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Bergische Milchbauern schlagen Alarm

Red; 4. Nov 2014, 13:40 Uhr
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Bergische Milchbauern schlagen Alarm

Red; 4. Nov 2014, 13:40 Uhr
Oberberg - Preissenkungen im Milchbereich seien die Folge katastrophaler Kontraktabschlüsse zwischen Molkereien und Handel.
Die angekündigten deutlichen Preissenkungen der Discounter im Bereich der Trinkmilch und Frischeprodukte um 10 Cent auf 59 Cent pro Liter Trinkmilch sind nach Ansicht des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM) konsequente Folge der katastrophalen Preisergebnisse der Kontraktabschlüsse zwischen Molkereien und Handel. Sie setzen damit eine negative Entwicklung der Preise fort, die bereits im Frühjahr dieses Jahres einsetzte.  „Wer jetzt die Discounter zum alleinigen Sündenbock für den Preisverfall machen will, ist entweder naiv oder scheinheilig“, kritisiert BDM-Teamleiter Michael Braun aus Reichshof.

„Der eigentliche Skandal liegt darin, dass Molkereien und Politik mitverantwortlich dafür sind, dass die Kontraktabschlüsse mit dem Handel so miserabel ausfielen und nun den Milcherzeugern dadurch massive Wertschöpfungsverluste entstehen werden. Die daraus resultierenden Preissenkungen, sind letztlich eine logische Konsequenz der verfehlten Mengenpolitik.“ Nach Ansicht der bergischen Milchbauern ist es völlig inakzeptabel, dass die niedrigeren Preise wieder einmal alleine auf die Milchviehhalter abgewälzt werden sollen. Nicht nur die Molkereiindustrie und die ihr nahestehenden Verbände, auch die Politik habe alle Warnsignale für einen einbrechenden Milchmarkt ignoriert, die mit Blick auf das Marktgeschehen bereits seit Frühjahr diesen Jahres zu erkennen waren.

Statt deutliche Warnungen auszusprechen und Marktsignale zu setzen, die Milchproduktion nicht noch weiter anheizen zu wollen, hätten alle Verantwortlichen so getan, als gäbe es eine schier unbegrenzte Nachfrage nach Milch.  „Die bergischen Milchbauern erwarten jetzt, dass Molkereiwirtschaft und Politik dafür Sorge tragen, dass die Wertschöpfungsverluste, die den Erzeugern durch die Versäumnisse der vergangenen Wochen und Monate entstehen, minimiert werden“, fordert Braun. Wie dies umgesetzt werden kann, müsse mit allen Beteiligten des Milchmarkts diskutiert werden. Der BDM fordert Bundesagrarminister Schmidt daher erneut auf, dafür umgehend auf Bundesebene einen Runden Tisch einzuberufen, um mit den Milchviehhaltern deren Lösungsansätze für die Verbesserung der Marktstellung der Milcherzeuger und die Gestaltung eines wirkungsvollen Sicherheitsnetzes für den EU-Milchmarkt zu erörtern und aktiv anzugehen.
  
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