Archiv

Schönenbacher Torfabrik soll besser verteidigen

jlo; 24. Jul 2014, 16:35 Uhr
Bilder: Jürgen Lorenz.
ARCHIV

Schönenbacher Torfabrik soll besser verteidigen

jlo; 24. Jul 2014, 16:35 Uhr
Waldbröl - Der SV Schönenbach möchte seinen vierten Platz aus dem Vorjahr verbessern - Gleich zehn Neue müssen integriert werden - Spielertrainer Kilian Gärtner möchte möglichst nur noch an der Außenlinie stehen.
Von Jürgen Lorenz

Als einer der Geheimfavoriten war der letztjährige Aufsteiger in die Saison gestartet. Auch aus dem Umfeld des Vereins gab es Stimmen, die einen möglichen Durchmarsch, wie er in jüngster Vergangenheit dem TV Herkenrath gelungen war, für möglich hielten. Spielertrainer Kilian Gärtner wiegelte dagegen von Anfang an ab und konzentrierte sich auf die Arbeit mit dem Team. Zwar blieb man vom befürchteten Verletzungspech weitestgehend verschont, aber dennoch reichte es nicht für den Sprung auf das Podest. Ein Negativkriterium war sicherlich die schwache Heimbilanz. Nur sechs Dreier auf heimischem Terrain sind einfach zu wenig. Lediglich die drei Absteiger aus Dümmlinghausen, Bröltal und Ründeroth schnitten in dieser Statistik schwächer ab. Am Ende sprang für die Gärtner-Schützlinge immerhin der vierte Tabellenplatz heraus.

Kommen und Gehen

Mit Placido Randazzo geht der verlängerte Arm von Spielertrainer Kilian Gärtner von Bord und sucht sich beim SV Eitorf eine neue Herausforderung. „Das tut schon ein bisschen weh“, haben Gärtner vor allen Dingen die Führungsqualitäten des noch jungen Spielers beeindruckt. Ricardo Held zieht es zum Neu-Landesligisten TuS Homburg-Bröltal und hat für seine Ambitionen das volle Verständnis  von seinem Ex-Trainer. Björn Wiemann und Thommy Urban, die beide zum SC Uckerath wechseln, hätte der Schönenbacher Coach ebenso gerne gehalten. „Aber der Aufwand war für die beiden einfach zu groß. Die zwei wohnen in Uckerath beziehungsweise in Hennef und reisten immer mit dem Zug an.“

Gleich zehn neue Kicker muss Gärtner in den Kader integrieren. Mit Randy Kumande, Marco Erdmann und Bogdan Spasic befinden sich darunter gleich drei waschechte Angreifer. Alle wissen, wo das Tor steht und wollen verhindern, dass ihr Trainer selbst noch einmal die Schuhe schnürt. „Ich habe mich montagmorgens immer wie ein 80-Jähriger gefühlt und möchte daher möglichst nicht mehr spielen. Aber die Jungs haben mein Vertrauen und ich kenne ihre Qualitäten“, wäre ein Comeback schon etwas mehr als nur der erhobene Zeigefinger. Thomas Kelm und Willi Wink kommen von der Nümbrechter Reserve und haben in der Vorbereitung bereits gute Ansätze gezeigt. Andreas Littau soll zudem nach einer mehrmonatigen Verletzungspause wieder Sicherheit in die Defensive bringen.


[Im zweiten Kreisliga A-Jahr will Kilian Gärtner in der Spitzengruppe mitmischen.]

Die Mannschaft

Bereits in der Kreisliga B galt der SVS als Torfabrik. Trotz aller Bedenken von Gärtner lief aber die Angriffsmaschinerie auch in der Kreisliga A auf Hochtouren. Die 89 erzielten Tore waren der zweitbeste Wert der Liga hinter dem Aufsteiger aus Drabenderhöhe. Trotz dieser vielen erzielten Treffer war Gärtner nicht gänzlich zufrieden. „Wir haben einfach zu viele Gegentreffer kassiert. Vorne sind wir zwar sehr gut aufgestellt, aber in der Defensive müssen wir einfach besser stehen“, will er das System umstellen. In der Defensive soll jetzt vornehmlich ein 5-4-1 mit drei Innenverteidigern gespielt werden. Im Angriff dann das schnelle Umschalten auf ein 3-4-3. „Da ist natürlich sehr viel Laufarbeit bei den Außenverteidigern gefragt“, weiß Gärtner um die Schwere der Aufgabe. Insgesamt müsse einfach jeder seine Aufgaben noch besser erfüllen. „Wenn auch nur einer nicht richtig funktioniert, wird es ganz schwer.“

Saisonziel

Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg würde der Schönenbacher Trainer in punkto Tabellenrang gerne den einen oder anderen Platz klettern. Nach dem vierten Rang soll  mehr herausspringen. „“Wir wollen auf jeden Fall besser abschneiden als voriges Jahr. Das ist aber auch wieder von einigen Faktoren abhängig. Wenn wir die ganze Saison gut arbeiten, bin ich sehr zufrieden. Was dann letztlich dabei herauskommt, muss man sehen“, gibt sich Gärtner zurückhaltend. „Dennoch: Das Potenzial, um ganz oben mitzuspielen, ist auf jeden Fall da“, will er auch nicht zu kleine Brötchen backen. Gleich vier Teams sieht Gärtner als weitere Titelaspiranten. Darunter sind mit Holpe und Refrath der Tabellenzweite und der Dritte der Vorsaison, aber auch den beiden Aufsteigern aus Hohkeppel und Vilkerath traut Gärtner einiges zu.



[Das Trainerduo Kilian Gärtner (li.) und Mehmet Ümit (re.) mit den Neuen Willi Wink, Veli Ümit, Marco Erdmann, Randy Kumande, Bogdan Spasic, Emmanuel Kamanyo und Thomas Kelm (v.l.n.r.).]

Zugänge
Thomas Kelm (SSV Homburg-Nümbrecht II), Willi Wink (SSV Homburg-Nümbrecht II), Veli Ümit (SSV Homburg-Nümbrecht/A-Jugend), Marco Erdmann (Sportfreunde Asbachtal), Armend Osmani (Vatanspor Waldbröl), Alexander Ewert (RS 19 Waldbröl/A-Jugend), Bogdan Spasic (SV Frielingsdorf), Juri Onisuk (RS 19 Waldbröl), Emmanuel Kamanayo (TuS Homburg-Bröltal II).

Abgänge
Placido Randazzo (SV Eitorf), Björn Wiemann (SC Uckerath), Thomas Urban (SC Uckerath), Manuele Randazzo (TuS Schladern), Lukas Brücher (Ziel unbekannt), Ricardo Held (TuS Homburg-Bröltal).

Der Kader

Tor
Devrim Demiray, Manuel Niederhausen.

Abwehr
Andreas Littau, Paul Gellert, Matthias Blaut, Sebastian Schneider, Alexander Ewert, Martin Trojca, Veli Ümit.

Mittelfeld
Hans-Josef Held, Eduard Kelm, Thomas Kelm, Daniel Kelm, Willi Wink, Armend Osmani, Emmanuel Kamanyo, Juri Onisuk, Mehmet Ümit.

Angriff
Bogdan Spasic, Bogdan Stanik, Dennis Gerlach, Randy Kumande, Marco Erdmann.

Trainer
Kilian Gärtner.

Co-Spielertrainer
Mehmet Ümit (für Placido Randazzo).

Betreuer
Christoph Risch.
WERBUNG