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Spielplatz zerstört - Stadt zieht Konsequenzen

gre; 26. Sep 2014, 17:36 Uhr
Bilder: Michelle Grebe (1), privat --- Große Enttäuschung bei den Initiatoren des Projekts: Peter Huckestein (v.l.), Viktor Klockner, Adam Wesolek (Quartiermanager für den Stadtteil Bernberg) , Rita Sackmann, Thomas Hein (Fachbereichsleiter Jugend, Familie, Soziales), Beate Reichau-Leschnik (Fachbereich Jugend, Familie, Soziales).
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Spielplatz zerstört - Stadt zieht Konsequenzen

gre; 26. Sep 2014, 17:36 Uhr
Gummersbach – Der frisch sanierte Spielplatz auf dem Bernberg wurde noch vor der eigentlichen Einweihung mutwillig zerstört - Nun wird der Rückbau in Angriff genommen.
Eigentlich sollte am Freitagnachmittag reges Treiben und fröhliche Stimmung am Abenteuerspielplatz auf dem Bernberg (Ecke Nordring/Falkenhöhe) herrschen, stattdessen sieht man nur traurige Gesichter und besorgte Mienen. In den vergangenen Tagen habe Unbekannte den frisch sanierten Spielplatz am Bernberg zerstört, die Einweihungsfeier wurde abgesagt.



Die Umbaumaßnahmen waren von Beginn an nicht einfach. So wurde eine noch nicht ganz fertige Kinderhütte über Nacht demoliert und das Dach abgerissen, Scheiben beschmiert und eingeschlagen, obwohl diese aus Sicherheitsglas waren. Eine Tischtennisplatte war so ramponiert, dass sie nicht mehr zu benutzen war, neue Tische wurden beschädigt und die Müllberge immer größer. Die Stadt Gummersbach ist sehr enttäuscht über den Zustand des Spielplatzes. 20.000 € wurden in den Umbau gesteckt, doch nun wird erst einmal alles konsequent abgebaut.


[So sah es unmittelbar nach der Fertigstellung aus.]

Sehr schade ist es vor allem für die Kinder, denen eine neue Spielmöglichkeit genommen wird,  berichtet Adam Wesolek, Quartiersmanager für den Stadtteil Bernberg, der das Vorhaben mitbetreut hat. „Die Bevölkerung hat das Projekt sehr gut angenommen. Im vergangenen Jahr wurden im Rahmen einer Umfrage unter anderem Fitnessgeräte und eine Tischtennisplatte gewünscht.“ Man versuchte, diese Wünsche umzusetzen, doch am Tag der geplanten Einweihung glich der Spielplatz eher einer Müllhalde.

Als Konsequenz wird die Polizei nun häufiger Streife fahren und auch Personalien aufnehmen. Zudem wird das Jugendamt hinzugezogen und im Bedarfsfalls das Gespräch mit den Eltern gesucht, erklärt Thomas Hein, Fachbereichsleiter Jugend, Familie und Soziales. Die Polizisten Peter Huckestein und Viktor Klockner berichten, dass man mit diesem Verfahren bei ähnlichen Vorkommnissen in Wiehl und Bergneustadt gute Erfolge erzielt wurden, allerdings nur, wenn man dies auf lange Sicht durchführt.

Doch vor allem ist Zivilcourage gefragt, denn der Spielplatz wird nur wieder auf- und weitergebaut, wenn die Bevölkerung genauer hinschaut. Es werden keine Heldentaten gefordert, jedoch wäre der Griff zum Telefon vonnöten, wenn man bemerkt, dass etwas zerstört wird. Denn die Zahl der Störenfriede und Vandalen ist im Vergleich zu den Menschen, die sich an dem Spielplatz und den neuen Möglichkeiten erfreut hätten, vermutlich sehr gering. Die Entscheidung, ob und inwiefern es mit dem Spielplatz weitergehen soll, hängt somit weitestgehend von den Bürgern selbst ab.


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