Nümbrecht - Vor dem Konzert mit seinem Soloprogramm „Ein Mann, sein Klavier und ihr“ am kommenden Sonntag auf Schloss Homburg sprach Oberberg-Aktuell mit dem Prinz Sebastian Krumbiegel.

Oberberg-Aktuell: Herr Krumbiegel, Sie kommen immer wieder zu Konzerten ins Bergische Land. Mit ihrer Band „Die Prinzen“ spielten Sie während der Fußball-WM im Juni 2006 sogar zum Public Viewing in Gummersbach. Welche Beziehung haben Sie zur Region?
Sebastian Krumbiegel: Zunächst einmal finde ich, dass das Bergische Land landschaftlich ein schönes Fleckchen Erde ist. Das macht es reizvoll, immer wieder her zu kommen. Zudem muss man sich – wenn man wie ich viel durch die Republik reist – immer auch auf die verschiedenen Mentalitäten einstellen. Das ist hier recht einfach, weil das Rheinische sehr viel Offenheit mit sich bringt. Man findet hier ein sehr dankbares Publikum, das gerne zuhört auch gerne mal feiert. Das spürt man, wenn man auf der Bühne steht.

OA: Der Bezug zum Publikum ist Ihnen gerade bei Ihrem Soloprogramm wichtig. Warum?
Krumbiegel: Auch wenn es profan klingt, ich denke, die Beziehung zu den Leuten, für die Du Musik machst, ist am Ende sogar das Allerwichtigste. Wenn wir mit den Prinzen in großen Hallen oder Stadien spielen, macht das zwar Spaß, den direkten Draht zum Publikum findet man dort aber nur schwer. Das Tolle für mich ist, dass ich Beides habe. Ich habe mit den Prinzen gerade eine lange Tour gemacht, sechs Wochen fast ununterbrochen vor vollbesetzten Rängen gespielt, umso mehr genieße ich es jetzt, dass ich mein Soloprogramm mache. Weil ich den Draht brauche – zu den Leuten und zu dem, worum es eigentlich geht. Und warum ich als Musiker einmal angefangen habe.


OA: Wie läuft Ihr Soloprogramm ab?
Krumbiegel: In der Regel trete in kleinen Theatern, Clubs oder gar Cafés auf. Da sind dann 150 oder 200 Leute – und das ist für mich absolut genial! Weil ich nah an diesen Leuten bin, mit ihnen in Kontakt komme. Ich habe an solchen Abenden nicht einmal ein festes Programm, sondern eine Reihe von Liedern – eigene Songs und Coverversionen von Kollegen wie Udo Lindenberg oder Rio Reiser. So wird es meist ein sehr spontaner Abend, der im Dialog mit dem Publikum stattfindet.

OA: Was können die Besucher denn am kommenden Sonntag erwarten?
Krumbiegel: Ich glaube, es wird sehr lebendig und sehr persönlich werden, denn bei diesen kleinen Konzerten gebe ich gerne etwas von mir selbst preis. Wenn jemand also wirklich wissen will, wie ich ticke, dann erfährt er das dort. Ich nutze die Solokonzerte, um über Dinge zu singen und zu sprechen, die mich bewegen. Dabei geht es mir auch um eine Haltung zu gesellschaftlichen Fragen, nicht nur um Liebe, Triebe, Herz und Schmerz. Ich möchte den Leuten etwas mitgeben, ohne oberlehrerhaft zu sein.

OA: Ist es etwas Besonderes, auf einem Schloss zu spielen?
Krumbiegel: Ich glaube schon. Besondere Orte schaffen eine besondere Atmosphäre, sie machen einfach Lust. Natürlich liegt da dann immer das Wortspiel des „Prinzen auf dem Schloss“ in der Luft, aber das ist schon ok, es ist ja so (lacht)! – Wir haben das ja sogar zelebriert und haben vor ein paar Jahren mit den Prinzen eine ganze Tour gemacht, die uns auf Schlösser geführt hat. Da haben wir zum Beispiel in Sanssouci gespielt und auf vielen anderen Schlössern. Insofern passt das mit Schloss Homburg sehr gut.

OA: Herr Krumbiegel, vielen Dank für das Gespräch und viel Spaß am kommenden Sonntag.


Das Soloprogramm von Sebastian Krumbiegel („Ein Mann, sein Klavier und ihr“) findet am 26. Oktober um 17 Uhr in der Neuen Orangerie auf Schloss Homburg statt. Tickets gibt es ab 22 € vor Ort im Museumsshop, per E-Mail: schloss-homburg@obk.de, telefonisch unter 02293/91 01-0 und online unter www.unplugged-promotion.de. Da es sich um einen exklusiven Rahmen mit einer begrenzten Sitzplatzanzahl handelt, sollten Interessierte sich möglichst schnell um Karten bemühen. Mehr Informationen zum Programm und zum Veranstaltungsort unter: www.schloss-homburg.de.