Archiv

SPD stellt sich geschlossen hinter Bukowski

fj; 14. Jan 2015, 11:28 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- Der Vorstand der SPD Oberberg warb bei den Genossen erfolgreich um die Unterstützung von Jörg Bukowski (4. v. re.).
ARCHIV

SPD stellt sich geschlossen hinter Bukowski

fj; 14. Jan 2015, 11:28 Uhr
Oberberg – Die SPD Oberberg beschloss gestern Abend, auf einen eigenen Kandidaten zur Landratswahl zu verzichten und den parteilosen Jörg Bukowski zu unterstützen – Verbalattacke gegen Kreisverwaltung und CDU-Kandidat Jochen Hagt.
Seit vergangenem Dezember befindet sich Morsbachs Bürgermeister, Jörg Bukowski, im Wahlkampf um das Amt des Landrats. Seit gestern kann er sich der Unterstützung der SPD Oberberg sicher sein. Einstimmig beschlossen die oberbergischen Genossen im Rahmen einer Sitzung des Unterbezirksausschusses in Bergneustadt, auf einen eigenen Kandidaten zu verzichten und den parteilosen Bukowski zu unterstützen. „Jetzt befindet sich nicht mehr nur Jörg im Wahlkampf, sondern auch wir“, so Thorsten Konzelmann, Vorsitzender der oberbergischen Genossen.

„Ich möchte Landrat des Oberbergischen Kreises werden“, stellte sich der 41-jährige Morsbacher den Sozialdemokraten Krawinkelsaal vor. Zwischen seinen eigenen Zielen und denen der SPD sehe er dabei große Übereinstimmungen. Allen voran müssten Haushalt und Finanzen auf den Prüfstand gestellt werden: „Auf Kreisebene muss man erkennen, dass man einen nicht unerheblichen Anteil an den Defiziten der Kommunalhaushalte hat, und damit mitverantwortlich ist für die historischen Steuererhöhungen, die derzeit in den Räten diskutiert werden müssen“, so Bukowski.


[Volle Unterstützung erhielt Jörg Bukowski von Michaela Engelmeier, die für die SPD im Kreis- und Bundestag sitzt.]

Auch die Jugendamtsumlage würde mit einem Landrat Bukowski genauestens durchleuchtet werden. „Die Entwicklung der Jugendamtsumlage und leider auch die Ausrichtung der Jugendarbeit des Kreises sind für mich alarmierend“, so der vierfache Vater. „Wenn es so weitergeht, dann erreicht die Jugendamtsumlage bald das Niveau der Allgemeinen Kreisumlage.“ Das Versprechen, hier gemeinsam mit allen Parteien nach Lösungen zu suchen und auch den Blick über den Tellerrand in Richtung anderer Kreise zu wagen, um sich dort Gutes abzuschauen, wurde von den Genossen mit langanhaltendem Applaus quittiert.


Überhaupt spielt die Zusammenarbeit in Bukowskis Wahlprogramm die übergeordnete Rolle – vor allem zwischen den Kommunen und dem Kreis. „Die Kreisverwaltung sollte sich nach meiner Auffassung mehr als Dienstleister für Kommunen sehen und diese, insbesondere in Zeiten knapper Kassen, besser unterstützen.“ Dabei dürften parteipolitische Hintergründe keine Rolle spielen, so der Kandidat. Als parteiloser Bewerber sei er weitgehend unabhängig vom Parteienstreit und könne seine Entscheidungen – und die der Kreisverwaltung – alleine an Sachgründen ausrichten.

Das kam an bei den oberbergischen Sozialdemokraten, deren Mitglieder die Kreisverwaltung mehr als einmal als Apparat betitelten, der vor allem auf den eigenen Machterhalt getrimmt sei. „Wie lässt es sich sonst erklären, dass ein Kreisdirektor, der im September zur Landrats-Wahl antritt, auf einmal immer öfter die repräsentativen Aufgaben von Landrat Hagen Jobi übernimmt?“, fragte sich beispielsweise Friedhelm Julius Beucher, Ehrenvorsitzender der SPD Oberberg. „Da wird ein CDU-Kandidat gepusht, indem er in die Öffentlichkeit geschoben wird. Ich frage mich allerdings, wer übernimmt in der Zeit, in der Hagt in die Kameras lächelt, die Aufgaben des Kreisdirektors?“

Rückendeckung bekam Bukowski auch von seinen Bürgermeister-Kollegen Dr. Gero Karthaus (Engelskirchen) und Wilfried Holberg (Bergneustadt). Beide waren sich sicher, dass mit Bukowski auf den Landrats-Sessel eine neue, engere Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Kreis etabliert werden würde. „Ein Wechsel im Kreishaus ist lange überfällig, hier wird höchstens noch verwaltet, aber nicht gestaltet“, so Holberg.

Michaela Engelmeier, Mitglied im Kreis- und Bundestag, schlug in die gleiche Kerbe. Mit Bukowski, der das „schwarze Morsbach geknackt“ habe und als Bürgermeister zweimal über 70 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte, hätte man nun einen erfolgsversprechenden Kandidaten. „Es ist an uns, dafür zu sorgen, dass der Kreis einen Landrat bekommt, der das Oberbergische voranbringt. Also lasst uns für diesen Mann kämpfen“, so Engelmeier.
WERBUNG