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Metaller diskutieren Forderungspaket

Red; 7. Nov 2014, 15:00 Uhr
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Metaller diskutieren Forderungspaket

Red; 7. Nov 2014, 15:00 Uhr
Oberberg - Startschuss für nächste Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie NRW - Oberbergs 1. Bevollmächtigter Werner Kusel: „Wir wollen mehr Geld, mehr Sicherheit und mehr Perspektive.“
Mehr Geld, sichere Altersteilzeit und Zeit für Bildung – mit diesen Erwartungen von etwa 12.000 Mitgliedern aus den Metall- und Elektrobetrieben der IG Metall Oberberg sind heute fünf Delegierte zur großen Tarifkommission nach Sprockhövel angereist.  Über 150 Mitglieder aus ganz Nordrhein-Westfalen diskutierten dort ausführlich die wirtschaftliche Situation in den Teilbranchen und Betrieben sowie die Erwartungen der Mitglieder an einen neuen Tarifvertrag. Für NRW sei 2015 in den meisten Bereichen mit einem stabilen Wachstum zu rechnen. „Das gilt auch für die Mehrzahl der Betriebe im Organisationsbereich der IG Metall Oberberg“, so der 1. Bevollmächtigte Werner Kusel.

Die in Sprockhövel diskutierte Empfehlung zur Tarifforderung begründet sich mit der gesamtwirtschaftlichen Produktivitätssteigerung, der Inflationsentwicklung und dem gewerkschaftlichen Anteil an der insgesamt positiven Entwicklung in Metall- und Elektroindustrie. Für 2015 ist von einem Produktivitäts-Plus von rund einem Prozent auszugehen. Für die Inflationsrate werden bis zu zwei Prozent erwartet.  Vor diesem Hintergrund hat sich die Tarifkommission NRW einheitlich entschieden, zwischen 5 und 5,5 Prozent für die weitere Diskussion zu empfehlen.



Kusel: „Wir wollen mehr Geld, mehr Sicherheit und mehr Perspektive. Mehr Geld ist fair und stärkt den Binnenmarkt. Und eine abgesicherte Altersteilzeit bleibt angesichts der zunehmenden Belastungen an den Arbeitsplätzen von höchster Bedeutung. Gerade Schichtarbeiter und Beschäftigte in unteren Entgeltgruppen müssen sich diese Altersteilzeit zudem erlauben können. Die abschlagfreie Rente ab 45 Beitragsjahren allein löst keineswegs alle Probleme. Wenn den Menschen immer gesagt wird, das Sie sich lebenslang weiterbilden müssen, und gerade den jungen Menschen Weiterbildungsmöglichkeiten ans Herz legen, dann müssen wir dieses auch möglich machen“, so Werner Kusel.

Anlässlich der heutigen Weiterbildungsmesse in Gummersbach sei zudem zu bedenken, dass auch den Mitarbeitern in den Betrieben die Möglichkeit geboten wird, sich ohne Verlust des Arbeitsplatzes und des Einkommens „weiterbilden“ zu können. „Damit lassen wir unsere Mitglieder nicht allein. Wer sich beruflich auf veränderte Anforderungen einstellen muss, bei dem darf das nicht an fehlender Zeit und fehlendem Geld scheitern. Eine neue tarifliche Bildungsteilzeit gehört deshalb mit in unser Forderungspaket“, erklärte Kusel.

Erstmals wird über den neuen Tarifvertrag für die etwa 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie am 15. Januar 2015 in Siegen verhandelt. Am 28. Januar 2015 endet die Friedenspflicht.  Der Vorstand der IG Metall wird die über die heutigen Forderungsempfehlungen aus allen Bezirken am kommenden Dienstag beraten.
  
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