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Werksschließung in Bomig

nh; 18. Nov 2014, 13:55 Uhr
Bild: Christian Melzer --- Vergangene Woche wurde das Insolvenzverfahren bei bauku eröffnet.
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Werksschließung in Bomig

nh; 18. Nov 2014, 13:55 Uhr
Wiehl - Das Bomiger Werk der Edelstahlgießerei Habermann aus Witten wird im kommenden Jahr schließen, wovon 30 Mitarbeiter betroffen sind - Insolvenzverfahren bei 52-Mann-Betrieb bauku in Drabenderhöhe eröffnet.
Von Nils Hühn

Schlechte Nachrichten für viele Arbeitnehmer in Wiehl. Bereits Ende Oktober wurde der Betriebsrat der Arthur Habermann GmbH mit Sitz in Witten darüber in Kenntnis gesetzt, dass das Werk in Wiehl geschlossen werden soll. 1996 begann die Edelstahlgießerei mit der Produktion im Industriegebiet Bomig-Ost. Nach 19 Jahren ist damit Schluss. Im Laufe des kommenden Jahres werden die Werkstore verschlossen bleiben. „Für die betroffenen 30 Mitarbeiter wird eine Transfergesellschaft geschaffen“, erklärte Lars Beez von der IG Metall Witten.

Konkrete Gründe, warum das Unternehmen in finanzielle Schieflage geriet, gibt es nicht. „Es war ein schleichender Prozess“, so Beez. Schon seit mehreren Jahren steckte die Firma in der Krise. Mit der Werksschließung in Bomig soll der Betrieb der beiden anderen Werke in Witten aufrechterhalten werden. Für die in Wiehl betroffenen Arbeiter gibt es Angebote, nach Witten zu wechseln, aber aufgrund der großen Entfernung will dies bislang kein Mitarbeiter in Anspruch nehmen. Auch bei den Beschäftigten am Stammsitz wird es Einschnitte geben, aber die heftigsten Auswirkungen bekamen zunächst die Wiehler Kollegen zu spüren.


Nur wenige Kilometer weiter gibt es auch Probleme. Am vergangenen Donnerstag wurde das vorläufige Insolvenzverfahren bei der eingetragenen bauku Troisdorfer Bau- und Kunststoff GmbH eröffnet und Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Delhaes zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Das Unternehmen stellt in Wiehl-Drabenderhöhe seit 1974 profilierte Kunststoffrohrsysteme her. Außerdem fertigt die Firma Maschinen zur Herstellung der Rohre. Insgesamt sind 52 Mitarbeiter in Wiehl beschäftigt. Durch einen großen Einbruch der Auftragslage in der Rohrproduktion erwirtschaftete das Unternehmen in der Vergangenheit einen erheblichen Verlust, der durch die Maschinenproduktion weitestgehend ausgeglichen werden konnte.

Bereits seit einem Jahr versucht Geschäftsführer Marcus Hawerkamp, das Unternehmen zu sanieren. Der Schritt in die Insolvenz kam nun zwangsläufig und war rechtzeitig, wie Dr. Delhaes bestätigte. „Mein erster Eindruck ist positiv“, glaubt der Insolvenzverwalter, dass aufgrund der Vorarbeit Hawerkamps das Unternehmen gerettet werden kann. Zwar werde es Einschnitte geben, wahrscheinlich auch bei den Mitarbeitern, aber wie diese aussehen werden, konnte Dr. Delhaes zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht mitteilen. Aufgrund der Insolvenzgeldvorfinanzierung bekommen die Beschäftigten vorerst ihren regulären Lohn und der Geschäftsbetrieb läuft normal weiter.
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