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Durch Stammzellenspende zum Lebensretter geworden

fj; 16. Jan 2015, 16:08 Uhr
Bild: privat --- Als 'sehr emotional“ beschreibt Charly Findeisen sein erstes Treffen mit Mathilda.
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Durch Stammzellenspende zum Lebensretter geworden

fj; 16. Jan 2015, 16:08 Uhr
Nümbrecht – Vor zwei Jahren rettete der Nümbrechter Charly Findeisen einem an Mukopolysaccharidose erkrankten Baby das Leben mit einer Stammzellenspende – Kürzlich traf er die heute dreijährige Mathilda zum ersten Mal.
„Es war ja nur ein kleiner Eingriff“, sagt Charly Findeisen aus Nümbrecht. Doch mit diesem hat er der heute dreijährigen Mathilda aus Lüdinghausen in Nordrhein-Westfalen das Leben gerettet. Als sie neun Monate alt war, wurde bei ihr die Krankheit Mukopolysaccharidose festgestellt, eine Stoffwechselerkrankung, bei der wichtige Enzyme fehlen oder nicht richtig funktionieren. In einer großangelegten Registrierungsaktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) wurde für Mathilda ein passender Stammzellenspender gesucht, Tausende ließen sich registrieren. Als „Volltreffer“ entpuppte sich dann der heute 30-jährige Findeisen aus dem gar nicht so fernen Oberbergischen Kreis.

Und der war eher zufällig in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei gelandet. „Meine Schwester hat sich registrieren lassen und es war noch ein Röhrchen für eine Speichelprobe übrig“, erklärt der Nümbrechter. Damit, dass sich die DKMS nur wenig später bei ihm meldet, hätte er nicht gerechnet. Als einer von drei potentiellen Spendern wurde er zu näheren Untersuchungen gebeten. „Als ich hörte, dass wir nur zu dritt sind, wusste ich, jetzt wird es ernst“, erzählt Findeisen.


Doch auch als die Wahl dann letztendlich auf ihn fiel, überkamen ihn keine Zweifel. „Für wen die Spende war, wusste ich nicht. Ich wusste aber, dass sie für einen jungen Menschen bestimmt ist und das war mir Motivation genug“, so Findeisen, der selber Vater einer kleinen Tochter ist. Daran änderte sich auch nichts, als er sich der Spende-Prozedur ein zweites Mal unterziehen musste, da nach der ersten Stammzellenentnahme nicht der gewünschte Erfolg eintrat.

Mit dieser zweiten Spende rettete er Mathilda das Leben. Dies ist nun rund zwei Jahre her, und nachdem 24 Monate lang die vorgeschriebene Anonymität gewahrt wurde, lernte Mathilda „ihren Spender“ kürzlich kennen. „Das Treffen war sehr emotional, für mich war es sehr schön zu sehen, wie gut es Mathilda und ihren Eltern geht“, erinnert sich Findeisen an diese besondere Begegnung, die aber sicher nicht die einzige zwischen den beiden Familien bleiben wird: „Erstmal kommt Mathilda mit ihrer Familie nach Nümbrecht, dann werden wir wieder zum Gegenbesuch aufbrechen. Mathildas Großeltern wollen mich kennenlernen“, ist sich Findeisen sicher, dass sich sein Weg nicht mehr so schnell von dem der kleinen Mathilda trennen wird.

Alle Informationen zur DKMS und der Möglichkeit, sich registrieren zu lassen, gibt es unter www.dkms.de.
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