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„Fürsten und Falschmünzer' auf Schloss Homburg

Red; 27. Oct 2014, 10:41 Uhr
Bilder: OBK --- (v. li.) Bernd Hombach, Vorsitzender des Fördervereins Schloss Homburg; Kulturdezernent Klaus Grootens; Museumsdirektorin Dr. Gudrun Sievers-Flägel; Christian Peter Kotz, Ehrenvorsitzender des Fördervereins; Elisabeth Doerk, Münzauktionshaus Künker und Landrat Hagen Jobi.
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„Fürsten und Falschmünzer' auf Schloss Homburg

Red; 27. Oct 2014, 10:41 Uhr
Oberberg - Landrat Hagen Jobi eröffnete die Sonderausstellung „Fürsten und Falschmünzer“ im neuen White Cube auf Schloss Homburg vor zahlreichen Besuchern.
„Mit dieser Sonderausstellung setzt das Museum und Forum Schloss Homburg neue Akzente“, sagte Landrat Hagen Jobi bei der Eröffnung der Sonderausstellung „Fürsten und Falschmünzer“. Sie bietet gleichsam den Auftakt zu vielen neuen Projekten und Kooperationen, denn die Ausstellung zu den Münzen der Sayn-Wittgenstein’schen Herrschaft vereint einzigartige Stücke aus Privatsammlungen der Region und den Beständen des Museums Schloss Homburg. „Erst die enge Zusammenarbeit zwischen dem Museum und mehreren Privatsammlern hat diese Sonderausstellung zum Thema Münzwesen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts möglich gemacht", so Jobi.


[Elisabeth Doerk vom Münzauktionshaus Künker in Osnabrück
referierte über das historische Münzwesen.] 


Bei Grabungen auf dem Schlossgelände 2009 hatten Archäologen innerhalb des Barockgartens insgesamt 18 Münzen aus der Zeit zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert gefunden. Auch die Forschung spricht davon, dass es auf Schloss Homburg eine frühe Münzprägestätte gegeben haben soll. Aus diesem Grund wird die Ausstellung nun von einer weiteren archäologischen Grabung innerhalb des Zwingerbereichs begleitet. „So schlägt die Sonderausstellung eine Brücke zwischen dem Schloss vor und nach der Eröffnung und stellt die regionale Geschichte in den Fokus. Ein Stück oberbergische Historie wird damit greifbar gemacht", sagte der Landrat.


Die Ausstellung „Fürsten und Falschmünzer“ zeigt über vierzig Münzen. Diese stammen vor allem aus den Sayn-Wittgenstein’schen Münzstätten des Grafen Gustav zu Sayn- Wittgenstein-Hohenstein (1633 bis 1700). Gemeinsam mit seinem Vetter Wilhelm Friedrich zu Sayn-Wittgenstein-Homburg (1640 bis 1698), dem zweiten Grafen der Eigendynastie auf Schloss Homburg, soll er auch geprägt haben. Doch bei der Münzprägung ist nicht immer alles ganz legal abgelaufen.
 
[Landrat Hagen Jobi gab einen kurzweiligen Einblick in die Geschichte
der Falschmünzer auf Schloss Homburg.]


Gerade in der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg wurde das Geld immer schlechter. Diese Entwicklung haben sich auch die Fürsten zu Nutze gemacht und haben ebenfalls schlechtes Geld geprägt, um ihren Gewinn zu steigern. Dabei galt das unrechtmäßige Prägen von Münzen oder das Schlagen mit zu geringem Silbergehalt als Münzfälscherei, die hart bestraft wurde.

Mit den Exponaten aus Privatsammlungen und Museum gibt die Sonderausstellung Antworten auf Fragen zum Münzwesen der Grafschaft Sayn-Wittgenstein am Ende des 17. Jahrhunderts. Die Ausstellung „Fürsten und Falschmünzer" ist bis zum 31. Januar 2015 im White Cube auf Schloss Homburg während der üblichen Öffnungszeiten zu sehen.
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