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Mit Hupen und Trillerpfeifen für höhere Tarife

fj; 28. Nov 2014, 10:19 Uhr
Bilder: Michelle Peeters --- Ein Taxi-Korso legte den Verekhr in der Moltkestraße lahm, demonstriert wurde auch auf dem Wagendach.
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Mit Hupen und Trillerpfeifen für höhere Tarife

fj; 28. Nov 2014, 10:19 Uhr
Oberberg – Vor dem Kreishaus versammelten sich gestern Taxifahrer aus dem gesamten Kreis, um ihrer Forderung nach höheren Tarifen lautstark Ausdruck zu verleihen – Kreisausschuss kommt Forderungen nur teilweise nach. (AKTUALISIERT)
Um 15:30 Uhr am gestrigen Donnerstag ging vor dem Kreishaus nichts mehr. Rund 100 Taxifahrer mit etwa 50 Wagen hatten sich vor dem Verwaltungsgebäude des Oberbergischen Kreises versammelt, um ihrer Forderung mit lautstarkem Hupen, Trillerpfeifen, Plakaten und angeschaltetem Warnblinklicht Ausdruck zu verleihen. Die Moltkestraße musste von der Polizei abgesperrt werden. Aus dem gesamten Oberbergischen Kreis waren Taxifahrer und –unternehmer, teils mit Familien und Freunden, angereist, um sich an der Demonstration für eine Erhöhung der Taxigebühren zu beteiligen.

„Auch wir wollen leben!“, „Ohne Moos nix los“ und „30 Prozent, sonst wird gepennt“, war auf den Plakaten der Fahrer zu lesen. Sie fordern vom Kreis eine Erhöhung der Taxitarife um 30 Prozent, um trotz des kommenden Mindestlohns wirtschaftlich arbeiten zu können. Zahlreiche der anwesenden Fahrer bangen um ihren Arbeitsplatz, wenn die Mindestlöhne ohne eine entsprechende Änderung der Tarifordnung eingeführt werden.



Die Änderung der Tarifordnung war am 17. November bereits Thema im Kreisentwicklungsausschuss (OA berichtete). Hier folgten die zur Abstimmung vorgelegten Zahlen einer Empfehlung der Industrie- und Handelskammer zu Köln, die eine Anpassung des Tarifs um jeweils 18,1 Prozent bei der Grundgebühr und des Kilometertarifs zur Tages- und Nachtzeit vorschlug.


Inzwischen haben oberbergische Taxiunternehmen ihre Zahlen offen gelegt, um zu zeigen, dass die vorgeschlagene Erhöhung um 18, 1 Prozent zu gering ist (OA berichtete) und auch die IHK hat ihre Stellungnahme korrigiert, weil in der ersten „die notwendigen Kosten für die Altersversorge sowie für notwendige Rücklagen für Investitionen nicht berücksichtigt“ wurden. Nun befürwortet die IHK eine Anpassung des Tarifs um 22,8 Prozent, über die gestern die Mitglieder des Kreisausschusses zu beraten haben. „An dieser Sitzung werden wir mit so vielen Leuten, wie irgendwie in den Sitzungsraum passen, teilnehmen“, kündigte Roger Lang, Geschäftsführer von Taxi Lang, an.

Trotz der korrigierten Stellungnahme der IHK blieb der Verwaltungsvorschlag unverändert und wurde nicht angepasst. Mit den Stimmen von CDU, FDP/FWO/DU und AfD und bei Enthaltung von SPD, Grünen, UWG und Linke wurde im Ausschuss folgendes beschlossen: Die Grundgebühr wird auf 3,50 € (Verwaltungsvorschlag: 3,25 €) erhöht, die Grundgebühr bei einem Großraumtaxi wird von bisher 6,50 € auf 8,50 € (Verwaltung: 6,50 €) erhoben. Der Kilometerpreis am Tag wird von 1,70 € auf 2,10 € erhoben, ab dem sechsten Kilometer auf 2 € (Änderung zum Verwaltungsvorschlag: 0,10 € mehr für die ersten fünf Kilometer). Der Kilometerpreis in der Nacht und an Sonn- und Feiertagen wird von 1,85 € auf 2,30 € angehoben, ab dem sechsten Kilometer auf 2,20 € (Änderung zum Verwaltungsvorschlag: 0,10 € mehr für die ersten fünf Kilometer).

Damit wurde dem Verwaltungsvorschlag weitgehend gefolgt mit moderaten Erhöhungen bei Kurzstrecken und für die Grundgebühr Großraumtaxi. Dieses Ergebnis geht nun als Beschlussvorlage in den Kreistag, der dann abschließend entscheiden wird.
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