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60 Zentner Weißkohl und noch immer leere Mägen

uh; 16. Nov 2014, 20:24 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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60 Zentner Weißkohl und noch immer leere Mägen

uh; 16. Nov 2014, 20:24 Uhr
Reichshof - Beim 17. 'Kappesfest' in Eckenhagen brachte der örtliche Heimatverein Sauerkraut in riesigen Mengen unter das Volk - Das Hobeln von 60 Zentnern Weißkohl gelang mit einer eigens gebauten Maschine.
Von Ursula Hütt

An diesem Wochenende fand am am Heimatmuseum in Eckenhagen bereits das 17. „Kappesfest“ statt. „Wir haben das Maximum erreicht, mehr geht nicht“, erklärte Helmut Engels, Vorsitzender des Heimatvereins, mit Blick auf 60 Zentner verarbeiteten Weißkohl. Wo gehobelt wird, da fällt heute Weißkohl.


[Deftig nach Hausfrauen-Art wurde in Reichshof manche Portion gekocht und verputzt.]

Anfang Oktober wurden die Kohlköpfe von einem Gemüsebauern aus Bornheim angeliefert. Um diese Menge verarbeiten zu können, hatte der Heimatverein extra eine Maschine zum Entfernen des Strunks anfertigen lassen. Vorlage war ein Ausstellungsstück im Heimatmuseum  aus den 1930er Jahren. In Polen fand man schließlich eine Firma, die ein solches Gerät nach altem Vorbild herstellen konnte.



16 Helfer des Heimatvereins waren einen Vormittag lang im Einsatz, dann war der Weißkohl gehobelt. Eingelegt in Steingutfässern unter Zugabe von Wasser und Salz, beginnt der Gärprozess unmittelbar. Nach vier bis sechs Wochen ist die Gärung beendet. „In diesem Jahr hatten wir richtig guten Kohl, wir brauchten praktisch kein Wasser zugeben“, berichtete Helmut Engels.

Sauerkraut gilt international als eines der bekanntesten deutschen Nationalgerichte. Auf dem Isenhardt‘s Hof stand an diesem Wochenende Kassler oder Mettwurst mit Kartoffelbrei und Sauerkraut auf der Speisekarte. Deftige Hausmannskost, die sich niemand entgehen lassen wollte. Die Gaststube des Hofs war in der Mittagszeit komplett besetzt.  


[Neben dem Kappes stand nicht zuletzt auch frisches Brot aus eigener Produktion beim Kappesfest im Vordergrund.]

Die Nachfrage nach Sauerkraut, welches auch in kleinen Mengen direkt verkauft wurde, war enorm. Am Sonntagmittag war dann tatsächlich alles ausverkauft und viele Besucher gingen trotz der riesigen Mengen leer aus.

Neben dem Kappes wurden auch weitere regionale Produkte angeboten. Austernpilze aus eigener Zucht, die in einem Gemeinschaftsprojekt zwischen CJG St. Antoniusschule und der Gesamtschule Reichshof entstanden sind, Wurstwaren vom Bio-Bauern, Honig direkt vom Imker sowie Käsespezialitäten direkt vom Bauernhof wurden gerne gekauft. Bauernbrot und süßer Stuten fanden ebenso reißenden Absatz. Für Frostbeulen gab es darüber hinaus Selbstgestricktes, von innen wärmte derweil reichlich Likör.
  
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