Archiv

Ordnungsgeld für Freistoß-Sprayer

lo; 28. Nov 2014, 15:44 Uhr
ARCHIV

Ordnungsgeld für Freistoß-Sprayer

lo; 28. Nov 2014, 15:44 Uhr
Oberberg - Ein Fußball-Schiri aus Oberberg probierte bei einem Jugendspiel die berühmte Schaumdose aus und verstieß damit gegen die Anweisungen von oben - Im Amateurbereich darf das Freistoß-Spray nicht benutzt werden.
Die Verlockung ist groß: Wenn neuerdings schon die Meister ihres Fachs das Freistoß-Spray verwenden, soll der „normalsterbliche“ Fußball-Schiedsrichter doch auch zur Dose greifen dürfen. Welche Beweggründe ein Referee aus dem Oberbergischen am vergangenen Wochenende hatte, den magischen Schaum bei einem Jugend-Meisterschaftsspiel einzusetzen, weiß nur er selbst. Die Strafe jedenfalls folgte prompt: Sein Verein wird mit einem  Ordnungsgeld von 10 € belegt. Das Spray hat auf den Amateurplätzen in Deutschland nichts zu suchen, so schreiben es die Regeln vor. Ausnahmen gibt es nicht.

Der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletikverband sah sich bereits vor zwei Wochen genötigt, eine Klarstellung zu veröffentlichen, wahrscheinlich aus gegebenem Anlass. Das Spray darf ausschließlich in den drei Profi-Ligen benutzt werden. „Wenngleich das Freistoß-Spray inzwischen freiverkäuflich erhältlich ist, gilt ausdrücklich, dass dieses nicht bei Spielen im Fußball-Verband Mittelrhein einschließlich der Spiele in den jeweiligen Kreisen eingesetzt werden darf“, hieß es. Der eine oder andere Unparteiische hat Knut Kircher und Co. offenbar doch nachgeeifert, die Dunkelziffer lässt sich nicht abschätzen.   

Michael Bernhardt, Vorsitzender des Kreisschiedsrichterausschusses, bestätigte den Vorfall gegenüber OA. „Das war eine Missachtung der Anweisungen des Schiedsrichterausschusses“, blieb ihm nichts anderes übrig, als das Ordnungsgeld zu verhängen – in der Hoffnung, dass diese Maßnahme abschreckende Wirkung hat. Weitere „illegale“ Freistoß-Sprayer hätte es im Kreis Berg bislang nicht gegeben. Grundsätzlich halte er die neu eingeführte Technik für keine schlechte Sache. „Anfangs dachte ich, das wäre totaler Quatsch, aber die Erfahrungen haben gezeigt, dass es gut funktioniert. Die Spieler aus der Mauer gehen wegen der gezogenen Linie nicht mehr nach vorne. Andererseits sollte der Schiedsrichter so viel Autorität besitzen, dass er diese Dinge ohne Hilfsmittel regeln kann.“

Vielleicht ist das Freistoß-Spray auch ein Thema bei der nächsten Schiedsrichter-Weiterbildung, die am 8. Dezember ab 19:30 Uhr im Sportlerheim des SV Schnellenbach stattfindet.    
WERBUNG