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Begehbarer Darm beim Krebstag

vma; 16. Nov 2014, 14:01 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Im begehbaren Darmmodell (v.l.) Dr. Markus Sieber (KH Gummersbach), Dr. Peter Vacha (KH Gummersbach), Magnus Kriesten (Geschäftsführer KH Gummersbach), Dr. August-Wilhelm Bödecker (Vorsitzender Kassenärztliche Vereinigung Oberberg), Dr. Robert Hoffmann (KH Gummersbach), Dr. Stefan Brettner (KH Gummersbach), Dr. Achim Müller (KH Gummersbach), Dr. Anja Weishap (KH Gummersbach) und Landrat Hagen Jobi.
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Begehbarer Darm beim Krebstag

vma; 16. Nov 2014, 14:01 Uhr
Gummersbach - . Ein begehbares Darmmodell öffnete einen Blick ins Innere des wichtigsten Verdauungsorgans beim Oberbergischen Krebstag im Kreiskrankenhaus Gummersbach - Prävention und Früherkennung von Tumorerkrankungen standen im Mittelpunkt.
Nach einem Fortbildungsvormittag für Ärzte und medizinisches Fachpersonal eröffnete Landrat Hagen Jobi den Oberbergischen Krebstag. Hauptthema war dieses Mal die Darmkrebsvorsorge und Brustkrebsfrüherkennung. Wie ein Darm von innen aussieht, zeigte ein Modell im Foyer des Kreiskrankenhauses Gummersbach.



„Fragt man die Menschen in Deutschland, was ihnen im Leben am wichtigsten ist, nennen sie vor allem Familie und Gesundheit“, so Jobi. Vorsorge sei sehr wichtig, betonte er. Rund 26.000 Menschen in Deutschland würden jährlich an Darmkrebs sterben. „Nur durch regelmäßige Vorsorge können wir uns vor dieser heimtückischen Erkrankung schützen“ , denn wenn Darmkrebs in einem frühen Stadium entdeckt werde, sei er heilbar, so Jobi. Auch Dr. Helmut Küppers vom Kompetenzzentrum für Koloproktologie in Gummersbach (die Koloproktologie beschäftigt sich mit den Erkrankungen des Enddarmes und des Dickdarmes) betonte dies und verdeutlichte in einer Präsentation der Felix-Burda-Stiftung die Erkrankung, Risiken, Vorsorge und Behandlungsmöglichkeiten. Darmspiegelung und Hämoccult-Tests sind die erfolgreichsten Vorsorgeuntersuchungen, die wir haben, wusste Küppers. Leider gehen nur unter 20 Prozent der Bevölkerung, die dazu berechtigt sind (ab dem 55. Lebensjahr) zur Darmkrebs-Vorsorge.


[Dr. Helmut Küppers veranschaulichte in seinem Vortrag die Chancen einer Vorsorge bei Darmkrebs.]

Krebs mache Angst und deshalb schiebe man oft eine Vorsorgeuntersuchung vor sich her, so Dr. August-Wilhelm Bödecker, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Oberberg. Es sei unzweifelhaft, dass Vorsorgeuntersuchungen dazu führen würden, Leben zu verlängern. Über Vorsorgeuntersuchungen sprach Klinikum Oberberg Pressesprecherin Angela Altz in der abschließenden Podiumsdiskussion zum Thema "Krebsfrüherkennung und Vorsorge: Sinn und Unsinn" mit Dr. Anja Weishap (Brustzentrum Oberberg), Dr. Achim Müller (Chefarzt Radiologie Klinikum Oberberg), Dr. Robert Hoffmann (Chefarzt Innere II Klinikum Oberberg), Dr. Selçuk Tasci (Facharzt Lungenheilkunde, Helios-Klinik Siegburg) und Dr. Stefan Brettner (Chefarzt der Klinik für Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin im Klinikum Oberberg). Musikalisch umrahmte das Klarinettenquartett des Symphonischen Blasorchesters der Musikschule Waldbröl die offizielle Veranstaltung.


[Experten aus Onkologie, Gynäkologie, Gastroenterologie, Pneumologie und Radiologie diskutierten mit Angela Altz (2.v.l.) über "Krebsfrüherkennung und Vorsorge: Sinn und Unsinn". ]

Außerdem gab es im Brustzentrum  einen Workshop zur Tastuntersuchung. Dr. Peter Vacha demonstrierte die Technik bei der Bestrahlung von Tumoren und an den Infoständen konnten die Gäste etwas über die Palliativstation Waldbröl, Selbsthilfegruppen, Prothesen oder auch Aromatherapie, die das Wohlbefinden unterstützt, erfahren. Zudem gab es praktische Tipps zur Schmerzlinderung mit Naturheilkunde und es wurden Expertengespräche angeboten. Das Tumorzentrum Oberberg hatte zu diesem Oberbergischen Krebstag aktuelle Aspekte in der Diagnose und Therapie von Tumorerkrankungen für die Fachwelt und die breite Öffentlichkeit aufbereitet. Für die Qualität der geleisteten Arbeit, erhält das Tumorzentrum zudem in den nächsten Tagen das Re-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (erstmals 2011 zertifiziert), das für drei Jahre ausgestellt wird.
  
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