Archiv

SVF wie im Rausch: 5:0 gegen Wiehl

lo; 27. Apr 2014, 21:03 Uhr
Bilder: Oliver Müller --- Kurz nach seiner Einwechslung erzielte Jonas Stiefelhagen das 2:0.
ARCHIV

SVF wie im Rausch: 5:0 gegen Wiehl

lo; 27. Apr 2014, 21:03 Uhr
Oberberg - FV kassiert im Derby seine höchste Saisonpleite, Ragusa kehrt zurück - Bröltal holt siebten Sieg in Folge - SSV taumelt nach Debakel dem Abstieg entgegen - Heimniederlage für Nümbrecht - VfR desolat - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
Das Aufstiegsrennen in der Bezirksliga spitzt sich zu: Tabellenführer Schlebusch patzte erneut (0:2 gegen DSK Köln), so dass Bröltal nach Punkten aufschließen konnte (beide 51). Nur einen Zähler dahinter rangiert der TV Herkenrath und auch der FV Wiehl (49.) ist trotz der Derbyniederlage in Frielingsdorf weiterhin in Schlagdistanz.

SV Frielingsdorf - FV Wiehl 5:0 (0:0).

Bauchlandung für die Himmelsstürmer aus Wiehl: Ausgerechnet beim akut abstiegsgefährdeten SV Frielingsdorf kassierte das Überraschungsteam seine höchste Saisonpleite. Ingo Kippels war nach der Partie darum bemüht, keine Panikstimmung aufkommen zu lassen. „Lieber einmal 5:0 verlieren, als fünfmal 1:0. Die Entwicklung der Mannschaft in den letzten zwei Jahren ist unübersehbar. Die eine oder andere Niederlage gehört einfach dazu. Ich weiß, dass die Jungs  wieder aufstehen werden“, erklärte der Übungsleiter. Die Hausherren ließen die Offensive des bisherigen Tabellenzweiten kaum zur Entfaltung kommen und waren bei ihren Gegenstößen immer gefährlich. Besonders Tristan Wolf sorgte auf dem linken Flügel für Wirbel.      


[Kurz vor der Pause scheiterte Peter Schnickmann an Arthur Kampka.]

Die erste kleinere Gelegenheit vergab Christian Prinz, der bei einem Kopfballversuch ausrutschte (7.). Kurz darauf rettete Artur Kampka gegen Stefan Rößler (12.) und auch fünf Minuten später war der Schlussmann auf dem Posten, als sich Wolf durchgetankt hatte. Die nächste Strafraumsituation hatte es in sich: Der Schiri gab indirekten Freistoß für den SVF, nachdem der Ball bei einer Rettungsaktion in Kampkas Händen gelandet war. Rößler scheiterte aus fünf Metern an der Abwehrmauer (26.). Die bis dato beste Chance für den FV vergab Derksen, der Timo Braun mit einem satten Schuss zu einer Glanztat zwang (34.).

Auf der Gegenseite rauschte ein abgefälschter Wolf-Schuss am Pfosten vorbei (41.), ehe Derksen zum Abschluss kam und knapp verzog (41.). Kurz vor dem Pausenpfiff stand erneut Kampka im Mittelpunkt – er klärte mit einer Fußabwehr gegen Peter Schnickmann (45.). Nach dem Wechsel war die Wiehler Defensive auf der rechten Seite zum wiederholten Male nicht im Bilde. Wolf setzte den freistehenden Schnickmann in Szene, der von Dominik Knotte nur noch mit einem Foul gestoppt wurde. Der bereits verwarnte Gästekicker sah Gelb-Rot, Daniel Buchmüller verwandelte den Strafstoß sicher.


[Ralph Köhler (li.) und sein Wiehler Trainerkollege Ingo Kippels.]

