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Gegenwind für Kaufland

lo; 27. Jan 2015, 12:51 Uhr
Bild: Michael Kleinjung --- Hier soll der neue Kaufland entstehen, der Investor hat bereits erste Arbeiten wie das Fällen von Bäumen rund um das Areal vorgenommen.
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Gegenwind für Kaufland

lo; 27. Jan 2015, 12:51 Uhr
Bergneustadt - Kritik an der Ansiedlung eines Kaufland-Marktes auf dem ehemaligen Extra-Gelände an der Othestraße wird immer größer.
Seit anderthalb Jahren ist das Thema in den politischen Gremien präsent, doch virulent wurden die Diskussionen über die Ansiedlung eines Kaufland-Marktes auf dem ehemaligen Extra-Gelände an der Ecke Othestraße/Friedhofstraße erst Ende 2014. In der Ratssitzung im vergangenen Oktober gab es erstmals Gegenwind für das Projekt, nachdem es in einem eigenen Bebauungsplan ausgegliedert wurde, um das Verfahren zu beschleunigen. Mehrere Stadtverordnete äußerten ihre Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen, die eine neue Einkaufsmöglichkeit in der Innenstadt habe und stimmten zum Teil gegen die Vorlage der Verwaltung. Kaufland plante ursprünglich, auf den Areal ein neues Gebäude mit 3.700 Quadratmetern Verkaufsfläche zu bauen, der alte Extra sowie zwei leer stehende Häuser an der Othestraße sollen abgerissen werden.



Mittlerweile hat der Investor signalisiert, die Flächengröße auf 3.000 Quadratmeter herunterzuschrauben, besänftigen konnte dieser Schritt die Kritiker jedoch nicht. Seit April vergangenen Jahres existiert ein Verträglichkeitsgutachten, welches zum Ergebnis kommt, dass ein neuer Markt in der City zu erheblichen Verschiebungen bei den Umsatzströmen führt. Kritiker fürchten angesichts von prognostizierten Einbußen von rund 25 Prozent ein Ausbluten des Einzelhandels sowie der Einkaufsmöglichkeiten in Wiedenest und Hackenberg, die die wohnortnahe Versorgung sicherstellten. Auch die innenstadtnahen Märkte von Rewe, Edeka, Penny, Netto oder Aldi bekämen zu spüren, wenn Kaufland seine Pläne umsetzt. Dies war auch das Ergebnis einer weiteren Studie, die von der Rewe-Gruppe Anfang Januar vorgestellt wurde.

Im Rahmen des gestrigen Bau- und Planungsausschusses waren Vertreter von Rewe und Kaufland zu Gast, um ihre Argumente vorzustellen. Knapp 100 Bürger wollten sich die Sitzung nicht entgehen lassen. Die Offenlage des Bebauungsplans läuft bis Ende März, ein endgültiger Satzungsbeschluss erfolgt im April. Nach jetzigem Stand ist fraglich, ob sich im Rat eine Mehrheit für das Projekt findet. „Bei einer Ablehnung stirbt das Verfahren“, erklärte Stadtsprecher Uwe Binner gegenüber OA.       

       
            
  
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