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„Höllisches“ Vergnügen mit vielen Karnevalslegenden

uh; 22. Jan 2015, 10:23 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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„Höllisches“ Vergnügen mit vielen Karnevalslegenden

uh; 22. Jan 2015, 10:23 Uhr
Lindlar - Rund 1.800 Damen feierten im voll besetzten Zelt ein Fest des jecken Humors.
Von Ursula Hütt

Die erste Damensitzung der KG Rot-Weiß Lindlar begann pünktlich um 14:20 Uhr. Aber eigentlich ging es schon viel früher los mit dem Einlass um 12:30 Uhr, als die ersten verkleideten Frauen ihre Plätze einnahmen. Vierer- und Fünfergruppen, alle im gleichen Kostüm und kunstvoll geschminkt, marschierten quer durch das Zelt zum ihrem Platz. Dann der Einmarsch des Elferrates mit dem erst 24 Jahre alten Sitzungspräsidenten Philip Caucal. „Es wird hart, aber es wird gut. Das Zelt wird die Hölle von Lindlar“, verspricht er und die Frauen im Zelt kreischen.



Guido Cantz, als erster Gast und feste Größe im Lindlarer Karneval, wohnt im Fischerdorf am Rhein, in Porz. Es folgt Gag auf Gag. Eine Frau erzählt, ihr Mann sei immer so deprimiert. Die andere antwortet: „Meiner ist auch ein Depp, aber prämiert ist er nicht“. Die Stimmung im Zelt steigt. Die Flöckchen, zwei Schwergewichte und ganze Kerle, feierten 2014 ihr 20. Bühnenjubiläum. „Schätzje schenk m´r e Foto“, eines ihrer bekanntesten Lieder, haben sie vor vier Jahren erstmalig in Lindlar gesungen. „Ich hab drei Haare auf der Brust, ich bin ein Bär“, die Erkennungsmelodie von Bernd Stelter. Er hatte die Politik, Angela Merkel und Ursula von der Leyen im Visier. „Was hat die FDP und ein Kölsch gemeinsam“, fragte er. „Nun, beide haben 4,9 Prozent.“


[Lieselotte Lotterlappen war voll in ihrem Element.]

Lieselotte Lotterlappen mit ihrem losen Mundwerk erntete so manchen Lacher. Kölsche Legenden - die Paveier, die Räuber, Brings und die Black Fööss - eroberten mit ihren karnevalistischen Evergreens schnell die Herzen der Frauen. Als die Gruppe Kasalla „Pirate“ sang, kochte die Stimmung im Zelt über. Die jecken Weiber sangen, tanzten, kreischten und schunkelten. Die Musiker waren selbst überrascht bei diesem Feedback, spielten dann aber gerne eine Zugabe. Die Schlebuscher Tanzgruppe zeigte atemberaubende Akrobatik. Mit ihren grünen Kostümen bot die Gruppe ein herrliches Bühnenbild. Mit den Domstürmern endete die erste von insgesamt vier restlos ausverkauften Damensitzungen. Karten-Vorbestellungen für die nächste Session 2016 werden jetzt schon entgegengenommen.    

  
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