Nümbrecht – 600 alte und neue Fans der Wingenfelder erlebten am Freitag ein exklusives Konzert mit weichen und harten Tönen in der GWN-Arena - Oberbergische Band Majordad präsentierte sich als überzeugender Opener.

Von Friederike Klein

„Vielen, vielen Dank für den schönen Abend“, rief Kai Wingenfelder zum Abschluss des Konzertes der Extraklasse den vielen Fans zu. Sogar aus Hannover waren Wingenfelder-Begeisterte angereist. „Die Strecke war viel länger, als das Navi vorgab“, erzählten sie verschmitzt. „Wir mussten die Berge ja rauf und runter fahren“. Doch die weite Anfahrt hatte sich gelohnt.

Ihre unverwechselbar rockige Musik mit harten und weichen Tönen nahm das Publikum von Beginn an mit auf eine emotionale Reise durch ihre Songs. Tiefen und Höhen des Lebens spiegeln sich in der Musik der Brüder Kai und Thorsten wider. Musik und Texte bilden eine Einheit, erzählen Geschichten aus dem Leben. „Muttertag lebten noch alle“, erzählte Kai zum Beispiel. „Einer dann nicht mehr. Er wurde mit Baseballschlägern totgeschlagen“. Mit dem folgenden Song „Mensch Paul“ vom Album „Selbstauslöser“ spürten die Fans die Erschütterung und Nachdenklichkeit der Musiker.  

Textsicher begleiteten die neuen und alten Weggefährten jeden Song der Band, gespickt mit einem mitreißenden Mundharmonika-Solo von Bassist Volker Rechin sowie eleganten Gitarren-Riffs von Norman Keil. Die Freude, das Herzblut und die Gemeinsamkeit der Bandmitglieder mit und an ihrer Musik waren bis in den letzten Winkel der GWN-Arena zu spüren.

Mitten zwischen den Fans standen auch Hans-Otto Gries, Rektor der Regenbogenschule in Wildbergerhütte, mit einem Teil des Kollegiums, die ihrem Kollegen Alexander Blum zujubelten. Der brachte auf der Bühne die Keyboards zum Klingen. Vor zwei Jahren schon fuhren die Lehrer der Grundschule zum Wingenfelder-Konzert nach Bonn, um Blum auf der Bühne zu erleben. „So einen Musiklehrer an der Schule zu haben, der die Musik auch in der Schule lebt, ist die Ausnahme“, freute sich Gries.

Majordad, die oberbergische Band, die erst vor zwei Monaten beim Lichterfest-Openair einen großen Erfolg feierte und viele neue Fans gewonnen hatte, ließ als Vorgruppe die Fetzen fliegen. Mit „hooray“ brachten sie ihre neue Platte auf den Markt. Schon am 29. November 2014 sind sie in Lindlar wieder auf der Bühne zu sehen und zu hören.