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Der neue Bundeskönig stammt aus Griechenland

uh; 22. Sep 2014, 06:59 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Die neuen Majestäten des Oberbergischen Schützenbundes amtieren in den kommenden drei Jahren.
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Der neue Bundeskönig stammt aus Griechenland

uh; 22. Sep 2014, 06:59 Uhr
Das Bundeskönigsvogelschießen auf dem Schießstand neben der Horrido Arena in Marienheide war ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen - Schließlich gelang Georgios Georgas-Spanos der entscheidende Treffer.
Von Ursula Hütt

Gegen zehn Konkurrenten und eine Konkurrentin setzte sich der 62-jährige Georgios Georgas-Spanos in Marienheide durch und holte den Vogel mit dem 119. Schuss von der Stange. Bundeskönigin ist seine Ehefrau Iris. Der neue Bundeskönig, der bereits seit einem halben Jahrhundert in Deutschland lebt,  gehört dem Schützenverein Derschlag an und ist von Beruf KFZ-Mechatroniker. Georgios Georgas-Spanos hat griechische Wurzeln, geboren wurde er auf der Ferieninsel Rhodos. 

Das Bundesprinzenvogelschießen konnte Matthias Klein mit dem 60. Schuss für sich entscheiden. Zur Prinzessin wählte er Nicole Schorde. Vier weitere Bewerber hatten gegen ihn keine Chance. Matthias Klein gehört der St. Sebastianus Schützenbruderschaft  in Gimborn an. Er ist 21 Jahre alt und von Beruf Karosseriebauer.


[OSB-Präsident Klaus Büser warb nachdrücklich für das Schützenwesen.]

Höhepunkt des Bundesschützenfestes war die Krönung der neuen Majestäten in der Horrido Arena in Marienheide. Klaus Büser, Präsident des Oberbergischen Schützenbundes begrüßte die noch amtierenden Majestäten Thomas und Anette Ufer und das Prinzenpaar Marcel Martel und Isabelle Jaik. Als Ehrengäste hieß er besonders den früheren Marienheider Bürgermeister Uwe Töpfer als Schirmherr des Bundesschützenfestes, den amtierenden Bürgermeister Stefan Meisenberg, den stellvertretenden Landrat Professor Dr. Friedrich Wilke und den Landtagsabgeordneten Peter Biesenbach willkommen. In seiner Festrede betonte Klaus Büser, dass sich das Schützenwesen bester „Gesundheit“ erfreue, trotz vieler Unkenrufe.

Büser dankte dem ersten Vorsitzenden des Marienheider Schützenvereins Sven Wottrich und seinen Helfern für die Durchführung des Bundesschützenfestes. Gerade in Schützenvereinen werde das kameradschaftliche Miteinander hoch geschätzt. Allerdings sei es immer schwieriger, Nachwuchs für Vereine zu finden und die Tradition zu pflegen. Schützenvereine böten als starke Gemeinschaft eine Heimat, unabhängig von der Herkunft des Einzelnen, warb Büser für das Schützenwesen.


Sven Wottrich, erster Vorsitzender der Marienheider Schützen, wies stolz darauf hin,  dass Marienheide bei insgesamt 22 Bundesschützenfesten bereits viermal Gastgeber gewesen sei. Uwe Töpfer als Schirmherr überreichte eine Geldspende der AggerEnergie für die Jugendarbeit im Oberbergischen Schützenbund. Für Bürgermeister Stefan Meisenberg, Mitglied der St. Sebastianus Schützenbruderschaft in Gimborn, war es natürlich Ehrensache, an diesem Abend die Uniform zu tragen. In seiner Festrede betonte er, dass Marienheide 14.000 Einwohner habe, von denen 2.000 in drei Schützenvereinen aktiv seien. Lebendiger Beweis dafür, dass diese Kommune stark von den Grünröcken geprägt werde. Meisenberg hätte auch selbst am Bundeskönigsvogelschießen teilnehmen können, weil er bereits in Gimborn Schützenkönig war, doch davon ließ er lieber die Finger.


[Angeführt von den neuen Majestäten ging es zum Festumzug durch Marienheide.]

Zur Krönung der neuen Majestäten spielte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Marienheide unter Leitung von Holger Maurer das Bergische Heimatlied. Thomas und Anette Ufer hätten den OSB in den vergangenen drei Jahren würdig vertreten und seien ein sehr gutes „Aushängeschild“ gewesen, so Klaus Büser. Mit Wehmut aber auch Stolz übergaben sie die Insignien an Georgios Georgas-Spanos und seine Frau Iris weiter, die in den kommenden drei Jahren Krone und Königskette tragen werden. Als zum Ende der Zeremonie die Nationalhymne gespielt wurde sangen die meisten Gäste mit, wodurch eine besonders feierliche Stimmung entstand. 

Zu dem großen Festzug am Sonntag marschierten mehr als dreißig Schützenvereine und Musikkapellen aus dem gesamten Oberbergischen Kreis durch Marienheide, die Hauptstraße entlang und wieder zurück zur Horrido Arena.
  
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