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'Das geilste Spiel seit ich hier Trainer bin'

pn; 21. Sep 2014, 20:40 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Christian Schneider und der TV Bergneustadt feierten einen wichtigen Sieg im Aufstiegskampf.
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'Das geilste Spiel seit ich hier Trainer bin'

pn; 21. Sep 2014, 20:40 Uhr
Oberberg - Bergneustadt gewinnt auch ohne Stephan Kakuschki das Spitzenspiel gegen Rheindorf - Kein Sieg in Oberwiehl - SSV chancenlos - HSG disziplinlos - TVO zahlt Lehrgeld - TVS siegt (AKTUALISIERT).
TV Bergneustadt – TuS Rheindorf 27:26 (12:13).


„Wenn selbst der Vereinsvorsitzende die Trommel schwingt, sagt das viel über die Bedeutung einer Partie aus“, atmete TVB-Coach Ralph Weinheimer nach dem wichtigen Sieg im Spitzenspiel gegen den TuS Rheindorf erst einmal tief durch. Auch ohne den verletzten Stephan Kakuschki hatte sein Team gerade den wohl ärgsten Konkurrenten im Aufstiegskampf niedergerungen. „Ich bin einfach nur stolz auf die Jungs. Das war das geilste Spiel seit ich hier Trainer bin“, erlebte nicht nur der Coach 60 aufregende Minuten. In einer Partie auf Verbandsliganiveau konnte sich kein Team im ersten Durchgang Vorteile erarbeiten und die Führung wechselte mehrfach hin und her. Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten dann aber die Gäste. Beim 16:20 (40.) sahen die Gastgeber die ersten Felle bereits davonschwimmen.





[Mathias Kakuschki erzielte das entscheidende Tor.]

Doch angeführt von einem stark aufspielenden Mathias Kakuschki kämpfte sich Bergneustadt zruück in die Partie und hatte beim 22:23 wieder den Anschluss hergestellt. Bis zum 26:26 (59.) blieb es spannend. Weinheimer war zu diesem Zeitpunkt eigentlich bereits mit einem Punkt zufrieden und mahnte sein Team an, die Uhr herunterzuspielen. Mathias Kakuschki hielt sich allerdings nicht an die Anweisung und zimmerte einen eigentlich unmöglichen Wurf in den Winkel. Bei 30 Sekunden Restspielzeit nahm Rheindorf sofort eine Auszeit. Doch zu einem letzten Wurf kam es nicht mehr. „Die Schiedsrichter haben stattdessen auf Stürmerfoul entschieden“, nahm Weinheimer dieses „Geschenk“ dankend an. „Das waren echte Big Points“, hob er neben Kakuschki noch Timo Bay und Thorben Schneider aus einer starken Mannschaftsleistung hervor.


Bergneustadt: Mathias Kakuschki (8/1), Timo Bay (6/1), Nico Ries, Marcel Neese, Thorben Schneider (je 3), Christian Schneider, Holger Magdzack (je 2).


[Timo Bay bei einem seiner sechs Treffer.]

CVJM Oberwiehl II – Leichlinger TV II 23:23 (8:8).


Abstiegskampf pur bekamen die Zuschauer in Wiehl zu sehen. „Man muss ehrlich sein. Das war schlechter Handball auf beiden Seiten“, gab auch CVJM-Coach Rolf Schuster nach der Partie zu, dass es für beide Teams bereits am dritten Spieltag keinen Schönheitspreis zu verteilen gab. Eigentlich wollte sein Team die nächsten Zähler für den Klassenerhalt sammeln, doch nach 60 Minuten musste man froh sein, überhaupt einen Punkt mitgenommen zu haben. „Wir haben lethargisch gedeckt und auch im Angriff nie die richtige Einstellung gefunden“, analysierte der Oberwiehler Coach. Da der Gegner aber kaum besser war, blieb die Partie in der ersten Hälfte durchgehend auf Augenhöhe. Nach dem Seitenwechsel konnten sich die Gäste allerdings über 13:16 auf 15:20 (50.) absetzen. „Da hätte niemand mehr auch nur einen Pfifferling auf uns gesetzt“, so Schuster, dessen Team nun aber in doppelte Überzahl geriet, auf eine Manndeckung gegen Christian Deckarm und Joschka Völkel umstellte und einen 6:0-Run zum 21:20 hinlegte.Die Schlussphase blieb spannend, die letzte Aktion gehörte aber Leichlingen, dass zehn Sekunden vor Ende per Siebenmeter zum Ausgleich kam. „Ohne Christopher Koch hätten wir heute definitiv verloren“, hob Schuster lediglich seinen Keeper hervor.


Oberwiehl: Nils Hühn (10/5), Jens Barf (4), Peter Madel (3), Jan Bluhm, Philip Halstenbach (je 2), Niklas Marenbach, Marc Weschenbach (je 1).


[Weinheimer wäre bereits mit einem Punkt zufrieden gewesen, hatte gegen den zweiten schlussendlich auch nichts einzuwenden.]

Longericher SC II – SSV Nümbrecht II 38:20 (17:11).


