Wiehl – CDU-Bundestagsmitglied Klaus-Peter Flosbach blickte heute Prof. Dr. August Wilhelm Bödecker über die Schulter und erlebte so den hausärztlichen Alltag hautnah.

Nein, Bundestagsmitglied Klaus-Peter Flosbach hat nicht den Beruf gewechselt. Trotzdem tauschte der CDU-Politiker heute Nachmittag das Jackett gegen einen weißen Ärztekittel und blickte Prof. Dr. August Wilhelm Bödecker in seiner Wiehler Praxis über die Schulter. Damit war er der erste nordrhein-westfälische Bundestagskandidat, der an der „Aktion Arztbesuch“ der Hartmannbund-Landesverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe teilnahm. Der Ärzteverband lädt Bundestagskandidaten dazu ein, sich im Rahmen der Aktion aktiv ein Bild über die ärztliche Versorgung im Alltag zu machen und Ärzte für einen Tag in ihrem Berufsleben zu begleiten. Dieser Einladung war Flosbach heute gefolgt.


Dabei war er nicht nur, sofern die Patienten einverstanden waren, in der Sprechstunde zugegen, Arzt und Politiker nahmen sich auch Zeit für ausführliche Gespräche. Die ärztliche Versorgung auf dem Land war hier ein Hauptthema. „Viele Ärzte im Oberbergischen werden in den kommenden Jahren in Rente gehen. Aber es kommen zu wenig junge Kollegen nach, die sich auf dem Land niederlassen wollen. Gerade in unserer immer älter werdenden Gesellschaft kann dies zum Problem werden“, erklärte Flosbach.

Dabei habe das Leben und Arbeiten auf dem Land viele Vorteile, so Bödecker, die den jungen Kollegen jedoch vermittelt werden müssten. „Werbung für den ländlichen Raum als Lebens- und Arbeitsort zu machen ist jedoch Aufgabe der Kreise und Gemeinden“, so der Mediziner. Die allgemeinen Rahmenbedingungen zu verbessern, sodass der Beruf des niedergelassenen Arztes für junge Doktoren wieder attraktiver wird, sei allerdings Aufgabe der Politik – da waren sich die Kollegen für einen Tag einig.