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30-jähriger Mann starb in den Flammen

ch, bv; 19. Nov 2013, 11:40 Uhr
Bilder: Dominic Gauger --- Den Brand hatte die Feuerwehr rasch unter Kontrolle, doch für einen 30-Jährigen Mann konnten die Wehrmänner nichts mehr tun.
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30-jähriger Mann starb in den Flammen

ch, bv; 19. Nov 2013, 11:40 Uhr
Waldbröl – Beim Brand einer Wohnung im vierten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses kam in der vergangenen Nacht für einen Bewohner jede Hilfe zu spät - Sechs Menschen verletzt – Feuerwehr rettet Familie aus verrauchter Nachbarwohnung.
Von Christian Herse und Bernd Vorländer

Dramatische Szenen spielten sich in der Nacht zu Dienstag in Waldbröl ab. Flammen schlugen aus dem obersten Stock eines Mehrfamilienhauses mit 16 Wohneinheiten in der Mecklenburger Straße. Mehrere Notrufe waren zuvor bei der Feuerwehrleitstelle eingegangen, wonach auch noch mehrere Menschen vermisst wurden. Sofort rückte ein Großaufgebot an Helfern in die Straße im Norden der Stadt aus. Als erste trafen die Besatzungen der alarmierten Rettungsdienste ein, die sich durch dichten Rauch bis ins oberste Stockwerk durchkämpften. Ihnen taumelte ein 34-jähriger Mann entgegen, der sich aus der brennenden Wohnung hatte retten können. Er wurde schwer verletzt sofort versorgt und ins Krankenhaus gebracht.


[Großeinsatz auch für die Rettungskräfte nach dem Brand in dem Mehrfamilienhaus.]

Während die ersten Feuerwehrfahrzeuge eintrafen, fuhren Anwohner rasch ihre Autos weg, damit die Rettungskräfte mehr Platz zum Arbeiten hatten. Die Lage war äußerst unübersichtlich. Ein heller Flammenschein war schon von weitem sichtbar, vor Ort bewahrheiteten sich dann die Meldungen, dass eine fünfköpfige Familie noch vermisst werde und von dem Feuer möglicherweise eingeschlossen sei. Mehrere Trupps unter Atemschutz stürmten in das Gebäude und begaben sich auf die Suche nach den Vermissten. Tatsächlich fanden sie die Eltern mit ihren drei Kindern, die in der Nachbarwohnung  lebten. Buchstäblich in letzter Sekunde wurden sie ins Freie gebracht, wo bereits eine große Zahl an Rettungswagen eingetroffen war.

Mehrere Notärzte kümmerten sich um die Familie, die viel Rauchgas eingeatmet hatte, sodass sie ins Krankenhaus Gummersbach gebracht werden musste. Nachdem sich die Feuerwehrleute, die nach dem Stadtalarm mit sämtlichen vier Einheiten angerückt waren, Zutritt zu der Brandwohnung im vierten Stock verschafft hatten, konnten sie die Flammen rasch unter Kontrolle bringen. Beim Absuchen der Räumlichkeiten machten sie dann eine schlimme Entdeckung. Für einen 30-jährigen Mann kam jede Hilfe zu spät. Er konnte durch die Rettungskräfte nur noch leblos aus seiner Wohnung geborgen werden.

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Noch Stunden nach dem Feuer wurden die Habseligkeiten der verletzten Familie aus dem Haus gebracht – vom Milchpulver für die Kinder bis zu zwei Wellensittichen, die von Feuerwehrkameraden samt Käfig hinausgetragen wurden. Insgesamt waren rund 80 Feuerwehrleute aus Waldbröl, Reichshof und Bergneustadt im Einsatz. Der Oberbergische Rettungsdienst wurde unterstürzt durch Kräfte aus dem Rhein-Sieg-Kreis und der Soforthilfe-Komponente der Hilfsorganisationen. Auch Waldbröls Bürgermeister Peter Koester informierte sich vor Ort über die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen. Nach ersten Schätzungen beträgt der Sachschaden rund 200.000 €. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.

Weitere Verletzte gab es zum Glück nicht zu beklagen, was wohl auch den Anwohnern zu verdanken ist, die umsichtig handelten, alle Hausbewohner warnten und somit eine Panik verhindern konnten.
  
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