Lindlar - Die Gemeinde Lindlar hat eine Elternbefragung zum Schulsystem durchgeführt - 59,2 Prozent der befragten Eltern mit Grundschulkindern plädierten für die Beibehaltung einer Halbtagsbeschulung - FDP bezieht Stellung und fordert kostengünstige Nachmittagsbetreuung (AKTUALISIERT).

Die Gemeinde Lindlar möchte die Entwicklung des Schulwesens in enger Anlehnung an die Bedarfe der Familien umgesetzt wird. Vor diesem Hintergrund hat der Ausschuss für Schule, Sport und Kultur im Herbst 2014 die Verwaltung mit der Durchführung einer Elternbefragung beauftragt. Der gemeinsam von Ausschuss und Verwaltung entwickelte Fragebogen richtete sich an alle Eltern mit Grundschulkindern der Klassen eins bis vier. Im Mittelpunkt der Umfrage stand die Frage, ob die bisherige Halbtagsschulform von Realschule und Gymnasium beibehalten werden soll, oder ob mehrheitlich die Einführung von Ganztagsunterricht gewünscht wird. Die Ergebnisse der Befragung liegen nun vor.



Die Beiteilung der Elternschaft lag bei 71,1 Prozent - 539 von 752 Grundschuleltern haben einen Fragebogen ausgefüllt. Aus der Umfrage geht hervor, dass 87,38 Prozent mit dem Angebot des gegliederten Schulsystems in Lindlar zufrieden sind. 471 Eltern haben sich demnach für die Realschule und das Gymnasium entschieden - davon 59,2 Prozent für den Halbtag und 28,2 Prozent für den Ganztag. Lediglich 12,5 Prozent der Eltern würden für ihre Kinder ein Schulangebot außerhalb der Gemeinde bevorzugen. Im Gesamtergebnis bleibt festzuhalten, dass sich die Eltern mehrheitlich für die Beibehaltung des Halbtagsunterrichts ausgesprochen haben und eine Veränderung in Richtung Ganztag keine Mehrheit hat.

Nach Bekanntwerden der Umfrageergebnisse hat sich nun die FDP-Ratsfraktion zu Wort gemeldet und Stellung bezogen. Harald Friese, Fraktionsvorsitzender Ortsverband Lindlar, und der Ortsvorsitzende Marco Brück sind überzeugt, dass ein Großteil der Eltern in der Sekundarstufe eine verlässliche Nachmittagsbetreuung benötigt. Die Befragung würde das Problem in den Hintergrund rücken. Leider habe die FDP auch bei der erneuten Elternbefragung nicht durchsetzen können, dass wichtige Informationen, die für das Angebot einer Nachmittagsbetreuung nützlich sein könnten, mit abgefragt werden.

Scheinbar habe die ideologische Debatte zwischen „Ganztag“ und „Halbtag“ pragmatische Lösungen in den Hintergrund gerückt, so heißt es in der Stellungnahme. Man habe bereits einen ersten Antrag zur kostenlosen Nachmittagsbetreuung gestellt. Diese sei wenig wohlwollend und bürokratisch angelehnt worden. In einem erneuten Antrag an den Ausschuss für Schule, Sport und Kultur plädiert man nun für eine kostengünstige Lösung des Problems.

Die komplette Stellungnahme und der damit verbundene Antrag können auf der Internetseite der FDP Lindlar angesehen werden. Die vollständigen Umfrageergebnisse finden Sie hier.