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Premiere und Ehrung in der Stätte der Kleinkunst

vma; 17. Jan 2015, 16:43 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- 'Zwei wie Bonnie und Clyde', aber sie sind nicht wie das berühmte Gangster-Duo sondern Chantal und Manni - und bei jedem Versuch, ans große Geld zu gelangen, geschieht ihnen ein neues Missgeschick.
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Premiere und Ehrung in der Stätte der Kleinkunst

vma; 17. Jan 2015, 16:43 Uhr
Wiehl – Das Schau-Spiel-Studio Oberberg zeigt mit „Zwei wie Bonnie und Clyde“ wieder eine herausragende Darbietung - Zur Premiere ehrte Wiehls Bürgermeister Regisseur Raimund Binder und den Vorsitzenden Michael Albrecht.
Von Vera Marzinski

Eine turbulente Komödie bringt das Wiehler Theater derzeit auf die Bühne. Barbara Wiwianka als Chantal und Michael Albrecht als Manni zeigen ein Gaunerpärchen, mit großen Ambitionen. Mit dem erbeuteten Geld – wenn es denn mit einem Überfall klappen sollte – wird es nach „Los Vegas“ gehen. Doch die beiden kämpfen mit vielen Unwägbarkeiten und ihrem eigenem Unvermögen. "Zwei wie Bonnie und Clyde" ist ein Angriff auf die Lachmuskeln, ein bizarres Abenteuer, bei dem ein Gag den nächsten jagt und die Lage für das dilettantische Gaunerpärchen immer verzwickter und verrückter wird.



Wiwianka und Albrecht – auch im wahren Leben ein Paar – stellen das Ganovenduo perfekt und sehr authentisch dar. Glaubwürdig gibt Michael Albrecht den bauernschlauen Tölpel Manni, der ob der Begriffsstutzigkeit seiner Partnerin mehrfach fast in den Wahnsinn getrieben wird. Barbara Wiwianka geht in ihrer Rolle voll auf und man sieht ihr an, welchen Spaß ihr die Chantal bereitet. "Du und ich, wir zwei – wir sind wie Bonnie und Clyde", versucht Manni ihr zu erklären. Auch die berühmten Vorbilder ergaunerten so manche Geldscheine. "Schön", findet Chantal, "wer von den beiden bin ich denn?" Dass der häufig fallende Satz "Ich bin doch nicht blöd" immer wieder für die lautesten Lacher an diesem Abend sorgt, charakterisiert die stereotype Figur der Chantal als das Dummchen recht gut.


[Chantals Begriffsstutzigkeit bringt Manni fast zum Wahnsinn.]

Den perfekten Banküberfall planen die beiden. Könnte auch klappen, denn sie haben alles, was nötig ist: Auto, Landkarte, Strumpfmaske, Pistole, Taschenlampe und eine Aldi-Tüte. Dummerweise gibt es von letzterer recht viele und so passiert den beiden Dilettanten natürlich das, was nicht passieren sollte – sie vertauschen die Tüten und erbeuten Kaffee, Toilettenpapier und zwei Fertigsuppen. Aber sie meinen, dass könne nicht noch mal passieren und versuchen es erneut. Doch auch der nächste geplante große Coup führt in ein turbulentes und scheinbar auswegloses Chaos. Mit der Komödie „Zwei wie Bonnie und Clyde“ hat Regisseur Raimund Binder genau den Geschmack des Publikums getroffen. Das an Gags und Tempo reiche Stück lässt kein Auge trocken.


[Raimund Binder (li.) und Michael Albrecht (re.) überreichte Wiehls Bürgermeister Werner Becker-Blonigen nach der Premiere den Silbernen Wiehltaler.]

Es ist eins der vielen Erfolgsstücke, die Binder in Wiehl auf die Bühne gebracht hat. Seit 2004 beschränkt er sich auf zwei Stücke pro Spielzeit – seit einem Vierteljahrhundert macht er Theater in Wiehl. Damit habe er dazu beigetragen „das wir hier in Wiehl ein Kleinbiotop haben“, so Bürgermeister Werner Becker-Blonigen. Grund genug, dem Theatermacher den Silbernen Wiehltaler zu verleihen, befand er. Ebenso dem Vorsitzenden des Schau-Spiel-Studio Oberberg e.V. Michael Albrecht. Denn in dieser besonderen Spielstätte – in der kleinen Aula der Grundschule – sei eine Stätte der Kleinkunst geschaffen worden, so Becker-Blonigen. Stücke, die teils ernst, teils heiter sind und eintreten lassen in eine andere Welt und zum Besinnen und Nachdenken anregen werden hier aufgeführt. So wie „Zwei wie Bonnie und Clyde“. Diese Komödie stammt von Sabine Misiorny und Tom Müller, die 1993 in Düsseldorf das „m&m theater“ gründeten. Die Uraufführung der Komödie fand 1999 im Remscheid-Lennep statt. Es folgten über 250 Aufführungen. Seit 2008 wurde sie in mehr als 40 Produktionen auf den Bühnen Deutschlands gezeigt.

In Wiehl wird „Zwei wie Bonnie und Clyde“ an folgenden Terminen aufgeführt:
Sa 17.01. 20 Uhr / So 18.01. 18 Uhr / Mi 21.01., Fr. 23.01.Sa 24.01. jeweils 20 Uhr / So 25.01.. 18 Uhr / Mi 28.01. und Sa 31.01. 20 Uhr / So 01.02. 18 Uhr / Mi 04.02., Fr. 06.02. und Sa 07.02. jeweils um 20 Uhr und am So 08.02. um 18 Uhr

  
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