Lindlar - Nach einigen Abgängen und Verletzungen von Leistungsträgern werden beim SSV Süng kleinere Brötchen gebacken - Trainer Andrea Esposito bezweifelt, in ähnliche Tabellenregionen wie in den Vorjahren vorstoßen zu können.

Von Jürgen Lorenz

Der SSV Süng musste in der abgelaufenen Serie abermals viele personelle Rückschläge verkraften. Viele Stammkräfte fielen verletzungsbedingt langfristig aus und bereits zur Winterpause kam es zu einem personellen Aderlass. So fühlte sich Neuzugang Daniel Bittner bereits nach wenigen Wochen nicht wohl und bat um seine Freigabe, um wieder zurück nach seinem Heimatverein VfL Berghausen wechseln zu können. Matthias Schleiser, Sascha Wagner und Björn Pfeiffer sahen ihre Zukunft allesamt beim C-Ligisten SV Thier. Das Saisonziel, unter die ersten Drei zu kommen, war da schon außer Reichweite. Trotz all dieser Nackenschläge erreichte das Team um Trainer Andrea Esposito einen beachtlichen sechsten Tabellenrang und lag damit nur eine Platzierung schlechter als im Vorjahr. Mit  dem gleichen Verletzungspech der Vorsaison ist die Vorbereitung auf die kommende Spielzeit voll im Gange. Bis zum Saisonstart hofft Esposito zumindest teilweise Entwarnung geben zu können. Selbst spielen möchte der Sünger Coach wenn möglich nicht mehr.

Kommen und Gehen

Top-Torjäger Marius Ritschel kehrt nach nur einem Jahr wieder zurück zu seinem Heimatverein nach Berghausen und hinterlässt damit im Sturmzentrum eine Riesenlücke. „Dadurch fehlt uns ein echter Stoßstürmer“, trauert Esposito jetzt allerdings auch noch einem möglichen Nachfolger hinterher. So war Tayfun Turan nach einer langen Verletzungspause wieder ins Training eingestiegen, ehe sich erneut einen Schienbeinbruch zuzog und jetzt schon wieder viele Monate auf Eis liegt. Die Erfahrung von Sergej Zimmerling, der als Spielertrainer beim TSV Hämmern anheuert, wird ebenfalls fehlen. Routinier Angelo Esposito hängt die Fußballschuhe endgültig an den Nagel. Auch Enrico Avola, eigentlich fest eingeplant, wird aufgrund einer Verletzung (vorerst) nicht mehr zur Verfügung stehen.

Von den Neuzugängen hat Carsten Lenort vom TuS Lindlar beste Chancen auf einen Platz in der Stammformation. David Usinger von der Reserve des VfR Wipperfürth hofft sich ebenfalls hierfür empfehlen zu können. Oliver Hetzl fällt dagegen mit einem Ellbogenbruch noch für unbestimmte Zeit aus. Aus der eigenen Reserve versuchen Kim Körner und Lukas Heller ihr Glück in der Ersten. Nach einer längeren Fußballpause sucht Bardh Ademaj, der zuletzt in der Lindlarer Jugend kickte, nach einer neuen Herausforderung. „Wir sind in der Breite zwar nicht mehr so gut aufgestellt, aber die Jungs kommen alle aus der Gegend und haben ihre Chance verdient. Wir werden versuchen das Optimale herauszuholen“, gibt sich Trainer Andrea Esposito zweckoptimistisch.


[Coach Andrea Esposito hat einmal mehr mit Verletzungssorgen zu kämpfen.]


Die Mannschaft

„Die Abgänge hinterlassen zunächst einmal eine große Lücke, die es zu schließen gilt“, erklärt Esposito. In der Breite haben wir zwar nicht mehr das Niveau vom letzten Jahr, aber trotzdem werden wir uns gut verkaufen“, meint Esposito. Viel Wert werde künftig auf die Defensive gelegt. Wie schon im Vorjahr, als man den drittbesten Abwehrblock der Liga stellte, soll das Spiel von hinten heraus gemacht werden. Ein 4-2-3-1-System gilt hier als der Favorit des Übungsleiters. Aber auch ein 3-5-2, wie bereits in der letzten Rückserie praktiziert, ist eine mögliche Variante. „Die Defensive ist das A und O“, glaubt Esposito, der dann vornehmlich auf Konter über die schnellen Außen Tobias Spiegel und Christian Schreiner setzt. Die richtige Einstellung fordert er allerdings auf allen Positionen. „Jeder muss mitarbeiten“, macht er klar. Insgesamt gilt es allerdings erst einmal, mit dem kleinen Kader klarzukommen und einen guten Start hinzulegen.

Saisonziel

Nach den Plätzen fünf und sechs übt sich der SSV-Coach für die kommende Saison in Zurückhaltung. „Aufgrund der ganzen Rückschläge, die wir bereits vor dem Saisonstart zu verkraften hatten, wäre ein Platz unter den Top Ten schon super.“ Einen möglichen Schub könnte der im Oktober anstehende Baubeginn einer Kunstrasenplatzanlage geben. Die Heimspiele werden in der Bauphase beim SV Frielingsdorf ausgetragen. Als Favoriten im Meisterrennen hat Esposito ein Trio ausgemacht. „Holpe hat ein eingespieltes Team und wird ganz sicher oben ein Wörtchen mitreden wie der Aufsteiger aus Hohkeppel“, glaubt er. Sein Geheimfavorit ist allerdings mit dem SC Vilkerath ein weiterer Liga-Neuling.



[Coach Esposito (Mitte) mit den Neuzugängen Kim Körner, Carsten Lenort, David Usinger und Lukas Heller (v.l.).]

Zugänge
Carsten Lenort (TuS Lindlar II), David Usinger (VfR Wipperfürth II), Oliver Hetzl (zuletzt DJK Gummersbach), Kim Körner (2. Mannschaft), Lukas Heller (2. Mannschaft), Bardh Ademaj (zuletzt TuS Lindlar/Jugend).

Abgänge
Marius Ritschel (VfL Berghausen), Sergej Zimmerling (Spielertrainer SSV Hämmern), Angelo Esposito (hört auf), Enrico Avola (hört auf).


Der Kader

Tor
Maximilian Schmitz, Bastian Schneider.

Abwehr
Christopher Schmitz, Martin Börsch, Max Frangenberg, Michel Luxem, Hansi Krzisch, Carsten Lenort.

Mittelfeld
Simon Tigges, Matthias Oberberg, Florian Scharf, Marc Spisla, Bardh Ademaj, Kim Körner, Lukas Heller, Oliver Hetzl, David Usinger.

Angriff
Tayfun Turan, Christian Schreiner, Tobias Spiegel.

Trainer
Andrea Esposito (wie bisher).

Co-Trainer
Martin Börsch.

Betreuer
Peter Schneider.

Torwarttrainer
Harald Schleiser.