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aPO: Aus Inseln ein Netzwerk machen

fj; 3. Dec 2014, 13:19 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- (v. li.) Physiotherapeutin Ulrike Heßlenberg, Marion Scharf (Ökumenischer Hospizdienst Gummersbach), Edith Walter (Pflegedienst Edith Walter), Michael Baitz (Portteam Rheinland), Sebastian Wirth (Diakonie vor Ort) und Dr. Elisabeth Jülich sind nur einige Mitglieder des Netzwerks.
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aPO: Aus Inseln ein Netzwerk machen

fj; 3. Dec 2014, 13:19 Uhr
Oberberg – Spezialisierte Fachkräfte haben sich zum ambulanten Palliativnetz Oberberg (aPO) zusammengeschlossen – Betroffene finden unter einer zentralen Rufnummer Beratung, Unterstützung und Begleitung rund um die Uhr.
Palliative Versorgung fängt dort an, wo die Diagnose einer nichtheilbaren Krankheit gestellt wird. Der Anspruch der Patienten auf eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) wurde mit der Gesundheitsreform 2007 geschaffen. Heute ist Nordrhein bundesweit die erste Region mit einem gemeinsamen Vertrag für alle nordrheinischen Krankenkassen. Aufgrund der formalen Hürden wurde im Oberbergischen bislang keiner dieser Verträge abgeschlossen, unter anderem, weil es zu wenige Ärzte gibt, die rund um die Uhr für Palliativpatienten erreichbar sind. Während die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) aber findet, dass die palliativmedizinische Versorgung im Oberbergischen trotzdem gesichert ist (OA berichtete), sehen das die Mitglieder des ambulanten Palliativnetzes Oberberg (aPO) anders.

Während es in Bergneustadt beispielsweise bereits ein Palliativnetz gibt, zu dem auch die beiden qualifizierten Palliativärzte Dr. Stefanus Paas und Dr. Uwe Wintersohl gehören, sieht es an anderen Stellen im Kreis ganz anders aus. „Wir wollen aus den Inseln ein flächendeckendes Netzwerk machen indem wir vorhandene Strukturen koordinieren und ausbauen“, erklärt aPO-Sprecher Uwe Söhnchen von der alternativen Hauskrankenpflege Uwe Söhnchen. Dazu haben sich die qualifizierte Palliativärztin Elisabeth Jülich (Gummersbach), ausgebildete Palliativpflegekräfte, spezialisierte Pflegefachkräfte, palliativ ausgebildete Physiotherapeuten und ehrenamtliche Hospizgruppen zu einem multiprofessionellen Team, dem aPO, zusammengeschlossen.


Dieses Team ist rund um die Uhr unter einer Telefonnummer zu erreichen. Hier finden Betroffene und Angehörige Beratung, Unterstützung und Begleitung. „Das ist die erste zentrale Notrufnummer im Oberbergischen, für jeden, der im Bereich der Palliativmedizin Bedarf hat“, erläutert Sebastian Wirth, Geschäftsführer der Diakonie vor Ort. Miteinander entscheiden die Fachleute, welches Netzwerk-Mitglied grade die erforderliche Hilfe leisten kann. „Man kann ambulant fast ebenso viel für einen Patienten tun, wie stationär“, erklärt die Engelskirchener Physiotherapeutin Ulrike Heßlenberg, „Schmerztherapie, Wundversorgung, sozial-psychologische Begleitung – all dies kann der Patient auch zu Hause bekommen.“ Beim aPO bekommen Betroffene diese Informationen und erfahren, an welchen Ansprechpartner sie sich vor Ort wenden können – und dies rund um die Uhr.

Das aPo bündelt das palliative Fachwissen der jeweiligen Berufe, die dabei helfen, trotz einer unheilbaren Krankheit ein menschenwürdiges und lebenswertes Leben zu leben. „Niemand soll aus der Not heraus erwägen müssen, aktive Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen“, so Söhnchen.

Das ambulante Palliativnetzwerk Oberberg ist rund um die Uhr unter Tel.: 0175/22 96 750 zu erreichen. Weitere Informationen über die Leistungen und die Mitglieder des Netzwerkes können hier als PDF-Dokument heruntergeladen werden.
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