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Eine bewegte Geschichte

Red; 30. Oct 2014, 10:19 Uhr
Bild: privat --- Die Senatspräsidenten Peter Miebach (li.) und Reinhold Müller (re.) mit Zeremonienmeister Kevin Helfer.
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Eine bewegte Geschichte

Red; 30. Oct 2014, 10:19 Uhr
Engelskirchen - Vor 60 Jahren wurde der Senat der KG Närrische Oberberger aus der Taufe gehoben.
Im Jahre 1954 wurde in der KG Närrische Oberberger eine umfangreiche Strukturreform durchgeführt, die im Grundsatz heute noch so gelebt wird. Auf dieses Jahr geht auch die Gründung des Senats zurück. Als erster Präsident wurde der damals 53- jährige Hubert Schumacher gewählt, dessen Wirken als Fahrschullehrer (seit 1929) vielen älteren Engelskirchenern noch ein Begriff ist. Mit dem Senat sollte dem Verein gerade in schwierigen Phasen ein finanzielles Rückgrat zur Seite stehen; zu dem gehörte zu den Aufgaben  des Senats schon damals die Findung der neuen Tollitäten und die Durchführung des Prinzenballs. Dieser wurde bis 1975 stets im Saal Reckenstein durchgeführt.

 Wegen eines Trauerfalls in der Familie musste Schumacher schon 1959 sein Amt aufgeben. Zu seinem Nachfolger wurde der erst 30-jährige Rudolf Meinerzhagen gewählt. Meinerzhagen war schon 1952 Prinz in Engelskirchen gewesen und mit Leib und Seele  Karnevalist. Legendär war sein Sessionsfazit am Karnevalsdienstag in der Gaststätte Postkutsche, wo er auf dem Stuhl stehend, die Session Revue passieren ließ und dabei manche Träne vergoss. Zu den Anekdoten zu seiner Person gehört auch, dass er die Rede zum Prinzenball immer in der Badewanne schrieb und diese dann im geschmückten Reckensteinsaal „probeweise“ vortrug. Einziger Zuhörer und Kritiker war dabei der damalige Sitzungspräsident Willi Baldus.

 Unter Meinerzhagen wurde auch der Wechsel aus dem Reckenstein 1975 in die Aula des Gymnasiums vollzogen. Insoweit  prägte Rudolf Meinerzhagen  den Senat ein Vierteljahrhundert bis 1985. In diesem Jahr war Paul Remmel  Prinz in Engelskirchen und übernahm nach der Session die Aufgabe des Präsidenten. Paul Remmel, ebenfalls gerade Anfang 30, hatte sich bei der KAJUJA seine karnevalstischen Sporen verdient und versuchte mehrfach eine Modernisierung des Senats und vor allem eine bessere Darstellung nach außen. Legendär war hier sein „Ein-Personen-Senatswagen“ im Rosenmontagszug. Da schon in den 1990er Jahren auf den KG-Jahreshauptversammlungen Wolfgang Röbling den Gedanken auf eine Prinzengarde richtete, suchte Remmel diese Idee im Senat zu verankern. Gemeinsam mit Wolfgang Röbling, Uwe Lamers sowie Barthel und Reinhold Müller lud er 2002 die Senatoren in das ehrwürdige Haus Alsbach ein, um die Idee endlich umzusetzen.

Gestützt auf das historische Gedicht des Wienand Ruttger von Quadt zu Alsbach reifte die Gründungsvorbereitung  in den Jahren 2002 und 2003. Am 31. Oktober 2003 war es endlich soweit: Die Schlossgarde wurde im Gasthof Rommersberg von neun wackeren Gardisten gegründet. Im Jahre 2014 stellt die Schlossgarde rund die Hälfte der 120 Senatorinnen und Senatoren.  Als Zeichen der Zugehörigkeit trägt sie das Senatswappen in ihrer Standarte und bereicherte mit Tanzkorps, Musikzug und seit 2011 auch mit den Gardepänz das Karnevalsleben.

Im Jahre 2004 kam es zu einem weiteren Wechsel in der Senatsführung. Paul Remmel übernahm von Klaus Garten das Amt des Sitzungspräsidenten und mit dem ebenfalls noch jungen Karnevalisten Peter Miebach wurde ein neuer Senatspräsident gefunden. Peter Miebach war unter anderem zehn Jahre lang als Kindersitzungspräsident in der KG tätig und ist viele Jahre  - zusammen mit Peter Hamm - als „Pitter und Pitterchen“ in die Bütt gegangen. Auch wenn er schon lange in Schmallenberg lebt und arbeitet,  so konzentrierte sich Peter Miebach  vor allem auf die Findung geeigneter Tollitäten, was ihm auch in schwierigen Jahren bis heute stets gelungen ist.

Im Hinblick auf das Jubiläumsjahr der KG im Jahre 2018 gibt es zum 60- Jährigen eine Neuerung im Senatsleben. Mit Reinhold Müller wurde Peter Miebach ein weiterer Senatspräsident und mit Hans Zaunmüller ein Senatsgeschäftsführer zur Seite gestellt, um neben der Garde auch den übrigen Senat wieder stärker zu aktivieren und an die ursprüngliche Aufgabe des finanziellen Rückgrats des Vereins anzuknüpfen. Reinhold Müller stammt wie Paul Remmel aus der KAJUJA, wo er unter anderem einige Jahre die Sitzungen in der Aula organisierte und dort erstmals das legendäre Männer-Ballett auf die Bühne holte. Als Mitgründer der Schlossgarde ist er dort bis heute als Koch und Tänzer aktiv und war 2010 Bauer im „Gardedreigestirn“ mit Sitzungspräsident  Marco Tessitori als Prinz und Gardekommandant Uwe „Appolonia“ Lamers als Jungfrau. Zudem ist er seit 2004 Pressesprecher der KG.

Hans Zaunmüller stammt aus Berlin und kam erst durch  seinen Umzug nach Loope  zum Karneval. Seitdem ist er in vielen Schmölzchen Adjutant gewesen. Daneben gehört er als 2. Geschäftsführer schon einige Jahre dem geschäftsführenden Vorstand der KG an.
  
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