Dennis Lüdenbach hätte per Freistoß erhöhen können, Kampka fischte die Kugel aus dem Winkel (53.). Vassilios Karalis betätigte sich wenig später ebenfalls als Freistoß-Kunstschütze und setzte den Ball an den Außenpfosten (56.). In der 59. Minute wackelte das Gestänge erneut: Timo Braun lenkte einen Schuss von Markus Möller an die Latte (59.). Die Kippels-Truppe erhöhte also trotz Unterzahl das Risiko und wurde dafür bestraft: Der eingewechselte Jonas Stiefelhagen brachte die Gastgeber mit seinem Doppelpack endgültig auf Kurs, den Rest erledigten Rößler und Bogdan Spasic, wobei Kampka in der Endphase eine deutlichere Packung verhinderte.                

Kippels nahm die Schlappe auf seine Kappe: „Wir haben trotz des Platzverweises und des Rückstands versucht, weiter nach vorne zu spielen. Dass es dann Lücken für den Gegner gibt, ist normal.“ Für Ralph Köhler kam der sensationelle Dreier einer Erlösung gleich, da man in den Vorwochen gegen die anderen Spitzenteams zwar gut mitgehalten hatte, aber meistens als Verlierer vom Platz ging. „Das war mit Sicherheit ein verdienter Sieg. Meine Jungs haben trotz der Rückschläge immer an sich geglaubt und sind dafür belohnt worden. In der zweiten Halbzeit hat bei uns alles funktioniert. Wir haben uns in einen Rausch gespielt.“   

Am Abend teilte der FV-Vorsitzende Manfred Noss mit, dass Salvatore Ragusa im Sommer vom Lokalkonkurrenten BV 09 Drabenderhöhe nach Wiehl zurückkehrt (siehe Bericht).

Tore
1:0 Daniel Buchmüller (50. Elfmeter nach Foul an Peter Schnickmann), 2:0 Jonas Stiefelhagen (66. Stefan Rößler), 3:0 Jonas Stiefelhagen (71. Peter Schnickmann), 4:0 Stefan Rößler (86. Bogdan Spasic), 5:0 Bogdan Spasic (88. Jonas Stiefelhagen).

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen den Wiehler Dominik Knotte (50. wiederholtes Foulspiel)  

SV Frielingsdorf
Timo Braun; Tim Geisler (61. Jonas Stiefelhagen), Dennis Lüdenbach, Johannes Kisseler, Simon Kahm, Rudi Giebler, Daniel Buchmüller (82. Bogdan Spasic), Gianluca Fliegner, Tristan Wolf, Peter Schnickmann (76. Christian Metten), Stefan Rößler.

FV Wiehl
Arthur Kampka; Markus Mancarella (46. Alexander Küsters), Radion Miller, Jonathan Noß, Waldemar Kilb, Vassilios Karalis (69. Nils Rinker), Dominik Knotte, Kevin Derksen, Christian Prinz, Luca Dwertmann (68. Olcay Sen), Markus Möller.
  


[Dominik Knotte bringt Peter Schnickmann zu Fall - Gelb-Rot für den FV-Akteur und Elfmeter waren die Folge.]

SV Bergisch Gladbach 09 II - TuS Homburg-Bröltal 0:5 (0:3).

Mittagsstund’ hat Gold im Mund – zumindest für den TuS Homburg-Bröltal. Das Team von Coach Daniel Costantino legte in der sonntäglichen Frühschicht bei der Gladbacher Reserve einen souveränen Auftritt hin und gewann ungefährdet mit 5:0. „Die Mannschaft hat ein völlig anderes Gesicht gezeigt. Die Tore waren schön herausgespielt“, sah Costantino im Vergleich zu den sparsamen Auftritten gegen Bergfried Leverkusen und den SV Frielingsdorf eine deutliche Steigerung. Die Führung ging aufs Konto von Deniz Yedek, der eine gelungene Kombination über Dennis Kuczka und Kerem Kargin erfolgreich abschloss. Danach folgte der große Auftritt von Önder Betin, der ab der Mittellinie den Turbo zündete und vier Gegenspieler abschüttelte – 0:2.

