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Waidmänner läuteten die Jagdsaison ein

js; 11. Oct 2014, 10:29 Uhr
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Waidmänner läuteten die Jagdsaison ein

js; 11. Oct 2014, 10:29 Uhr
Oberberg - Die Kreisjägerschaft Oberberg eröffnete die diesjährige Jagdsaison mit einem Dinner im Gummersbacher Hotel Stremme – Der Vorsitzende Manfred Kind übte Kritik am geplante neuen Jagdrecht für Nordrhein-Westfalen.
Knapp 100 geladene Gäste wohnten der gestrigen Jagdsaison-Eröffnung im Hotel Stremme in Gummersbach-Becke bei. Die Kreisjägerschaft (KSJ) Oberberg hatte ihre Mitglieder zu einem zünftigen Dinner geladen, bei dem natürlich heimisches Wild von ortsansässigen Jägern auf den Teller kam. Wildschweinragout und Rehrücken im Speckmantel mundeten den Gästen, die Neuplanung des Jagdrechts für Nordrhein-Westfalen stieß vielen aber sauer auf.


[Wolfgang Kind, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Oberberg.]


Bei seiner Eröffnungsrede kritisierte der KSJ-Vorsitzende Manfred Kind den von Grünen-Umweltminister Johannes Remmel vorgelegten Referentenentwurf. Dieser wird, wenn er im Frühjahr 2015 genehmigt werden sollte, zu grundsätzlichen Änderungen im Jagdrecht führen. Der Katalog der jagdbaren Tiere soll sich dann von ehemals rund 100 Wildarten auf 27 verkleinern. „Das ist ein erheblicher Einschnitt in die Jagd und auch in das Eigentumsrecht der Jagdverpächter“, so Kind, der die Reduzierung auch als Verschlechterung für den Tier- und Artenschutz betrachtet. Das Wild, was nicht mehr auf der Abschussliste steht, fällt auch aus der Hegepflicht heraus. Die Waidmänner müssten sich dann nicht mehr, wie zuvor, um die Versorgung verletzter Tiere wie zum Beispiel Greifvögel kümmern.





Neben verschiedenen Punkten des möglichen neuen Landesgesetzes sprach Kind auch eine Änderung des Kommunalabgabegesetzes an, durch die Kreise und Städte eine Jagdsteuer erheben könnten. „Wir bringen eine Leistung für den Natur- und Wildschutz und würden dann auch noch per Gesetz mit einer Steuer dafür bestraft“, erklärte der Vorsitzende. Kreisdirektor und Jäger Jochen Hagt ging in seiner Ansprache auf die Kritik ein, konnte gestern aber noch keine Klärung der Steuerfrage für das Oberbergische anbieten. Für ihn stand aber fest, dass sich das neue Jagdgesetz am Wohl des Wildes sowie an naturräumlichen und biologischen Fakten orientieren müsse und nicht an ideologischen Gründen.


[Knapp 100 Gäste nahmen an der Saisoneröffnung im Hotel Stremme teil.]


Der musikalische Rahmen des gestrigen Abends wurde durch den Jagdhornbläsercorps Engelskirchen gestaltet. Unter der Leitung von Harald Strommeln wurden die Signale „Reh tot“ und „Sau tot“ geblasen. „Jägersleut' versammelt euch“ und „Auf Wiedersehen“ gehörten ebenfalls zum Programm. Der KSJ-Ehrenvorsitzende Heinz Kreiensiek hat die gesamte Veranstaltung organisiert.


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