal dabei und waren schon als ‚Super Mario‘ unterwegs, die blauen Hosen hatten wir also schon“, erklärte einer der Räuber. Der Name „Steeger Hütte“ kommt von einer Gaststätte, wo sich die Freunde oft getroffen haben.

Eine fliegende Untertasse dreht sich auf dem Wagen der „Närrischen Glückskäfer“. Mit den Damen von Kopf bis Fuß in silbernen Kostümen und den Herren im schwarzen Mantel als eine Art Weltraumimperator könnte die Gruppe sofort in jedem 60er Jahre Science-Fiction-Film auftreten. „Ultraschnell aus dem All, stürmen wir den Karneval“, sagten die Außerirdischen. Auch nicht von dieser Welt sind die „Spaceclowns“ mit roten Perücken nebst Antennen und im weißen Raumanzug. Dahinter stecken die Rommersberger „un‘ Fründe“.


[Ein Sultan neben dem anderen beim Männerballett.] 

Der Verein „Männerballett un‘ Fründe“ hat einen fliegenden Teppich ausgerollt. Das „Karnevals-Komitee-Leppestraße“ hat die Arche Noah nachgebaut, auf die dann aber doch nicht ganz zwei von jeder Art passen. Am Straßenrand jubelten Tausende Jecke den Gruppen und natürlich Prinz Tom I. und Prinzessin Ina sowie dem Kinderprinzenpaar Luca I. und May der KG Närrischen Oberberger zu.

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