Noch vor der Pause erzielte Dennis Kuczka den dritten Treffer, erneut sehenswert eingeleitet von Fahri Ceylan und Kargin. Spätestens nach der  48. Minute, als Kargin den Vorsprung weiter ausbaute, bestand am Auswärtserfolg des THB kein Zweifel mehr. Betin prüfte anschließend noch das Aluminium, bevor Kargin und der eingewechselte Nick Pawlik im Torwart ihren Meister fanden. Den Schlusspunkt setzte Adrian Mikoschek per Elfmetertor. „Die zweite Halbzeit war nicht ganz so, wie ich mir vorgestellt habe, aber vor der Pause haben wir sehr gut Fußball gespielt“, resümierte Costantino. Nach dem siebten Sieg in Serie sind die Bröltaler für das Gemeindederby gegen Nümbrecht am kommenden Mittwoch definitiv gerüstet.                

Tore
0:1 Deniz Yedek (9. Kerem Kargin), 0:2 Önder Betin (33.), 0:3 Dennis Kuczka (40. Kerem Kargin), 0:4 Kerem Kargin (48. Fahri Ceylan), 0:5 Adrian Mikoschek (Elfmeter nach Foul an Fahri Ceylan).  

TuS Homburg-Bröltal
Marco Engels; Alexander Tomm, Robert Mikoschek, Tobias Wiebe, Fahri Ceylan, Deniz Yedek, Eduard Kelm, Adrian Mikoschek, Kerem Kargin (65. Tim Müller), Dennis Kuczka, Önder Betin (60. Nick Pawlik).



[Für Knotte war der Arbeitstag frühzeitig beendet.]

SSV Homburg-Nümbrecht – TV Herkenrath 1:4 (1:2).

Nach sieben Spielen ohne Niederlage hat es den SSV Homburg-Nümbrecht erwischt: Gegen den Aufstiegsaspiranten aus Herkenrath war letztlich kein Kraut gewachsen, wie Maik Alzer einräumen musste. „Die Niederlage war verdient. Wir waren zwar bemüht, aber was das Spielerische und die Zweikampfstärke angeht, haben wir nicht unseren besten Tag erwischt“, resümierte der Trainer. Dabei sah es zunächst so aus, als ob der SSV seine Erfolgsserie fortsetzen könnte. Christian Rüttgers sorgte nach einer feinen Einzelleistung für den Führungstreffer. „In den ersten 20 Minuten haben wir sehr gut gespielt“, sagte Alzer.

Doch die Gäste konnten per Elfmeter ausgleichen und nutzten kaltschnäuzig auch ihre zweite Gelegenheit, um zum Torerfolg zu kommen. „Der Gegner war sehr bissig“, hatten die Nümbrechter laut Alzer große Probleme, ihre Offensivqualitäten auf den Platz zu bringen. Nach einem Konter mussten sie das 1:3 hinnehmen. Alzer, der aufgrund der anstehenden englischen Woche einige personelle Rochaden vorgenommen hatte, wechselte anschließend Torjäger Dennis Lepperhoff ein, der kurze Zeit später eine Großchance versiebte. „Wenn er den Ball reingemacht hätte, wäre es vielleicht noch einmal spannend geworden“, so Alzer. Im direkten Gegenzug stellte der effektive TVH den Endstand her.      

Tore
1:0 Christian Rüttgers (18.), 1:1 (22. Foulelfmeter), 1.2 (356.), 1:3 (58.), 1:4 (76.).

SSV Homburg-Nümbrecht
Dennis Kulisch; Florian Heikaus, Alexander Epstein, Michel Hock, Sebastian Schwarz (50. Julian Balthes), Julian Schwarz, Marvin Jungjohann, Christian Rüttgers, Marian Lorenz, Dennis Kania (72. Kilian Seinsche), Tobias Schöler (62. Dennis Lepperhoff).



[Köhler bespricht sich mit Kapitän Daniel Buchmüller, der das 1:0 erzielte.]

VfR Wipperfürth – RSV Urbach 0:6 (0:1).  

