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Das Schweigen der Bahn

fj; 18. Nov 2014, 14:53 Uhr
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Das Schweigen der Bahn

fj; 18. Nov 2014, 14:53 Uhr
Oberberg – Zugausfälle, frühzeitige Endstation, Kurzzüge trotz Stoßzeit: Die Kritik an der Deutschen Bahn und der Linie RB 25 reißt nicht ab – Bahn-Sprecher räumt Probleme ein, kann aber keine genauen Zahlen nennen.
Am vergangenen Mittwoch sprach Oberberg-Aktuell mit Bahn-Sprecher Dirk Pohlmann über die Pünktlichkeit der RB 25. Doch die Kritik der OA-Leser geht weiter, wie ein Blick auf die OA-Facebookseite verrät. Also klingelte das Telefon des Bahn-Sprechers schon am nächsten Tag erneut. Wir wollten wissen, wie oft es zu Zugausfällen kommt, wie häufig der Zug schon in Gummersbach oder noch früher endet und wann Kurzzüge eingesetzt werden. Nachdem man sich bei der Deutschen Bahn mit einer Stellungnahme erst einmal lange Zeit ließ, kam heute eine Antwort - die allerdings eher unbefriedigend ist und nahezu alle Fragen offenlässt: Die Zahlen sollen – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt – nicht an die Öffentlichkeit weitergegeben werden.


„Es läuft nicht besonders gut“, räumte Pohlmann zerknirscht ein. Man müsse sich zunächst aber intern abstimmen, bevor Zahlen und Statistiken weitergegeben werden könnten. Derzeit betreibe man Ursachenforschung. Dem geneigten Bahnkunden nützt dies alles natürlich nichts. Bestätigen konnte Pohlmann zu diesem Zeitpunkt nur, dass es insbesondere am Ende der Strecke zwischen Köln und Meinerzhagen häufig zu Zugausfällen kommt. Dies sei der Eingleisigkeit der Strecke geschuldet: Züge müssten auf verspätete Züge warten, um sie passieren zu lassen. So sammelten sich die Minuten an und Verspätungen würden immer weiter ausgedehnt. Dadurch, dass Züge dann nicht mehr die letzten Haltestellen einer Strecke anführen (hier: Marienheide, Meinerzhagen) solle verhindert werden, dass sich die Verspätungen durch den ganzen Tag zögen. Für die betroffenen Fahrgäste heißt es dann: „Dieser Zug endet hier“. Was für die Bahn-Verantwortlichen eher eine Randnotiz ist, sorgt beim Kunden für ungläubiges Staunen - und anschließend für Entrüstung und Ärger.

Die Erfahrung, dass Daten der DB Regio Nordrhein-Westfalen auch auf Anfrage nicht herausgegeben werden, machte auch OA-Leser Dirk Faßbender. Er wendet sich darum in einem offenen Brief an Pohlmann und die Deutsche Bahn. Genau wie viele OA-Leser und auch die Redaktion hat er zahlreiche Fragen an die Deutsche Bahn, die bislang nicht oder unzureichend beantwortet wurden.
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