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VfL ohne Esprit beim Auftritt im Fuchsbau

bv; 20. Apr 2014, 19:17 Uhr
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VfL ohne Esprit beim Auftritt im Fuchsbau

bv; 20. Apr 2014, 19:17 Uhr
Gummersbach - Nach einem enttäuschenden Auftritt in Berlin und einer 27:22 (16:11)-Niederlage muss der VfL Gummersbach den Blick wieder nach unten richten - 'RPP – Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' präsentiert die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Füchse Berlin - VfL Gummersbach 27:22 (16:11).


Wann hätte es eine bessere Gelegenheit für den VfL Gummersbach gegeben, den Berliner Fuchsbau zu erobern? Nach dem Pokalsieg der Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson ließ man es bei den Gastgebern erst einmal ordentlich krachen und man spürte am heutigen Nachmittag deutlich, dass die Berliner Köpfe in der ersten Hälfte nicht frei waren. Doch die Gäste aus dem Oberbergischen konnten in den ersten 30 Minuten nur rund 23 Minuten mithalten, ehe eine unerklärliche Fehlerorgie den guten Start zunichtemachte. Anfangs waren die ganz in Weiß angetretenen VfL-Spieler hellwach, führten rasch mit 1:3 und fanden in der Füchse-Deckung immer wieder Lücken. Allerdings erwies sich auch die VfL-Deckung als wenig sattelfest, zumal man auf Abwehrchef Michal Kopco und Fredrik Larsson verzichten musste. Auch Torhüter Carsten Lichtlein bot lange eine unglückliche Partie und bekam vor der Pause kaum eine Hand an den Ball.


[War bester VfL-Spieler bei der Niederlage in Berlin: Florian von Gruchalla.]

Gummersbach hielt jedoch das Spiel bis zum 9:8 offen, ehe Igropulo nach einem Bult-Fehler zum 10:8 vorlegte. Dass der VfL dran blieb, war vor allem Rechtsaußen Florian von Gruchalla zu verdanken, der eine tadellose Leistung im ersten Abschnitt mit fünf Toren krönte, die beiden Treffer zum 12:10 und 12:11 erzielte, allerdings wie auch Raul Santos einen Siebenmeter vergab.

Beim Spielstand von 12:11 hatte der VfL die große Chance auf den Ausgleich, denn mit Jesper Nielsen musste ein Füchse-Spieler eine Zweiminuten-Strafe absitzen. Doch wie schon häufig in der Vergangenheit ließ man die Konzentration vermissen. Statt einzunetzen sorgten ein Katastrophenpass von Putics und ein Ballverlust dafür, dass die Gastgeber auf 14:11 davonzogen. Berlin nutzte die Gunst der Stunde und erhöhte bis zur Pause auf 16:11.

Nach dem Wechsel machten die Gastgeber mit minimalem Aufwand rasch den Sack zu und bauten den Vorsprung bis zur 48. Minute auf 24:16 aus. Dabei hatte Lichtlein anfangs der zweiten 30 Minuten noch zwei Siebenmeter von Igropulo und Romero parieren können, doch die VfL-Angreifer konnten daraus keinen Profit ziehen. Erst in der Schlussphase, als Berlin zahlreiche Nachwuchs-Akteure einwechselte, gelang den Gästen eine Ergebniskorrektur. Dabei unterliefen dem Team von Emir Kurtagic allerdings noch etliche technische Fehler. Sie sind auch eines der Grundübel, durch die regelmäßig alle Hoffnungen zerstört werden.


Hinzu kommt, dass der Gummersbacher Rückraum nur ein Schatten seiner selbst ist. Fünf Treffer aus dem Spiel sind viel zu wenig, um dem eigenen Team einen positiven Weg zu weisen - was absolut nötig wäre. Mark Bult ist zu unbeweglich, Christoph Schindler besitzt zu wenig Durchsetzungskraft und Barna Putics zeigte sich mit den bekannten Konzentrations-Aussetzern. Dazu mit Raul Santos ein Linksaußen, der in Berlin völlig außer Form war. Nur gut, dass wenigstens sein Pendant von Gruchalla auf der anderen Seite überdurchschnittlich spielte und mit sieben Toren zum besten Schützen seiner Mannschaft avancierte.

Nach dem Balinger Sieg gegen Eisenach liegt der VfL nunmehr lediglich noch vier Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Insofern kommt dem nächsten Heimspiel gegen Minden eine herausragende Bedeutung zu, will man nicht wie in der vergangenen Saison bis zum letzten Spieltag zittern. Doch dazu braucht es neben der Minimierung der Fehlerquote auch einen "fighting spirit", der wichtig ist, um im Abstiegskampf zu bestehen.

VfL: Florian von Gruchalla (7), Barna Putics (6/4), Andreas Schröder (5), Mark Bult (2), Joakim Larsson, Christoph Schindler (je 1)

Siebenmeter: 3/6 – 1/4 (Igropulo und Romero scheitern an Lichtlein - von Gruchalla und Santos vergeben gegen Heinevetter)

Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck/Simon Reich

Zuschauer: 8.314

Zeitstrafen: 4:2 Minuten (Igropulo, Nielsen - J. Larsson)

Beste Spieler: Heinevetter, Nielsen, Richwien - von Gruchalla


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