Keine sportlichen Geburtstagsgeschenke gab es für SSV-Trainer Patrick Seebaum. Während die Oberligamannschaft der Südkreisler ihr Spiel in Longerich aufgrund zahlreicher verletzter Spieler absagen musste, lief die Landesligareserve mit mehreren A-Jugendlichen und Spielern der vierten Mannschaft immerhin auf. Selbst Seebaum musste sein Trikot noch einmal aus dem Schrank holen. „Wir hatten drei Ziele für dieses Spiel. Wir wollten Longerich wenigstens etwas ärgern, möglichst keine 40 Gegentore kassieren, aber auch mindestens 20 werfen. Das haben wir alles erreicht“, nahm Seebaum die Situation mit Galgenhumor. Bis zum 3:7 lagen die Gäste sogar in Führung, ehe Markus Becker eine Auszeit nahm und sein Team neu einstellte. „Danach waren wir chancenlos“, kommentierte Seebaum die weitere Spielzeit. Longerich lief einen Gegenstoß nach dem anderen und gewann völlig verdient. „Das Spiel war zur Halbzeit gelaufen. Leider meinten die Schiedsrichter dann zeigen zu müssen, dass sie auch da sind. Nach dem Spiel wurde ich von ihnen sogar beleidigt – Hut ab“, störte dies den SSV-Trainer mehr als die Niederlage selbst.


Nümbrecht: Marcel Samel (13/3), Johannes Urbach, Oliver Dax, Patrick Seebaum (je 2), Jörg Weber (1).




SC Fortuna Köln II – TV Oberbantenberg 31:26 (14:10)

Erneut Lehrgeld zahlen musste der TV Oberbantenberg bei seinem Auftritt in der Kölner Südstadt. Gegen den erfahrenen Gegner haperte es bei den Oberbergern vor allem an der Chancenverwertung.  Zwölf klare Torchancen ließen die Gäste insgesamt liegen. „Von der kämpferischen Einstellung her kann ich meinen Jungs keinen  Vorwurf machen. Was uns fehlt, ist Cleverness und Erfahrung“, analysierte Trainer Dirk Heppe. Dabei begann sein Team noch gut. Eine Viertelstunde war die Partie völlig offen und auch beim 12:10 (27.) war man noch auf Schlagdistanz. Zwei unclevere Aktionen später war der Rückstand allerdings bereits auf vier Treffer angewachsen. „Dem sind wir dann durchgängig hinterhergelaufen“, so Heppe, dessen Team nach der Pause nicht mehr entscheidend verkürzen konnte und völlig verdient verlor.

Oberbantenberg: Tobias Wohlfromm (6), Jan Kaminski (5), Alexander Zurek, Marcel Baier, Philip Bröcher (je 3), Luca Schrabe, Thomas Wieschalla (je 2), Dag Dissmann, Marius Zurek (je 1).


TV Strombach II – MTVD Köln II 26:23 (12:12).

Gut erholt zeigte sich die Strombacher Reserve von ihrem Punktverlust vergangene Woche in Oberbantenberg. Gegen MTVD Köln begann die Mannschaft von Daniel Dünnebeil hochkonzentriert und erarbeitete sich nach und nach eine solide 11:7-Führung (20.). Nach der nun folgenden Auszeit von MTVD-Trainer Mattias Dunker und einer Deckungsumstellung der Kölner geriet jedoch Sand ins Strombacher Getriebe. „Eigentlich sind wir besser, spielen dem Gegner aber drei Mal den Ball direkt in die Hand“, ärgerte sich D0nnebeil über das unnötige Remis zur Pause. Nach dem Seitenwechsel setzt sich der TVS zwar sofort wieder mit zwei Treffern ab, doch bis zum 18:18 blieb es spannend. Drei Treffer in Folge sowie mehrere starke Paraden von Kevin Neese sorgten schlussendlich für den Strombacher Heimsieg. „Mal sehen, ob wir den guten Saisonstart nicht ausbauen können“, freut sich Dünnebeil bereits auf den kommenden Gegner Leichlingen.

Strombach: Felix Moddemann (7), Nico Blech (5), Christian Georgewitsch (5/2), Dawid Golluch (3), Nils Meyer, Joscha Jaeger (je 2), Jannes Pulla, Tom Bonfiglio (1).


Neukirchener TV – HSG Marienheide/Müllenbach 30:30 (13:14).

Mehr als schlecht gelaunt zeigte sich HSG-Coach Eduard Debnar nach dem Duell beim Aufsteiger aus Neukirchen. „Das war Kreisliganiveau. Das können wir viel besser“, ließ er seinem Frust vollen Lauf. Trotz intensiver Vorbereitung auf das Neukirchener Spielsystem habe sein Team in der Anfangsphase gar nichts umsetzen können. Die Gastgeber lagen sogar schnell mit 6:1 (8.) in Führung. „Das war wie ein Haufen Schulkinder, der ohne Ziel wild durcheinanderrennt“, polterte Debnar weiter. Erst dank einiger Paraden von Daniel Winkelmann und einem etwas verbesserten Angriffsspiel bekam die HSG Zugriff auf die Partie. Doch selbst eine deftige Halbzeitansprache vermochte nichts zu ändern. „Wozu reden wir in der Pause überhaupt über unsere Fehler, wenn wir sie dann doch genauso weitermachen“, konnte Debnar nur noch den Kopf schütteln. Da Neukirchen jedoch ähnlich sorglos in der Deckung agierte, blieben die Gäste immerhin meist in Front. Letztlich reichte es aber nur zu einem Unentschieden. „So bekommen wir in der Landesliga große Probleme“, sagte Debnar abschließend.

Marienheide/Müllenbach: Timo Montag (8), Til Wegermann (6), Marco Krause (6/4), Christian Daase (5), Lutz Lichtinghagen, Philip Gienczek (je 2), Norman Krause (1).
  
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