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Große Chance für Entwicklung des ländlichen Raums

Red; 31. Oct 2014, 16:25 Uhr
Bild: privat --- Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke (links), Gabi Wilhelm, Referentin des Kreisdirektors und Ansprechpartnerin für das Projekt im Rheinisch-Bergischen Kreis, und Lutz Freiberg, Leiter der Standortentwicklung und regionale Zusammenarbeit des Oberbergischen Kreises.
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Große Chance für Entwicklung des ländlichen Raums

Red; 31. Oct 2014, 16:25 Uhr
Oberberg - Der Rheinisch-Bergische Kreis und der Oberbergische Kreis bewerben sich mit jeweils vier Kommunen gemeinsam als LEADER-Region - Startschuss fällt in Wermelskirchen.
Der Rheinisch-Bergische Kreis mit seinen Kommunen Burscheid, Kürten, Odenthal und Wermelskirchen und der Oberbergische Kreis mit seinen Kommunen Hückeswagen, Marienheide, Radevormald und Wipperfürth bewerben sich gemeinsam als LEADER-Region. Der Status als LEADER-Region bietet eine große Chance für die ländliche Entwicklung. Er sichert Fördermöglichkeiten aus dem eigentlichen LEADER-Verfahren, erleichtert aber auch die Antragstellung auf Förderung aus anderen Fördertöpfen für einen Zeitraum bis 2020. „Mit LEADER können wir viel bewegen und Projekte umsetzen, die der Einzelne nicht meistern kann“, hob der Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, Dr. Hermann-Josef Tebroke, hervor. Gefragt sind dabei ganz besonders die Ideen, Anregungen und Wünsche der Bürger, denn sie wissen, was vor Ort gebraucht wird. Nur durch eine intensive Zusammenarbeit und das Zusammenspiel vieler Partner können Projekte aus den unterschiedlichsten Themenfeldern entwickelt werden.

LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Union und des Landes Nordrhein-Westfalen zur Entwicklung des ländlichen Raumes. Der Begriff LEADER steht dabei für „Liaison entre actions de développement de l´économie rurale“ = „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. Bereits seit 1991 fördert die Europäische Union mit diesem Programm innovative Aktionen im ländlichen Raum, damit sich ländliche Gemeinden auf wirtschaftlichem, kulturellem und sozialem Gebiet positiv weiterentwickeln. Die letzte Förderphase fand von 2007 bis 2013 statt.

Für die aktuelle Förderperiode, die bis 2020 laufen wird, haben sich einige Rahmenbedingungen geändert: Das Fördervolumen hat sich von 18 auf nun 70 Millionen Euro erhöht, Einzelprojekte können jetzt bis zu 250.000 € erhalten. Hatten in der letzten Phase nur zwölf Regionen die Möglichkeit, den Status einer LEADER-Region zu erreichen, so bietet sich die Chance jetzt für bis zu 24 Regionen. Insgesamt nehmen 40 Regionen an dem Wettbewerb teil.


LEADER bietet die Möglichkeit, sich stärker als Region zu vernetzen und bezieht Bürger ganz bewusst und direkt mit ein. Angesprochen sind dabei alle, die sich für ihre Heimat in der ländlichen Region engagieren wollen. „Die Menschen vor Ort wissen am besten, was für sie wichtig ist, deshalb möchten wir sie dazu auffordern, sich aktiv in den LEADER-Prozess einzubringen und die Chance zu nutzen, die eigene Heimat zu gestalten“, richtete Lutz Freiberg, der Leiter der Standortentwicklung und regionale Zusammenarbeit des Oberbergischen Kreises, den Appell an die Bevölkerung.

Bis Februar 2015 erarbeitet ein extern beauftragtes Planungsbüro eine Lokale Entwicklungsstrategie (LES). Diese präsentiert die potentielle LEADER-Region und stellt eindeutige Bezüge zwischen Zielen, Strategien, Maßnahmen und Projekten dar. Insbesondere die Prozessqualität, der Innovationsgehalt sowie der Grad der Nachhaltigkeit spielen hierfür eine wichtige Rolle. Dabei kann auch auf bereits vorhandene Konzepte (beispielsweise Dhünnhochfläche, Wasserquintett, Klimaschutz, Tourismus, Demographie etc.) zurückgegriffen werden. „Das Wasser dient in unserer LEADER-Region als bildhafte Verbindung“, betonte Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke, „dennoch gibt es auch darüber hinaus noch viele weitere Gemeinsamkeiten.

Mit der heutigen Zukunfts- und Informationsveranstaltung im Bürgerzentrum in Wermelskirchen fällt der offizielle Startschuss für die LEADER-Bewerbung. Die teilnehmenden Akteure erhalten konkrete Informationen zu LEADER und können auch bereits Projektideen einbringen. Erste Arbeitskreise werden gebildet, die sich mit verschiedenen Handlungsfeldern beschäftigen. Beginn ist um 17 Uhr, alle Interessierten sind willkommen. In späteren thematischen Workshops und Handlungsforen am 10. November und 9. Dezember werden die einzelnen Themen dann vertieft weiterentwickelt. Um auch die Interessen und Vorstellungen der Jugend in die Lokale Entwicklungsstrategie einzubeziehen, findet im Januar eine Jugendwerkstatt statt, bei der die Jugendlichen Anregungen und Wünsche formulieren können. In einer Abschlussveranstaltung Anfang Februar wird die LES dann allen Beteiligten vorgestellt, bevor sie am 16. Februar an eine unabhängige Jury zur Begutachtung abgegeben wird.
  
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