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Mutige Entscheidung mit Explosionsgefahr

nh; 13. Feb 2014, 14:40 Uhr
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Mutige Entscheidung mit Explosionsgefahr

nh; 13. Feb 2014, 14:40 Uhr
Waldbröl - Endlich wurden beim Thema Feuerwache Nägel mit Köpfen gemacht - Sollten die Kosten im angepeilten Rahmen bleiben, war es eine kluge und überfällige Entscheidung, wenn nicht, wurde ein Fass ohne Boden geöffnet.
Von Nils Hühn

Nach Jahren des Stillstands, in denen auf unterschiedlichsten Ebenen über die Zukunft der Feuerwache I der Waldbröler Wehr diskutiert, aber nie ein weitreichender Beschluss gefasst wurde, fiel gestern endlich eine Entscheidung (OA berichtete). Nachdem sich die Feuerwehr, die wie die CDU noch vor nicht allzu langer Zeit einen Neubau favorisierte, für die Vitalisierung der jetzigen Wache aussprach, nahm die Diskussion Fahrt auf. Dass jetzt die Würfel gefallen sind, war schon seit langem notwendig. Aber ob die Ratsvertreter von CDU, UWG und Grünen die richtige Entscheidung getroffen haben, wird erst die Zukunft zeigen. Sollten die Kosten tatsächlich im Rahmen der Standortkonzeption bleiben, sind die geschätzten 3,5 Millionen Euro gut investiertes Geld in die Sicherheit der Stadt.

Allerdings birgt eine Sanierung im laufenden Betrieb viele Gefahren. Mit Sicherheit kann die umsichtig agierende Feuerwehr den Brandschutz auch in dieser Zeit für Waldbröls Bürger aufrechterhalten - ein Spaziergang oder gar Zuckerschlecken wird dies aber nicht. Noch größer ist die Bedrohung durch eine mögliche Kostenexplosion. Jeder, der schon einmal angefangen hat, seine eigenen vier Wände zu sanieren, weiß, welche Abgründe sich in einem Altbau auftun können. Schießen die Belastungen durch unerwartete Mehrkosten in die Höhe, könnte Waldbröl mit der Ertüchtigung der Feuerwache möglicherweise die Büchse der Pandora geöffnet haben. Angesichts der ohnehin klammen Stadtkasse ein Szenario, das man sich lieber nicht ausmalen möchte.

Doch vielleicht ergibt schon die nun in Auftrag gegebene Ausführungsplanung neue Erkenntnisse. Möglicherweise sind auch alle Unken-Rufe fehl am Platz und die Sanierung läuft entgegen der meisten Altbau-Renovierungen ohne größere Störungen ab. Dann kann man den Ratsvertretern, die dem Antrag zustimmten, nur Beifall klatschen. Die Zeit wird zeigen, ob es eine weise Entscheidung war – mutig ist sie allemal.
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