Archiv

Gewitzter „Räuber Hotzenplotz“

vma; 30. Nov 2014, 10:13 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Kasperl (Piet Wiwianka li.) und Seppl (Florian Tillmann re.) haben einen Plan, um den Räuber Hotzenplotz (Hans-Gerd Pruß) zu überlisten. Wird es gelingen?
ARCHIV

Gewitzter „Räuber Hotzenplotz“

vma; 30. Nov 2014, 10:13 Uhr
Wiehl - Nach „Räuber Hotzenplotz“ bearbeitete Regisseur Peter Kirchner nun den zweiten Teil von Otfried Preußlers famoser Räuber-Trilogie und setzt das turbulente Abenteuer im Schau-Spiel-Studio Oberberg beeindruckend um.
„Lustig ist das Räuberleben in dem grünen Wald“, meint der grummelige Räuber Hotzenplotz. Vor ihm hat man anscheinend nie seine Ruhe – ist er doch so gewitzt, dass er aus dem Spritzenhaus fliehen kann. Eigentlich sollte er nach seinem Kaffeemühlenraub schön im Spritzenhaus eingesperrt bleiben. Doch mit List und Tücke übertölpelt er Oberwachtmeister Dimpfelmoser und behauptet, ihn zwicke eine Blinddarmverrenkung. Bei dieser Gelegenheit hat er dem Oberwachtmeister Dimpfelmoser auch noch die Uniform geraubt. Verkleidet als Polizist besucht Hotzenplotz die Großmutter und isst den ganzen Topf mit Bratwurst und Sauerkraut leer, bevor er wieder im Wald verschwindet.



Absolut kindgerecht, bei gleichzeitiger Erwachsenentauglichkeit, spielen die Darsteller im Schau-Spiel-Studio Oberberg „Neues von Räuber Hotzenplotz“. Piet Wiwianka und Florian Tillmann geben das Duo Kasperl und Seppl – manchmal zum Liebhaben doof und doch sehr gewitzt. Hans-Gerd Pruß besticht als Räuber Hotzenplotz mit augenzwinkernder Grimmigkeit, wenn er sogar die Kinder im Publikum beschimpft. Eckhard Pfiffer bringt die Trotteligkeit des Oberwachtmeisters Dimpflmoser perfekt rüber. Grandios Ferdinand Feldmann als Großmutter. Die Gestik einer älteren Dame setzt er perfekt um und auch die Stimme passt genau in das Rollenbild. Mit ihrem Krokodilhund kommt Witwe Schlotterbeck ins Geschehen, die aber auch als Bühnenkraft die Schilder mit dem Hinweis zum Spielort – ob „Im Wald“ oder „Vorm Spritzenhaus“ – austauscht und einige im Publikum für den Wechsel der Requisiten  auf der Bühne einsetzt.


[Hans-Gerd Pruß  als Räuber Hotzenplotz in Polizeiuniform.]

Ein Requisit - eine Flasche - angeln gleich zu Beginn die beiden Freunde Kasperl und Seppl. Der pfiffige Kasperl meint, die könne man bestimmt noch Mal als Flaschenpost brauchen. Und so kommt sie auch später zum Einsatz, wenn die beiden den Räuber Hotzenplotz überlisten wollen, nachdem er die Großmutter entführt hat. Aber das ist gar nicht so einfach, denn schnell durchschaut dieser die Pläne der Jungs. Er ist nun mal ein richtiges Schlitzohr. Was für eine Rolle die Witwe Schlotterbeck und ihr seltsamer Hund spielen und was Knallpilze sind, erfahren die großen und kleinen Zuschauer im Stück. Und auch, ob es gelingt den Räuber Hotzenplotz eine Falle zu stellen und ihn endlich hinter Schloss und Riegel zu bringen.


[Die alte Großmutter, die gerne mal in Ohnmacht fällt, wird von Ferdinand Feldmann gespielt.]

„Der Räuber Hotzenplotz“ ist eins der spannenden Bücher des Kinderbuchautors Ottfried Preußler. Nach seinem ersten großen Erfolg mit „Der kleine Wassermann“ 1956 folgen „Die kleine Hexe“, „Das kleine Gespenst“, „Krabat“ und – „Räuber Hotzenplotz“. Preußler erhielt den Deutschen Jugendliteraturpreis und zahlreiche internationale Auszeichnungen. 2013 verstarb der 1923 im nordböhmischen Reichenberg geborene Autor und hinterließ viele schöne Klassiker der Kinderliteratur. Im Schau-Spiel-Studio Oberberg hatten die Erwachsenen genau so viel Spaß wie die Kinder bei der turbulenten Verfolgung des Räubers in „Neues vom Räuber Hotzenplotz“.

Weitere Aufführungen:
So. 30.11. - 16 Uhr / Fr. 05.12. - 17 Uhr / Sa. 06.12. Neues und So. 07.12. - 16 Uhr / Di. 09.12., Mi. 10.12.  und Fr. 12.12. jeweils 17 Uhr / Sa. 13.12. und So. 14.12. - 16 Uhr / Mi. 17.12. und Fr. 19.12. 17 Uhr / Sa. 20.12. - 16 Uhr.
WERBUNG