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Sekundarschule: Erster Schritt ist gemacht

lo; 9. Jan 2014, 15:16 Uhr
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Sekundarschule: Erster Schritt ist gemacht

lo; 9. Jan 2014, 15:16 Uhr
Bergneustadt - Der Stadtrat sprach sich mit großer Mehrheit für die Gründung einer Sekundarschule und die schrittweise Auflösung von Haupt- und Realschule ab dem Schuljahr 2015/16 aus.
Es ist das Zeitalter der krassen Einschnitte in der Schullandschaft. Das dreigliedrige System bei den weiterführenden Schulen steht vor dem Aus, weil die Anmeldungen an den Hauptschulen immer stärker zurückgehen. Sinkende Schülerzahlen und die Wahlfreiheit der Eltern treffen auch die Stadt Bergneustadt, weshalb schon vor einem Jahr über die Gründung einer Sekundarschule diskutiert und ein Schularbeitskreis gegründet wurde. Dieser hat unzählige Sitzungen hinter sich gebracht und kam zu dem Ergebnis, einen neuen Vorstoß in Sachen Sekundarschule zu wagen –  Grundlage war ein breiter Konsens in den verschiedenen politischen Lagern. Lediglich die UWG/FWG lehnte dieses Vorgehen ab und machte sich für ein Modell, das die Weiterführung der Realschule vorsieht, stark.



„Wir können nicht mehr nur in einem System denken“, erklärte Ulla Barth, Schuldezernentin des Oberbergischen Kreis, im Rahmen der gestrigen Schulausschusssitzung und bestätigte damit die Ausführungen, die Fritz Schmid von FESCH (Forum Eltern und Schule) in seinem Vortrag über das mögliche Konzept einer Sekundarschule gemacht hatte. Seine Feststellung: „Kommunen mit 20.000 Einwohnern können sich ein dreigliedriges Schulsystem nicht mehr leisten.“ In Bergneustadt komme erschwerend hinzu, dass viele Schüler nach ihrer Grundschulzeit auf die benachbarten Gesamtschulen in Derschlag und Eckenhagen abwandern.


[Dr. Jörg Barke stellte ein mögliches Kooperationskonzept vor.]

Der Rektor des Wüllenweber-Gymnasiums, Dr. Jörg Barke, stellte ein Rahmenkonzept zu Kooperationsmöglichkeiten zwischen Sekundarschule und Gymnasium vor, bevor in der anschließenden Ratssitzung die Anträge zur Diskussion standen. Der UWG/FWG-Vorschlag stieß auf Ablehnung (vier Ja- und 27 Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen), während der Antrag der übrigen Fraktionen zur Gründung einer Sekundarschule und schrittweisen Auflösung von Haupt- und Realschule ab dem Schuljahr 2015/2016 mit großer Mehrheit (30 Ja- und zwei Nein-Stimmen bei einer Enthaltung) angenommen wurde. In beiden Fällen fand eine geheime Abstimmung statt.

Nun müssen unter anderem der Schulentwicklungsplan angepasst sowie ein pädagogisches Rahmenkonzept erstellt werden. Ein endgültiger Beschluss steht unter dem Vorbehalt, dass eine durchzuführende Elternbefragung mit einem positiven Votum zur Errichtung einer Sekundarschule endet und mindestens 75 Kinder angemeldet werden. Noch dazu muss die Bezirksregierung als obere Schulaufsichtsbehörde grünes Licht geben.       


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