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Landessynode: Dialog mit muslimischen Nachbarn stärken

Red; 20. Jan 2015, 15:07 Uhr
Bild: ekagger.de --- (v. li.) Dr. Wolfgang Becker, Ev. Kirchengemeinde Nümbrecht; Stefanie Schönborn, Ev. KGM Derschlag; Superintendent Jürgen Knabe, Ev. KGM Marienhagen; Ekkehard Giehl, Mitglied des Kreissynodalvorstands aus Gummersbach, und Renate Karnstein, Ev. KGM Holpe-Morsbach.
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Landessynode: Dialog mit muslimischen Nachbarn stärken

Red; 20. Jan 2015, 15:07 Uhr
Oberberg – Das oberste Leitungsgremium der rheinischen Kirche stellt zusätzlich eine Millionen Euro für die Flüchtlingsarbeit bereit – Pfarrstellen im Kirchenkreis an der Agger könnten sich halbieren.
Gegen den Terrorismus und religiösen Fanatismus zu kämpfen, sei „gemeinsame Aufgabe aller Religionen", sagte Superintendent Jürgen Knabe, der mit weiteren vier Abgeordneten des Kirchenkreises an der Agger an der Landessynode der rheinischen Kirche in Bad Neuenahr teilnahm. Das Wort der Synode – „Gerade jetzt gemeinsam“ - ist für ihn eines der zentralen Ergebnisse der Landessynode. „Wir müssen intensiv den Kontakt zu Muslimen vor Ort suchen." Auch im Kirchenkreis An der Agger müsse der christlich-islamische Dialog weiter gestärkt werden. Gemeinsam mit Pfarrer Allan Grave aus Gummersbach, Synodalbeauftragter des Kirchenkreises für den christlich-islamischen Dialog, sollen konkrete Schritte geplant werden.

Deutschland soll mehr Flüchtlinge aus humanitären Gründen als bisher aufnehmen. Dafür hat sich die Landessynode ausgesprochen und dies mit der Forderung nach einer grundsätzlichen Neuausrichtung der europäischen Flüchtlingspolitik verbunden. Zugleich beschloss das oberste Leitungsgremium der rheinischen Kirche, in diesem Jahr zusätzlich eine Million Euro für die Flüchtlingsarbeit zur Verfügung zu stellen. Knabe: „Es ist absolut richtig, dass wir trotz aller Sparmaßnahmen mehr für die Flüchtlingshilfe aufbringen." Der Kirchenkreis An der Agger hat im vergangenen Dezember eine halbe zusätzliche Stelle in der Flüchtlingsberatung eingerichtet. Naeem Khalaf aus Syrien unterstützt Omar Sabalbal und Christine Althöfer in der Flüchtlingsberatungsstelle des Kirchenkreises, der einzigen im Oberbergischen Kreis.


Gespart werden soll an anderen Ecken. So hat die Landessynode ein Sparpaket in Höhe von rund 11,3 Millionen Euro zur Konsolidierung des landeskirchlichen Haushalts mit großer Mehrheit beschlossen. Damit soll das strukturelle Defizit im landeskirchlichen Haushalt bis zum Jahr 2018 abgebaut werden. Die Beschlüsse seien „schmerzliche, aber notwendige Entscheidungen gewesen", so Knabe.

Ein Hauptergebnis ist, dass die Schulen in evangelischer Trägerschaft erhalten bleiben sollen, ebenso das Haus der Stille in Rengsdorf. Dieses Einkehrhaus hat auch viele Gäste aus dem Bergischen. In der Jugendarbeit wurde ein Aufschub in der Beratung erreicht. Es ist nun ein bis zur Landessynode 2016 Zeit, um zu klären, mit welchem Konzept die geplanten 420.000 € zu sparen sind. Die Kreissynode hatte im November mit einem Beschluss den Antrag der rheinischen Jugendarbeit, diesen Prozess aufzuschieben, unterstützt.

Die Pfarrstellenzahl für 2030 soll bei 1.000 Stellen liegen, so die Planungen der Synode. Auf eine Pfarrstelle kommen dann 4.000 Gemeindeglieder. Für den Kirchenkreis An der Agger könnte das eine Halbierung der derzeit 51 Pfarrstellen bedeuten. Die geburtenstarken Jahrgänge erreichen das Ruhestandsalter und die Lücken könnten durch den derzeitigen Nachwuchs nicht gefüllt werden. Deshalb wirbt auch der Kirchenkreis darum, junge Menschen für ein Studium der Theologie zu gewinnen. Ändern soll sich auch die Zusammensetzung der Kreissynoden. Grundlage wird die Zahl der Gemeindeglieder.

Weitere Informationen gibt es unter: www.ekir.de/landessynode
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