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„Würde mich schon freuen, wenn die Züge immer ankommen“

Leserbrief; 18. Nov 2014, 15:06 Uhr
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„Würde mich schon freuen, wenn die Züge immer ankommen“

Leserbrief; 18. Nov 2014, 15:06 Uhr
Oberberg – Dirk Faßbender fordert von der Bahn mehr Offenheit im Umgang mit Zahlen und Daten – Da seine Anfragen nicht beantwortet wurden, wendet er sich in einem offenen Brief an Bahnsprecher Dirk Pohlmann.
Sehr geehrter Herr Pohlmann,

ich muss zugeben, dass die neuen Züge inzwischen verlässlicher laufen, jedoch bleibt ein recht störanfälliger Betrieb zurück. Auch wenn ein Verspätungswert von 94% ein passabler Wert ist, so ist dieser Wert einer von vielen und der Jahresdurchschnitt wird sicherlich was anderes sagen. Gerne würde ich mehr aus den Daten lesen wollen, jedoch werden diese Daten im Vergleich zu DB Regio Bayern nicht monatlich veröffentlicht und auch auf Anfrage nicht herausgegeben. Das finde ich schade, denn ich finde, Ihre Kundschaft hat ein Recht zu wissen, wie gut Ihr Produkt ist.

Auch sind meiner Meinung 94% nicht so gut, denn das bedeutet, dass zumindest für die genannte Woche min. jeder 17. Zug verspätet war. Dies kann nicht das Ziel der Bahn sein, dass darauf beruhen zu lassen, denn schließlich sollen zum Winterfahrplan sogar noch mehr Züge auf der RB 25 fahren. Mit noch mehr Verkehr werden zwangsläufig auch mehr Störungen und Verspätungen kommen. Hier helfen nur noch zweigleisige Abschnitte, um die Betriebssicherheit weiter aufrecht zu halten. Da Sie nun gegenüber Oberberg Aktuell erwähnt haben, dass eine Zweigleisigkeit der RB25 nicht geplant sei, finde ich ein wenig eigenartig. Denn schließlich hat die Bahn den Betriebsauftrag der RB 25 nur unter der Auflage bekommen, dass zumindest das Stück zwischen Gummersbach und Dieringhausen wieder zweigleisig ausgebaut wird. Sicherlich weiß ich aus Presseberichten, dass dies nicht mehr aktuell ist. Allerdings habe ich den Eindruck bekommen, dass dieser Abschnitt so gerechnet wurde, dass eine Umsetzung nicht mehr rentabel ist. Der damals geplante Alternativabschnitt zwischen Dieringhausen und Brunohl für ein zweites Gleis ist allerdings auch noch nicht aufgebaut und es gibt auch nur sehr vage Ankündigungen für 2016 zwecks Umsetzung. Die Frage also bleibt tatsächlich offen, ob jemals irgendwas passiert.

Was ich zu den zweigleisgen Abschnitten nicht verstehe, dass die ehemaligen Trassen mit Platz für ein 2. Gleis nicht genutzt werden. Zum Beispiel gibt es bei der westlichen Einfahrt von Overath immer noch die Trasse der alten Aggertalstrecke nach Siegburg, welche für einen Begegnungsabschnitt genutzt werden könnte. Ähnliches gilt auch für den Bereich rund um Dieringhausen, was an beiden Ausfahrten ausreichend Platz bietet, Züge nicht mehr nur im Bahnhof kreuzen zu lassen. Wenn man will kann man gerne auch noch die Sülztaltrasse westlich von Rösrath als potenziellen Ort für einen Ausbau nennen.

Herr Pohlmann, ich kann mir vorstellen, dass ein kompletter zweigleisiger Ausbau der Strecke sicherlich äußerst schwierig sein wird, jedoch sollten Sie die Nadelöhre, welches nun mal die Kreuzungspunkte in Rösrath, Overath, Engelskirchen und Dieringhausen sind, unter Augenschein nehmen und versuchen Lösungen zu finden. Die Investitionen sind sicherlich gut angelegt und mit dem Hinblick auf den irgendwann mal zu erfolgenden Lückenschluss nach Lüdenscheid sollte auch eine Gewährleistung des Anschluss an die sehr pünktliche RB52 (Pünktlichkeitsquote 98,5% in 2013....über das ganze Jahr!!) in Brügge sichergestellt sein. Doch so weit möchte ich gar nicht schauen, sondern würde mich schon für die Meinerzhagener freuen, wenn dort die Züge immer ankommen würden.

Ich hätte sicherlich noch ein paar mehr Fragen, warum z.B. Marienheide kein Kreuzungsbahnhof ist, die Triebwagen immer so überfüllt sind und wann endlich der Lückenschluss nach Lüdenscheid kommt, aber ich möchte erstmal wissen, was an den Verspätungen und der Betriebssicherheit gemacht wird.

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen!!

Gruß,


Dirk Faßbender



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