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Beruf Tischler: „Köpfchen gehört auch dazu“

nh; 25. Nov 2014, 11:25 Uhr
Bild: Nils Hühn --- Volle Konzentration bei der Beantwortung der Fragen des Eignungstests der Tischlerinnung.
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Beruf Tischler: „Köpfchen gehört auch dazu“

nh; 25. Nov 2014, 11:25 Uhr
Gummersbach - 22 Jugendliche von weiterführenden Schulen nahmen heute Vormittag freiwillig an einem Eignungstest der Tischlerinnung Bergisches Land teil, um zu testen, ob der mögliche Traumjob auch die richtige Wahl ist.
Die Arbeit mit Holz und anderen modernen Werkstoffen – für viele Jugendliche ein Traumjob. Doch mancher Traum ist schnell geplatzt, wenn die Wirklichkeit Einzug hält. Der Beruf des Tischlers ist zwar attraktiv, aber auch anspruchsvoll. Die Tischlerinnung Bergisches Land bot deshalb einen speziellen Eignungstest für ihr Handwerk an. „Jungen Menschen fällt die Berufswahl meist nicht leicht“, erklärte Achim Culmann, Obermeister der Tischlerinnung Bergisches Land. „In der Schule haben sie kaum Vorstellungen vom Arbeitsleben entwickeln können, und Berufe gibt es wie Sand am Meer.“ Einer davon ist der Tischler. „Unser Test soll Jugendlichen, die sich für unser Handwerk interessieren, die Voraussetzungen deutlich machen, die dafür hilfreich sind“, so Culmann. „Sie sollen in ihrer Entscheidung sicherer werden.“


Im Berufskolleg Dieringhausen fanden sich heute Vormittag 22 Jugendliche von weiterführenden Schulen ein, um freiwillig den rund einstündigen Test zu absolvieren. Dabei mussten die Jugendlichen Aufgaben aus den Bereichen Rechnen, räumliches Vorstellungsvermögen, technisches Grundverständnis, Rechtschreibung und Allgemeinwissen lösen. Auch die Konzentrationsfähigkeit wurde geprüft. „Selbstverständlich muss ein Tischler eine praktische Ader haben“, erklärte Paul Bacher, Lehrlingswart der Innung. „Aber Köpfchen gehört eben auch dazu. Hier setzt unser Test an.“

Jeder Teilnehmer bekam nach dem Test ein Zertifikat mit seinen Ergebnissen. Dieses gab Auskunft über die prinzipielle Eignung und riet unter Umständen dazu, Wissenslücken zu schließen und zur besseren Entscheidungsgrundlage ein Praktikum zu absolvieren. Dem, der den Test nicht bestand, wurde empfohlen, die Berufswahl noch einmal zu überdenken. „Manche Jugendliche bringt das vielleicht auf den Boden der Tatsachen zurück“, sagte Bacher. „Gerade das kann aber hilfreich sein. Denn natürlich bedeutet ein nicht bestandener Test nicht das Ende. Vielmehr wollen wir Wackelkandidaten dazu anspornen, sich in der Schule mehr anzustrengen und bessere Leistungen zu zeigen. Dann haben sie bei uns auf jeden Fall gute Chancen.“
  
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