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OA-Pro&Contra: Leserkommentare nur mit vollem Namen?

Red; 4. Mar 2014, 22:00 Uhr
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OA-Pro&Contra: Leserkommentare nur mit vollem Namen?

Red; 4. Mar 2014, 22:00 Uhr
Oberberg – In dieser neuen Diskussionsreihe will Oberberg-Aktuell strittige Themen behandeln - Zur Premiere geht es um die sogenannten Page Comments.
Es ist eine Diskussion, die nicht neu ist und in vielen Foren geführt wird. Sollen Leserkommentare, die zu bestimmten Artikeln verfasst werden, nur noch mit vollem Namen veröffentlicht werden? Oder soll das bislang bei Oberberg-Aktuell geltende Prinzip, wonach es auch die Möglichkeit der Anonymität bei Meinungsäußerungen gibt, weitergeführt werden? Nicht nur bei unseren Lesern, auch in der Redaktion sind die Standpunkte durchaus unterschiedlich. Wir wollen mit dem neuen „OA-Pro&Contra“ zum Thema Leserkommentare den Auftakt machen, um dann in unregelmäßigem Abstand immer wieder strittige Themen aufzugreifen.

Soll es auf Oberberg-Aktuell Leserkommentare nur noch bei Verwendung des vollen Namens geben?

Pro:

„Eine kleine Anregung für alle Kommentarschreiber, als auch für die Redaktion von Oberberg-Aktuell: „Bitte bekennen Sie sich offen zu Ihrer Meinung − mit vollem Namen.“ Das erwartet Frank Plasberg seit diesem Jahr von seinen Gästebuchnutzern auf der "Hart aber Fair"-Website. Der Journalist und Moderator möchte erreichen, dass nicht nur einzelne sich mit ihrem Namen zu ihrer Meinung bekennen, sondern jeder, der mitdiskutieren möchte. Nur so ist ein fairer Meinungsaustausch möglich! Ein netter Nebeneffekt: Die Äußerungen bleiben sachlicher, was ein Gewinn für alle ist. 

Es wäre doch eine Bereicherung, gerade für die kommunalpolitische Stimmung in der einen oder anderen oberbergischen Gemeinde, praktizierte man dies auch hier in diesem Online-Medium. So stellen sich in diesem Frühjahr zur Kommunalwahl wieder viele Einzelpersonen mit ihrer Meinung in die Öffentlichkeit; diskutieren mit dem eigenen Namen und Gesicht, nicht mit einem Kürzel oder einem großen Synonym, als würden sie für die gesamte Bürgerschaft ihrer Gemeinde sprechen. So stehe auch ich mit meinem Text offen hinter meiner Meinung − mit vollem Namen.“


Versuchen Sie es auch! 


Nicholas Hellmann, Marienheide



Contra:

Gerade Nachrichtenseiten im Internet leben vom Diskurs und Oberberg-Aktuell bildet hier keine Ausnahme. Diskussionen halten ein Thema lebendig, beleuchten es von unterschiedlichsten Seiten, bringen die Debatte weiter. Und, ja, dazu gehören auch Emotionen. Das Leben ist kein Ponyhof und das gilt auch für das eine oder andere pfeffrige Streitgespräch. Und deshalb plädiere ich dafür, dass man seine Meinung auf Oberberg-Aktuell weiterhin auch anonym sagen kann. Der Grund ist ein ganz einfacher: Bei Oberberg-Aktuell handelt es sich um ein moderiertes Forum, das heißt, dass Leserkommentare grundsätzlich vor einer Freischaltung von der Redaktion in Augenschein genommen werden. Diffamierungen, nicht zu beweisende Sachbehauptungen gegenüber Einzelnen oder Institutionen etc., grundsätzlich alles, was Rechte Dritter betrifft, werden von der Redaktion beanstandet und folgerichtig nicht veröffentlicht. Ich finde, das sind Hürde und Schutz genug. Seine Kommentare mit dem vollen Namen zu kennzeichnen, ist ein hehres Ziel. Aber die Gefahr, allzu rasch am öffentlichen Pranger zu stehen, birgt die Gefahr, dass Diskussionen schnell im Keim erstickt werden.“

Bernd Vorländer, Redaktion Oberberg-Aktuell
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