Zwei schallende Ohrfeigen innerhalb weniger Tage, das muss man erst einmal verdauen. Nach dem 1:5 im vorgezogenen Spiel gegen Deutz setzte es heute eine 0:6-Pleite – 1:11 Tore in zwei Partien, der VfR Wipperfürth ist am sportlichen Tiefpunkt angekommen. „Mir fehlen die Worte. Wie kann man sich gerade zu Hause so abschlachten lassen?“ Diese Frage stellte sich nicht nur Trainer Norbert Scheider, sondern auch die Zuschauer, wobei die erste Halbzeit noch halbwegs unfallfrei über die Bühne ging. Urbach nutzte eine Standardsituation zum frühen 0:1, im Anschluss vergab Dennis Grolewski zweit gute Möglichkeiten.

Was sich aber nach dem Kabinengang abspielte, war nicht mehr zu begreifen. Die Hausherren schenkten die Partie ohne größere Gegenwehr ab. „Man sollte zumindest kämpfen. Aber wenn das nur vier, fünf Leute tun, ist das viel zu wenig“, so der Coach. Die Gäste profitierten von den Auflösungserscheinungen in der VfR-Hintermannschaft und wenn Torwart Jan Becker nicht einige Hundertprozentige entschärft hätte, wäre das Resultat noch deutlicher ausgefallen. „Die anderen hatten Spaß am Fußball, wir nicht“, war Scheider mächtig angefressen.         

Tore
0:1 (4.), 0.2 (47.), 0:3 (54.), 0:4 (76.), 0:5 (80.), 0:6 (86.).

VfR Wipperfürth
Jan Becker; Michael Brandt, Niklas Liehn, Julian Schmitz, Markus Jakobi (20. Christopher Dreiner), Tim Kappe, David Fronske, Kevin Dewald, David Usinger, Jimmy Speicher, Dennis Grolewski.
  

SV Bergfried Leverkusen - SSV Bergneustadt 8:0 (3:0).

Der dritte Bergneustädter Abstieg in Folge scheint nach diesem Debakel besiegelt. Lediglich Fantasten dürften noch an den Klassenerhalt glauben, selbst wenn man die Zähler aus dem abgebrochenen Spiel gegen Rondorf dazuzählt. Der Start war recht vielversprechend: Erdinc Sentürk (3.) und Tom Haselbach (12.), die jeweils am Keeper scheiterten, hatten die Führung auf dem Fuß, doch nach dem ersten Gegentor zerfiel die Mannschaft in ihre Einzelteile. „Es kam überhaupt kein Spielfluss zustande. Wir waren total verkrampft und haben es nur mit langen Bällen versucht“, erklärte Interimscoach Tobias Breilmann.  

Dazu gesellten sich etliche Unzulänglichkeiten in der Defensive, die Leverkusener nahmen die Geschenke dankend an. Einzig Dennis Jaschok hätte für Spannung sorgen können, allerdings kam auch er nicht am Torwart vorbei (39.). Nach dem Seitenwechsel wurde es richtig übel: Die Hausherren mussten nur auf die Fehler des SSV warten und bauten den Vorsprung kontinuierlich aus. „Heute ist alles zusammengekommen. Uns hat die Geilheit gefehlt, dazu kamen wieder mehrere Ausfälle. Wir waren völlig verunsichert“, so Breilmann. Schwacher Trost: Diesmal wurde kein SSV-Akteur vom Platz gestellt.                

Tore
1:0 (12.), 2:0 (20.), 3:0 (45.), 4:0 (48.), 5:0 (59.), 6:0 (75.), 7:0 (85.), 8:0 (90.).

SSV Bergneustadt
Daniel Valbert; Eduard Zeiser, Wael Majouj, Johannes Volk, Marco Bartoszewicz, Tom Haselbach (55. Arif Demiro), Serkan Mutlu, Furkan Karagöz (65. Manuel Schöckel), Erdinc Sentürk (31. Hayri Celik), Methan Dalboy, Dennis Jaschok.
  
Tabelle und Ergebnisse Bezirksliga

WERBUNG