Archiv

Gefährlicher Kaminersatz

cr; 27. Jan 2015, 17:17 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Gefährlicher Kaminersatz

cr; 27. Jan 2015, 17:17 Uhr
Oberberg – Verbraucherzentrale NRW warnt vor Ethanol-Feuerstellen – Hohes Unfall- und Brandrisiko.
Ethanol-Feuerstellen sind vermeintlich ein guter Ersatz für all jene, die trotz eines fehlenden Rauchabzuges „Behaglichkeit und Wärme“ in ihren eigenen vier Wänden haben wollen. Diese auch als Bio- oder Indoor-Kamine angebotenen Öfen werden ohne Schornstein betrieben und sind leicht zu installieren. Doch die NRW-Verbraucherzentrake warnt: „Ethanol-Feuerstellen geben ihre Verbrennungsstoffe direkt an die Raumluft ab. Sie besitzen zudem auch ein hohes Unfall- und Brandrisiko.“ Als Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Ofen raten die Verbraucherschützer dazu, folgende Hinweise zu beachten:

Ethanol-Feuerstellen sind nach Auskunft der Verbraucherzentrale für die Raumluft bedenklich. So hätten Untersuchungen ergeben, dass bei dem Betrieb eines Ethanol-Ofens sehr feine Verbrennungspartikel entstünden, die tief in die Lunge eindringen könnten. Trotz vorgeschriebener Lüftung seien krebserregende Substanzen in der Raumluft nachgewiesen worden. Ähnlich wie bei Kerzen raten die Verbraucherschützer dazu, solche Öfen nur unter Aufsicht zu betreiben. Brennbare Materialien wie Vorhänge dürften sich nicht in der Nähe befinden, bei Kindern oder Haustieren solle auf die Anschaffung einer Ethanol-Feuerstelle aus Sicherheitsgründen ganz verzichtet werden.


Außerdem würden solche Feuerstellen ein hohes Risiko beim Nachfüllen bergen. „Ethanol bildet mit Luft schon bei Temperaturen über 21 Grad ein leicht entzündliches und sogar explosionsfähiges Gemisch. Läuft etwas Ethanol beim Befüllen der Brennkammern daneben und entzündet sich, steht die Umgebung schnell in Flammen“, warnt die Verbraucherzentrale. Aus diesem Grund sollte eine brennende oder noch heiße Feuerstelle niemals mit Ethanol aufgefüllt werden. Jedoch sei bei vielen Öfen nicht zu erkennen, ob die Flamme noch brennt. Manche Öfen bieten Abdeckvorrichtungen, mit denen die Flamme erstickt werden kann, bei Feuerstellen ohne diese Vorrichtung müsse sichergestellt werden, dass das Ethanol restlos verbraucht ist.

Auch weist die Verbraucherzentrale darauf hin, auf geprüfte Sicherheit zu achten. Im Laden solle nach einem unabhängigen Nachweis, wie zum Beispiel vom TÜV, verlangt werden. Dessen Normen legten die Kipp- und Auslaufsicherheit, die Feuerfestigkeit der verwendeten Materialen oder das maximale Füllvolumen fest. Allerdings könnten auch zertifizierte Brennstellen die Innenraumluft belasten, weshalb die Verbraucherschützer dringend dazu raten, die Aufstellungs- und Betriebsanleitung auch bei einfacher Installation unbedingt zu beachten. Zuletzt solle auch eine speziell ausgerüstete Löschdecke oder ein Schaumfeuerlöscher für den Brandfall griffbereit sein, falls Ethanol und andere Materialien außerhalb der Feuerstelle in Brand geraten würden.

Die Verbraucherzentrale gibt weitere Informationen und Tipps für ein schadstoffarmes Raumklima in der örtlichen Umweltberatung der Verbraucherzentrale NRW unter www.vz-nrw.de/umweltberatung.
WERBUNG