Oberberg - Die AG Wohlfahrtspflege Oberbergischer Kreis fordert Intensivierung arbeitsmarkpolitischer Maßnahmen für ältere Arbeitslose.

Die AG Wohlfahrtspflege Oberbergischer Kreis schlägt Alarm: Monat für Monat berücksichtige die Bundesagentur für Arbeit einen Teil der über 58-Jährigen faktisch Arbeitslosen nicht in der Statistik. Anhand der Ergebnisse des aktuellen „Arbeitslosenreports NRW“, den die Wohlfahrtsverbände aus Nordrhein-Westfalen jährlich vorlegen, sei abzulesen, dass ältere Hartz IV-Empfänger ein überdurchschnittlich hohes Risiko einer langfristigen Hilfebedürftigkeit hätten. Erwerbsfähige Leistungsberechtigte über 50 Jahren würden seltener arbeitsmarktpolitisch gefördert.

Im Oberbergischen werden nach Angaben der AG Wohlfahrtspflege aufgrund gesetzlicher Vorgaben 281 ältere Arbeitslose über 58 Jahre statistisch nicht zu den Arbeitslosen gezählt, weil sie in den vergangenen zwölf Monaten kein Jobangebot erhalten haben oder Arbeitslosengeld beziehungsweise Hartz IV-Leistungen unter erleichterten Bedingungen beziehen. Zudem seien im Kreis 2.222 Langzeitleistungsbezieher über 50 Jahre registriert (Stand März 2014). Die Aktivierungsquote liege jedoch nur bei 3,4 Prozent - nur jeder 29. erwerbsfähige Leistungsberechtigte über 50 Jahre erhalte demnach die Möglichkeit, an einer arbeitsfördernden Maßnahme teilzunehmen.

„Die in unzähligen Sonntagsreden hochgeschätzte berufliche Kompetenz und Erfahrung gerade bei älteren erwerbsfähigen Arbeitslosen wird durch die Ergebnisse des aktuellen Arbeitslosenreports ad absurdum geführt“, kritisiert der Vorsitzende der AG Wohlfahrtspflege Oberbergischer Kreis, Rolf Braun. „Dies ist für uns nicht hinnehmbar. Wir fordern eine wahrnehmbare Intensivierung der arbeitsmarktpolitischen Förderungen auch für Menschen über 50 Jahre, und wir erwarten eine transparente Darstellung ihrer Situation in unserem Landkreis.“