Archiv

Kantatenkonzert in St. Michael

Red; 13. Nov 2014, 13:07 Uhr
ARCHIV

Kantatenkonzert in St. Michael

Red; 13. Nov 2014, 13:07 Uhr
Waldbröl – Die Gäste des Kirchenkonzertes erlebten einen besonderen Abend.
Schon in seiner Begrüßung wies Michael Bischof, Kantor des Seelsorgebereichs „An Bröl und Wiehl“ auf die Bachkantate als eine musikalische Gattung hin, die vor allem in den protestantischen Gottesdiensten der Barockzeit die Funktion der Predigt übernahm. Nach der lutherischen Auffassung legt der Gesang den Text aus. Insofern ist die Kantate (Singet!) gewissermaßen Exegese, eine ‚Predigt in Tönen‘. So finden sich auch in den für dieses Konzert  gut ausgewählten Kantatentexten viele Elemente christlicher Frömmigkeit, die in den Sonntagsgottesdiensten auf der Grundlage von Bibeltexten und freier Dichtung, Glaubensinhalte erklärend, vorgetragen wurden. Antje Bischof (Sopran) und Ulrich Schütte (Bassbariton) wurden von Michael Bischof (Orgel) und David Schütte (Violoncello) an den sogenannten Generalbassinstrumenten begleitet.

Die Hörer des Konzertes konnten die gesungenen Texte mitlesen, so dass ein besonders intensiver Eindruck von Glaubensbekenntnis („Das ist der Christen Kunst: Nur Gott und sich erkennen von wahrer Liebe brennen …“ aus Kantate 185) und Gebet  („ Komm in meines Herzens Haus ….“ Aus Kantate 80) der Gläubigen entstand, die auch der moderne Christenmensch versteht. Antje Bischof und Ulrich Schütte wussten in vortrefflicher Weise, ihre Stimmen wohlartikuliert und textdienlich einzusetzen, begleitet von der dezenten Grundierung der Instrumente Orgel und Cello. Mit je einem Instrumentalbeitrag von Bach ergänzten Michael Bischof und David Schütte, letzterer mit der bekannten Sarabande aus einer Cellosuite, das Programm. Das Konzert endete mit einem wunderschönen Duett aus der Kantate 21: „Komm mein Jesu und erquicke“, ein Zwiegespräch zwischen der Seele und Jesus, in dem Jesus der Seele Hilfe und Erquickung verspricht. Mit lang anhaltendem Applaus verabschiedeten die vielen Zuhörer die Künstler und verließen spürbar beeindruckt die Kirche in der Dunkelheit des Sonntagabends im November.
WERBUNG