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Prinz Rolf I. hält das Rathaus fest in der Hand

fn; 15. Feb 2015, 13:02 Uhr
Bilder: Fabian Nitschmann --- Mit kräftiger Stimme verkündete Prinz Rolf I. seine elf Paragraphen vor dem Rathaus.
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Prinz Rolf I. hält das Rathaus fest in der Hand

fn; 15. Feb 2015, 13:02 Uhr
Morsbach – Von der Prunksitzung direkt zum Rathaus: Mit Kanonenschüssen, Blaskapelle und seinem blau-weißen Schmölzchen entriss Prinz Rolf I. Bürgermeister Jörg Bukowski am Morgen den Rathausschlüssel.
Bürgermeister Jörg Bukowski versuchte es mit Schmeicheleien, mit ein bisschen Werbung für das Unternehmen des Prinzen und Popcorn für das Narrenvolk. Doch nach wenigen Minuten musste er, vielleicht nicht zum letzten Mal in diesem Jahr, die Herrschaft über die „Republik“ hergeben. Denn gegen die Narren sowie den Prinz mit seinem großen Gefolge hatte der Bürgermeister, unterstützt von seinen Rathausdamen, nichts auszusetzen.


[Ob groß oder klein, Rolf I. scheint mit sämtlichen Lastern bestens vertraut zu sein.]

Da ein Gefecht aussichtslos gewesen wäre, stellte Bukowski den Prinzen vor eine kleine Übung: Der Spediteur musste zeigen, dass er Lastwagen in jeder Größe beherrscht, bevor der Rathausschlüssel übergeben wurde. Und so galt es, mit einem ferngesteuerten Laster einen kleinen Parcours auf dem Rathausplatz zu meistern.



Mit der tatkräftigen Unterstützung seiner Prinzenbegleiter gelang Rolf I. dies natürlich spielend. Der Lohn für die motorische Höchstleistung am frühen Morgen folgte prompt mit riesigem Applaus und dem ersehnten Rathausschlüssel.

In Morsbach ist es Tradition, dass der frischgebackene Regent mit den ersten elf Paragraphen dafür sorgt, dass in der Gemeinde der jecke Wahnsinn herrscht. So verfügte Rolf I. unter anderem die Austragung von Selbstverteidigungskursen auf der Kegelbahn der Pizzeria sowie die Übergabe des alten Freibads an den benachbarten Baustoffhändler. „Schließlich hat er lange genug das Nackt- und Nachtbaden geduldet und genossen.“ Und auch die KG Denklingen, die ihr Dreigestirn dieses Jahr mit zwei Morsbachern bestückt hat, fand nach einigen kleinen Seitenhieben lobende Erwähnung: „Die Bahnhofstraße wird ab sofort in Denklinger Straße umbenannt, um dem Bauer und der Jungfrau von Denklingen unseren Tribut zu zollen.“
  
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