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Flüchtlingshilfe auf breites Fundament gestellt

Red; 10. Dec 2014, 16:56 Uhr
Oberberg Aktuell
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Flüchtlingshilfe auf breites Fundament gestellt

Red; 10. Dec 2014, 16:56 Uhr
Nümbrecht – Das von Bürgermeister Hilko Redenius initiierte erste Treffen der „Nümbrechter Flüchtlingshilfe“ stieß auf große Resonanz.
Im vergangenen Jahr lebten 45 Asylbewerber in der Gemeinde Nümbrecht, heute sind es knapp 100 Menschen, die untergebracht und betreut werden. Der stetig anwachsende Flüchtlingsstrom führt in der Gemeinde Nümbrecht auch zu einer Welle der Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache oder bei der Vorbereitung auf die anstehende Einschulung der Kinder, eine Fahrt zum Facharzt im Nachbarort oder die Begleitung zu Behördenterminen. Konfessionsübergreifend leisten auch alle Nümbrechter Kirchen und die sozialen Einrich­tungen Hilfe. Um diese Angebote zu koordinieren und zu optimieren, hatte Bürgermeister Hilko Redenius zu einem ersten Treffen der „Nümbrechter Flüchtlingshilfe“ eingeladen.

Engagierte Bürger, Nachbarschaftsinitiativen, Kirchen und Vereine hatten sich eingefunden, um Angebote, Anregungen und Ideen auszutau­schen und sich möglichst miteinander zu vernetzen. Nach einem kurzen Blick auf die aktuellen Flüchtlingszahlen in der Gemeinde und die kommunalen Aufgaben im Rahmen der Aufnahme schilderte Omar Sabalbal, Leiter der Evangelischen Beratungsstelle für ausländische Flüchtlinge in Gummersbach, seine Erfahrungen im Kontakt mit den schutzsuchenden Menschen im Oberbergischen Kreis. „Viele Menschen sind traumatisiert und krank. Sie benötigen Hilfe und Unterstützung, etwa bei der Organisation eines Arzttermins, bei der Wahrnehmung einer Vorsprache beim Ausländeramt oder die Hilfe eines Babysitters, wenn die Eltern einen wichtigen Termin haben.“

Theresia Mittler von der Waldbröler Tafel berichtete, dass Flüchtlinge zunehmend auch zum Kundenkreis der Tafel gehören und dort gerne aufgenommen werden. Sie erklärt aber auch, dass diese Menschen, besonders durch ihre sprachlichen Probleme, zu einer neuen Herausforderung für die Tafelinitiative werden und sie sich Helferinnen und Helfer vor Ort wünschen, die den neuen Kunden das Tafelsystem erklären und sie bei den ersten Einkäufen begleiten. Ein Wunsch, der von einigen Anwesenden spontan angenommen und kurzfristig umgesetzt wird.

In der anschließenden Gesprächsrunde wurde deutlich, wie viel Hilfestel­lung und Unterstützung durch die Nümbrechter Bevölkerung bereits geleistet wird. Sprachunterricht, Hausaufgabenhilfe, Vermittlung von Freizeitangeboten bis hin zu inten­siven Patenschaften werden bereits umgesetzt und gelebt. Weitere Hilfen wurden angeboten, es entstanden Ideen zur Vernetzung und zur gegen­seitigen Unterstützung der Helfer. Wer wollte, konnte seine Kontaktdaten und sein Angebot („Talente“) auf einem Namensschild hinterlassen.

Ein am Abend ins Leben gerufener Lenkungskreis wird die Angebote sichten und sich zukünftig als Koordinationsstelle der ehrenamtlichen Arbeit zur Verfügung stellen.   Wer mit dem Lenkungskreis Kontakt aufnehmen möchte, erreicht diesen über folgende E-Mail-Adresse: lenkungsgruppe.asyl@nuembrecht.de oder Tel.: 02293/30 21 51.
  
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